Beiträge von Sissi&derKaiser

    Oh ja, ich hab mir das auch sooo schön ausgemalt mit der rein positiven Bestärkung als Erziehung.


    Nun hab ich Franz bekommen, und der ist ein Schlitzohr vor dem Herren. Ich habe gelernt der Hund ist blind und taub für jede Farbe und Graustufe - da gibt es nur schwarz und weiß. Ignorieren führt zu Überforderung und Frust und im Zweifelsfall dazu, dass er selbst die Entscheidung trifft (und die sind meistens sehr weit weg von dem was ich für ihn entschieden hätte).


    Strafe hat ja erstmal nichts mit körperlicher Gewalt zu tun. Ich finde es fairer ihm zu sagen, dass das jetzt nicht in Ordnung war, als ihn ins Messer laufen zu lassen. Ich musste dann auch erstmal lernen ihn zu lesen und mit ihm zu kommunizieren. Ich habe irgendwie viel erwartet dass Hund "das halt so zu machen hat" ohne ihn konkret anzuleiten in den ersten Monaten. Manch eine Baustelle haben wir davon heute noch, aber das kriegen wir auch hin.


    Ich glaube es kommt sehr auf deine Persönlichkeit an, die des Hundes und wie eure Dynamik miteinander ist. Daran zeigt sich dann, welche Art der Kommunikation die richtige ist. Ich würde mich da nicht mehr festlegen im Vorhinein. Ich habe viele wichtige Chancen im Zusammenleben verpasst, weil ich da so erpicht drauf war nix falsch zu machen und bloß nicht mit Strafe zu arbeiten.


    Es muss authentisch sein am Ende.

    Ich habe da mal eine Frage in die Runde.


    Ab wann sind eure Hunde ins Auto/Kofferraum gesprungen?

    Weil mein 8,5 Monate Hund kann das, hat er auch schon mal easy peasy gemacht. Aber irgendwie hat er meistens keine Lust und will getragen werden. Wie kann man sowas denn trainieren?

    Mir wäre er mit 8,5 Monaten noch zu jung für solche Sprünge wegen des Bewegungsapparats. Franz springt eigenständig ins Auto seit er 11 Monate ist und auch damals nur sporadisch. Wir fahren nicht viel Auto. Ich denke seit er ein Jahr ist hebe ich ihn nicht mehr rein, sofern er nicht verletzt ist. Mein Auto ist allerdings auch sehr niedrig und Franz sehr leicht.


    Beigebracht habe ich es ihm mit einem Leckerli dort wo er hin sollte und "hopp", ggf. etwas nachgeholfen. Und das Ziel des Ausfluges war immer schön, also hat es sich auch gelohnt ins Auto zu gehen.


    Lalaland nicht falsch verstehen. Ich wurde damals nicht vom anderen HH angezeigt. Ich hatte ihn anzeigt. Bei der Zeugenaussage auf der Wache (nicht am Ort des Geschehens) hat der damalige Polizist mich (mMn) nicht ausreichend aufgeklärt und ich wusste es einfach nicht besser. Ich wäre im Leben nie auf die Idee gekommen einen Anwalt mitzunehmen, wenn ich jemanden anzeige, weil sein Hund mich geschädigt hat. Wie gesagt, nun weiß ich es besser.

    Ich weiß nicht wie es bei Hunden aussieht.


    Aber bei Menschen ist es rechtlich so, dass du wegen Körperverletzung belangt werden kannst, wenn der andere zu schaden kommt. Auch wenn es Notwehr war.

    Ja, ist bei Tieren auch so (ist dann eine Ordnungswidrigkeit, keine Körperverletzung), wenn die Beschädigung überproportional oder unangemessen stark war. Deshalb kommt es ja dazu.


    Der Hund kam allerdings nicht zu Schaden bzw. wäre es nicht mehr nachvollziehbar wodurch genau, nachdem sich sein 100kg Besitzer mit Anlauf und ganzem Körpereinsatz auf ihn gestürzt hat. Daher gehe ich davon aus, dass es eingestellt wird.


