Ich nehme mal an, dass solche Menschen ein generelles Problem damit haben, leicht in Zwangsverhalten oder Süchte zu rutschen und das kein grundsätzliches Ernährungsthema ist.
Worin begründet sich die Annahme? Hast du schon mal mit einem Klienten in einem Supermarkt gestanden, der vor lauter Überforderung geweint hat? Weil er einfach nicht wusste, ob er jetzt lieber den Bio-Spargel aus Israel oder den vom konventionellen Bauern aus der Region nehmen soll?
Ich sehe Orthorexie durchaus als psychische Störung, allerdings nicht zwangsläufig als "Vorstufe" zu Bulimie und Anorexie, wie es in dem Artikel beschrieben ist. Meistens ist aufgrund der sehr eingeschränkten Nahrungsaufnahme, weil kaum mehr was als gesund erachtet wird (aufgrund der selbst ausgedachten Regeln) das Untergewicht schnell erreicht und man wird als anorektisch diagnositiziert.
Diese Leute haben durchaus noch die Tendenz zu Sportsucht. Aber sonst? Alkohol - ungesund. Rauchen - ungesund. Drogen - ungesund.
Das ist als würdest du sagen ein Alkoholiker ist halt ein Sucht-affiner Mensch, der hat gar kein Problem mit Alkohol.
Finde ich eine seltsame Beurteilung. Meine Meinung.