Hi Jörg :)
"schön", von einem Leidensgenossen zu lesen.
Bei mir war es tatsächlich so, dass ich bei der Anschaffung meiner Hündin mit einkalkuliert habe, regelmäßig und täglich vor die Tür zu müssen (u.a. Sozialphobie, Depressionen, DR/DP). Teilweise hab ich den Kopf über mich selbst geschüttelt, frei nach dem Motto "Was hab ich mir dabei nun wieder gedacht". Eben, weil mich zwischenmenschlicher Kontakt meist wirklich stresst und auf Spaziergängen oft unvermeidbar ist.
Seien es andere Hundebesitzer, oder eben Menschen, die deinen Hund toll finden - oder vielleicht sogar sich aus irgendeinem Grund über seine Anwesenheit ärgern.
(Und so viele Menschen auch Abneigung ggü./Angst vor SoKa's haben - die Fan-Gemeinde ist doch mindestens genauso groß? )
Da mein Hund dazu auch noch der allergrößte Menschenfreund ist, diese magisch anzieht und sich auch über jeden freut, macht es das "vermeiden" nicht leichter.
Grade Kinder - und ich bilde mir ein, mit Kindern überhaupt nicht zu können - finden Yuma meistens ganz toll, ungefragt gestreichelt, hat aber noch keines.
Vielleicht führt dieser unausweichliche Kontakt ja sogar irgendwann dazu, dass es meine Symptomatik lindert?
Keine Ahnung, aber ich bilde mir gern ein, dass mein Stresspegel bei Begegnungen schon deutlich geringer geworden ist.
Ansonsten ärger ich mich tatsächlich nicht über Menschen, die meinen Hund toll finden, oder sie anfassen/über sie reden wollen. Bei mir ist es die Angst vor dem Zwischenmenschlichen, die dazu führt, dass ich so etwas gern vermeiden möchte.
Die einzigen Menschen, bei denen ich sehr deutlich sage, dass ich keinen Kontakt möchte, sind die, denen man deutlich anmerkt, dass sie betrunken sind (kommt in der Bahn ja leider öfter mal vor).