    Ich hatte offensichtliche Verletzungen (die auch bei der Polizei damals dokumentiert wurden) und nicht viel andere Wahl als mit Händen und Füßen abzublocken.


    Der Polizist erklärte mir dann ich solle künftig vorsichtiger sein bei Zeugenaussagen, damit ich mich nicht selbst belaste. Der Kollege damals hatte mich darüber nicht aufgeklärt. Nun weiß ich es besser.

    Hallo hallo nach langer Zeit mal wieder!


    Franz geht es gut. Er verkraftet die Herbst-Läufigkeitswelle um einiges besser als die im Frühjahr (diesmal hat er nur Verstopfung statt Gastritis :ugly:) und wenn es so weiter geht, dann mache ich mir keine Sorgen vorm Frühjahr. Dann ist er ja auch schon 2 :herzen1: Kaum zu glauben, der große Bub...


    Ansonsten hat sich bzgl. seiner Allergien nicht viel getan. Wir haben 4 Wochen Apoquel gegeben in Verbindung mit weiterhin hypoallergenem Futter. Kein kratzen, kein blutiger Fang, keine Feuerroten Ohren. Kaum hören wir auf, fängt es wieder an. Wir geben es jetzt wieder temporär (ist der Verstopfung natürlich auch nicht zuträglich ... da kann ich aber über Öl, Flohsamen und Milch gegenwirken) und sehen dann weiter. Er ist komplett symptomfrei mit dem Antiallergikum und ich muss einfach mal durchatmen... Ich nehme es wieder in Angriff, sobald ich die nötige Kraft habe und er die nötige Hirnkapazität hat.


    Der Trainertermin im Dezember steht nun zwecks Corona auf Kipp. Nötig wäre es, ich hoffe es klappt.


    Ansonsten ist er frech und wild und wunderbar wie immer. Er liebt es, dass ich immer zu Hause bin (Home Office), ich gehe aber hin und wieder einfach mal so ein paar Stunden weg, damit er es nicht verlernt. Ansonsten ist er einfach wie immer der Beste Hund der Welt :herzen1:


    Kleine Anekdote zum Schluss (im Spoiler, weil ich gar net weiß, ob man sowas hier posten darf?):


    Hoffe euch gehts allen gut!

    SabethFaber danke fürs Rufen!


    Also ich hab jetzt mal die für mich relevanten Bereiche zitiert.

    Mit der Selbstständigkeit und dem "sie wissen, dass sie nicht auf mich angewiesen sind" - jo. Stimmt 100% beim Shiba und finde ich mega anstrengend. Shibas zeigen gerne mal die Mittelkralle, wenn sie keinen Bock haben auf das, was du gerade willst. Die Geduld hätte ich persönlich nicht und das unterschätzt man echt gerne, wenn man damit im Alltag nicht konfrontiert ist.


    Samojeden kenne ich nur Jagdschweine, die nicht ableinbar sind. Das ist schon eine extreme Einschränkung, weil du zB nur auf eingezäuntem Gebiet wirklich spielen lassen kannst (ist mit Leine sehr gefährlich). Außerdem sind sie extrem kommunikativ und haben den ganzen Tag was zu erzählen. Muss nicht schlimm sein, wenn man es mag, sollte man aber wissen. Da wird wirklich fast alles kommentiert durch quietschen, knören, jammern, nölen, kläffen, bellen, knurren, ....


