Wenn man im Nachhinein schimpft, besteht die Gefahr, dass der Hund es mit etwas völlig anderem verknüpft – zum Beispiel damit, dass er dich gerade anschaut. Da wir Hunden keine Zusammenhänge erklären können, muss man genau in dem Moment reagieren, in dem das unerwünschte Verhalten passiert. Selbst dann kann es vorkommen, dass sie es nicht so verstehen, wie wir es meinen, auch wenn sie möglicherweise trotzdem so reagieren, wie wir es wollen. Beim Menschen ist das gar nicht so anders, wenn man nicht klar kommuniziert.
Hunde leben im Gegensatz zu uns im Jetzt, auch weil wir Menschen ihnen Vergangenes nicht erklären können. Ich würde nicht ausschließen, dass sie das Potenzial hätten, vergangene Ereignisse zu verstehen, aber nicht in der Kommunikation zwischen Mensch und Hund. Sie wissen also nicht, dass du wegen des Mülls schimpfst, wenn sie gerade an einer Blume schnüffeln. Auch weil du es ihnen nicht richtig erklären kannst. Selbst bei einem Kind müsstest du erst erklären, worüber du sprichst, wenn es schon längst in etwas anderes vertieft ist. Oder bei mir: Wenn mir erklärt wird, nach dem Baden den Boden zu wischen, während ich schon im Bett liege.
Es gibt sicherlich ein paar Hunde, die dein Gesichtsausdruck am Mülleimer irgendwie mit „Müll ist gefährlich“ verknüpfen und danach den Müll meiden – aber das wäre wohl eher Zufall.
Meine ältere Hündin hat jetzt einfach viel mehr Hunger als früher, auch durch ihre Krankheiten. Sie würde auch nachts nach Futter suchen oder mich wegen ihres Sodbrennens wecken. Vielleicht hat sich bei euch etwas geändert? Ich würde mir bei einem Hund, der plötzlich solches Verhalten zeigt, eher Gedanken machen, ob die Fütterung angepasst werden könnte.
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