Wart ihr euch im Klaren darüber "was ihr euch ins Haus holt" im Bezug auf die Rasseeigenschaften?
Kam es dann auch so wie erwartet, oder hat euer Hund sein Rasseportrait nicht gelesen?
Und - würdet ihr euch wieder für die Rasse, oder beim Mischling daraus abgeleitet eine der beinhalteten Rassen, entscheiden?
Wenn ja warum?
Wenn nein warum?
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gutentag.
Ich bezieh mich hier mal nicht auf meine Familien- und Sittinghunde, sondern ausschließlich auf meinen ersten, ganz eigenen Hund. Also Yumi.
Ich bin generell ein Mensch, der sich eine Situation erstmal selbst anschauen und eigene Erfahrungen sammeln muss, um etwas für sich realistisch einschätzen zu können.
Heißt im Bezug auf's Hundethema, dass ich so gut wie gar keine Ansprüche an meinen zukünftigen Hund hatte, außer, dass er/sie "keine Aggression ggü. Menschen zeigen sollte".
Weil ich damit schon bei der menschlichen Spezies so meine Probleme habe und keine Lust auf nen hündischen Choleriker, falls das Sinn ergibt .
Ansonsten war ich gern bereit, mich auf das Individuum einzustellen. Ängste, Unsicherheiten, unbequeme Eigenarten... ich dachte mir, wird schon schief gehen. Betreuungsmöglichkeiten sind da und alles andere ergibt sich dann halt.
Das einzige, was für mich fest stand war, dass es ein älterer Hund sein sollte, der ein zu Hause braucht.
Also nein, ich war mir absolut nicht klar, was hier letztendlich einziehen würde und ging wie immer nach meinem Bauchgefühl. Also einen TS Verein aufgrund von Yumis kurzer Beschreibung und Foto auf der Vereinsseite kontaktiert. Da sie als extrem menschenbezogen und lieb beschrieben wurde, war man schon der Meinung dass sie eine geeignete Kandidatin wäre, um asap auszureisen.
Und zum Rasseportrait.. naja, also der Husky ist ja nicht zu verleugnen und was ich über Huskies "wusste", war: supermegakrass aktiv, Jagdtrieb, Alleinbleibeproblematik.
Da hätte man mir 35 mal sagen können, dass man das eventuell NICHT mit viel Liebe und Training geregelt bekommt, wär nicht zu mir durchgedrungen, weil wie gesagt: eigene Erfahrungen sammeln . Die Vermittlerin vermutete noch BC . Und wer würde nicht einen Mix aus Husky und BC wollen? Genau!
Aber auch das hat mich nicht abgeschreckt und ich mache drei Kreuze, dass sie nicht so ist, wie man sich besagten Mix vorstellen würde .
Dass ich sie also nur in sehr übersichtlichen oder eingezäunten Gebieten ohne Leine laufen lassen kann ist - wage ich zu behaupten - für keinen von uns ein Problem.
Dass sie aber so GAR NICHT alleine bleiben kann und was für ein ewiges Training (aufgegeben) und Management (forever :D) da dranhängt, hätte ich mir zuvor nicht vorstellen können. Bräuchte ich so jetzt auch nicht nochmal und ich würde beim nächsten TS Hund schauen, dass er/sie denn grundsätzlich auf der Pflegestelle eine Weile allein bleiben konnte.
Aber absolut alle anderen Eigenschaften von Yumi (Husky/Mudi/WSS Mix laut Test) kann ich nur als durch die Bank großartig beschreiben.
Sie liebt Menschen und hat eine Engelsgeduld / unbegrenzte Toleranzgrenze was diverse Individuen unserer Spezies angeht. Minus sehr laute, aggressive Menschen.
Aber hey, dafür hab ich auch keine Toleranz und wir suchen gern gemeinsam das Weite .
Ich kann sie jedem in die Hand drücken, bisher kamen alle Hundesitter*innen mit ihr klar und haben sie als super nett und unkompliziert beschrieben.
Wir sind aus dem Wald am Dorf nach Berlin gezogen, kein Problem für Yumi. Neue Ecken erforschen findet sie cool und Orte mit vielen Menschen sowieso. Unbegründete Ängste sind absolut nicht vorhanden, man stolziert sehr selbstbewusst und trampelig durch den Alltag. Einzig größere Hunde in geschlossenen Räumen können tendenziell Frust bei ihr auslösen, aber das ist absolut managebar und bedeutet keine Einschränkung für uns.
Sie ist ein unglaublich lustiger Clown, die gern überall dabei ist, lange Wanderungen (und Auto, Öffis, Kanu, Hausboot, ...) mitmacht, aber auch nach zwei Wochen ohne viel Action in der Bude unauffällig ist.
Bei mir wird's ja sowieso immer ein Hund aus dem Tierschutz werden, und ich bin weiterhin relativ offen, wer hier einziehen darf.
Aber ich muss gestehen, dass ich "positiv überrascht" bin von meinem nordischen Mix. Kann aber natürlich nicht beurteilen, wie viel da rassetypisch ist und welche Eigenschaft welches Rasseanteils da wie viel mitgemischt hat. Aber ja, doch.. einem weiteren Huskymix wäre ich nicht abgeneigt - aber eben auch keinem anderen, netten Mix. Mal sehen, was die ferne Zukunft bringt.