    Zum Shiba: ich kenne einige und was man wissen sollte: sobald sie erwachsen sind, legen sie keinen Wert mehr auf Hundekontakt, abgesehen von sehr wenigen ausgewählten engen Freunden. Das ist nicht schlimm, sollte man aber wissen. Egal wie viel man da sozialisiert. Sie werden nicht per se unverträglich, werden aber auch keine Hundewiesen-Spielkumpel. Ich habe leider zu oft die Erfahrung gemacht, dass die Hunde trotzdem "losgeschickt" werden zum "spielen" und das geht einfach nicht gut aus und führt nur auf allen Seiten zu Frust. Nochmal: nicht schlimm, wenn man es weiß, es mag und damit klar kommt. Aber man sollte nicht mit dem Gedanken rangehen "durch Prägung kann ich da dagegen arbeiten". Ich kenne wirklich keinen der mit 3 Jahren oder älter noch groß Bock auf spielen hat und Rasseeigenschaften und Charakter erziehst du halt nicht weg. Sehr gute Freunde haben einen Shiba und wir besuchen uns gegenseitig ausschließlich ohne Hund, weil es einfach nicht geht.


    Nun zum Spitz:


    Also wenn dir die Optik vom Samojeden gefällt und du einen seltenen Hund haben willst, kann ich dir sagen, dass diese beiden Punkte schonmal gut passen. Jagdtrieb ist mit ein wenig Erziehung gut zu händeln (wenn es in den Linien kein großes Problem war) und Freilauf ist extrem viel wert. Ob Hund Bock auf Tricks hat ist individuell. Franz lernt extrem schnell und hat genauso schnell keinen Bock mehr. "Warum genau soll ich jetzt 5 mal um den Pfosten laufen?" "Wieso genau soll ich dir schon wieder die Pfote geben? Hab ich doch alles gerade schon gemacht." Dickköpfig können sie auch sein und zumindest meiner hat einen überschaubaren Will to Please |) Optisch sind sie - wie gesagt - dem Samojeden sehr ähnlich. Von der Größe irgendwo zwischen Samo und Shiba. (Rüden haben je nach Zucht so um die 46-50cm und 13-16kg).


    Franz ist ein unkomplizierter Alltagsbegleiter, kommt erstmal mit jedem Menschen und Hund klar, findet die allermeisten Fremden aber überflüssig. Aufdringlichen Leuten/Hunden teilt er das auch schonmal mit. Mit dem Älter werden neigt er nun langsam dazu Dinge selber entscheiden zu wollen und da muss ich im Moment engmaschig managen (das ist dann der "Nachteil" bei einem sehr selbstständigen Hund, der weiß dass er dich nicht braucht - da muss man hin und wieder den Daumen drauf haben um seinen Hund, aber auch seine Umwelt zu schützen. Denn man kann einen Hund nicht einfach sich selbst überlassen und ihn konsequent seine eigenen Entscheidungen treffen lassen.)


    Aber auch hier sehe ich die "Schwierigkeit", dass Großspitze selten erwachsen abgegeben werden und Welpe kann ggf. schwierig sein, wenn man auf seine Familie angewiesen ist, weil man sich nicht immer selber kümmern kann.

    Stell dich nur drauf ein, dass es dafür evtl. blöde Kommentare/Blicke gibt :ugly:


    Ich war Dienstag Abend mit einem Bekannten im Café. Franz wuselig, also Fuß auf die kurze Leine.

    Bekannter: "hmmm... das finde ich nicht fair für den Hund. Der kann sich ja jetzt gar nicht mehr bewegen" (iSv im größeren Radius rumstromern)

    Ich: "Sinn der Sache, ja"

    Bekannter: "Der arme Hund"

    Ich: "Na der ist grad wuselig und findet alleine nicht zur Ruhe, ist gestresst und nervt dann rum"

    Bekannter: "Na dann musst du ihn halt erziehen"

    Ich:


    :ugly::ugly:


    Aber mir wird oft gesagt dass ich zu dem aaaaaaarmen kleinen Stinketier ja soooo gemein bin, weil der schaut ja so süß, da muss man ja hinfassen und streicheln wenn er sich gerade endlich mal eigenständig abgelegt hat (und schmollt :hust:)


    Naja. Man kann es keinem recht machen. außer sich selber.

