Ich kann das allzu gut verstehen, mir geht es genauso. Mein geliebter Donald hat mich 10 Jahre und 4 Monate begleitet, war immer an meiner Seite. Damals ein Welpe aus unserem Wurf, der noch kein neues zu Hause gefunden hatte. Und ich hatte das Gefühl, dass es einmal ein ganz grossartiger Hund werden würde - und so ist er bei uns geblieben. Und so war es, er war ein prachtvoller Kerl: Wildfang wenn wir draussen waren und zu Hause liebevolle, sensible Schmusebacke. Da war so viel stilles Verständnis mit kleinen Gesten. Leise Worte und Kommandos reichten aus, um miteinander zu kommunizieren. Als einziger unserer Hunde konnte er lachen, wobei das schon etwas kurios aussah, wenn er dabei seine Zähne zeigte. Wir haben viel gemeinsam durchgemacht, hatten viele schöne Zeiten, bis Mitte letzten Jahres ein Mastzelltumor an seiner Schulter wuchs. Wir haben dann eine schwere Zeit durchgemacht, mit Operationen, Notoperationen, verschiedenen Chemo-Therapien. Donald hat so tapfer gekämpft, sich zur Behandlung schon immer auf die "richtige" Seite gelegt - und uns dann noch abgeschleckt und uns getröstet wenn wir in Sorge um ihn waren.
Am 24.Oktober 18 mussten wir ihn einschläfern lassen - und mir tut es heute noch genau so weh wie damals. Dieser Gedanke, ihn nie mehr spüren zu können, dass unsere gemeinsame Zeit so unumkehrbar vorbei ist, zerreisst mir immer wieder das Herz. Jeden Mittwoch um die gleiche Zeit muss ich dran denken, dass jetzt sein Herz aufgehört hatte zu schlagen.
Die Zeit, die vergeht, macht mir eher noch Angst, weil Stück für Stück das Bild blasser wird, wenn er morgens lachend um die Ecke bog und sich aufs Gassi gehen freute.
Ich habe unsere beiden Mädels (Donalds Mama und seine Schwester) ja nicht weniger lieb, aber "der Grosse" fehlt sehr - und die Art der Trauer habe ich bisher noch nicht einmal beim Tod eines Menschen gefühlt.
Das hört sich sicher krass an - und stösst auch bei vielen Leuten nicht gerade auf Verständnis.
So bringe ich das auch bei der üblichen Frage: "Wie gehts - oder das neue Jahr gut angefangen? " nicht hin, wie üblich mit "gut - und selbst" zu antworten. Wenn sich daraus etwas mehr Gespräch entwickelt hat habe ich überraschender Weise auch von Menschen Mitgefühl und Verständnis bekommen, von denen ich das gar nicht erwartet hätte. (Ohne, dass ich darauf ausgewesen wäre - wollte eben nur ehrlich sein)
Naja, jetzt habe ich viel geschrieben - von der Seele und vielleicht auch ein wenig off-Topic. Aber ich wollte gerne schreiben, dass es mir genauso geht, und ich Dir wünsche, dass wir das alle im Laufe der Zeit irgendwie ein bisschen besser verkraften können.
Alles Liebe
der Barrie