    Mein bisheriger Ansatz war, sie regelmäßig trotzdem solchen Situationen auszusetzen, sprich, sie geht mit in den Biergarten, an den See, zu einer Freundin etc, allerdings halte ich diese Ausflüge relativ kurz, dass der Kröte nicht die Sicherungen rausfliegen. Sie bekommt dann meistens auch ein Kauteil, um erst mal kauend runterzukommen - wie gesagt, mit Hinlegen allein und Umgebung beobachten wäre ich ja erst mal zufrieden. Sobald das aber durch ist, wird sie unruhig, läuft rum, starrt hierhin und dahin, jammert mal ein bisschen oder schaut, wie man reagiert, wenn sie bellt, verknödelt sich in der Leine etc.

    hmmm wäre nicht mein Ansatz, gerade nicht mit der Rasse. Kann sein, dass sie das ggf. niemals richtig entspannt kann. Wie alt ist sie jetzt?


    Ich bin da ganz bei Schaefchen2310 Kommando in völlig reizarmer Situation etablieren und dann Schritt für Schritt die Reizintensität steigern. So wie du es gerade machst, ist es als würdest du Matheaufgaben rechnen während du leise klassische Musik hörst und immer mal wieder kommt einer, der völlig ohne Muster oder Vorwarnung Heavy Metal auf 300db auf die Ohren schmeißt. "Ist ja nur ganz kurz." Puls von 180 hast du trotzdem und brauchst vermutlich einige Minuten um wieder runterzukommen. Konzentration ist hin. Wenn du stattdessen die Lautstärke Stück für Stück langsam hochdrehen würdest, wäre es irgendwann vielleicht auch zu laut, aber du konntest dich langsam dran gewöhnen und stehst nicht mehr so unter Strom.


    Kauteile zur Ablenkung würde ich nicht etablieren. Damit schaffst du eine Erwartungshaltung und du willst ja dass sie entspannt und nicht durch das Kauteil abgelenkt ist und dann in Dauer-Erwartungshaltung ist. Siehst du ja gerade schon.


    Ich schicke Franz generell nicht auf einen bestimmten Platz, das war mir nie wichtig. Nur dass er lernt, dass er in bestimmten Situationen einfach abgemeldet ist und er dann auch entspannen kann.

    Wenn der Welpe 10 Wochen alt ist - wie lange ist er denn schon bei euch? Gerade der Umzug kann ja doch viel Stress bedeuten..


    Mischst du Nass- und Trockenfutter? Auch das vertragen einige Welpen nicht.

    Wenn du nicht mischst - bekommt er Durchfall nach dem NaFu oder dem TroFu oder ist das nicht einzugrenzen?


    Ist es dasselbe Futter, das er beim Züchter bekommen hat? Eine zu schnelle Umstellung kann auch zu Durchfall führen.

    Schade, ich kenne das leider auch.


    Ein Pärchen, das ein paar Häuser weiter wohnt mit ihrem Shiba. Die Hunde verstanden sich anfangs gut, mittlerweile nicht mehr. Sie sind leider weder in der Lage ihren Hund zu lesen, noch auf Ratschläge zu hören. Die Hunde spielen nicht, sondern kloppen sich. Muss man aber halt sehen können. Mittlerweile unterbinde ich Kontakt (sie lassen ihren immer an der Flexi ungebremst in Franz reinbrettern), weil er beiden nicht gut tut und Stress bedeutet.


    Sie können sich nicht damit abfinden, dass ihr 3,5 jähriger Shiba halt nicht mehr "spielen" will und erwachsen geworden ist. Auf mich hören sie nicht und sind so typische "schau ein Hund! Geh spielen!" Besitzer, so als müssten alle Hunde beste Freunde sein.


    Da mir die Freundschaft aber wichtig ist, gehen wir nun getrennt Gassi. Wenn ich zu ihnen gehe, bleibt Franz zu Hause und andersherum genauso. Ich habe gesagt ich will mich nicht wegen der Hunde streiten, da haben wir andere Auffassungen, aber ihre Freundschaft ist mir dennoch wichtig. So haben wir uns nun arrangiert. Vielleicht klappt das bei euch auch.