Alles anzeigenIch kann zum Training mit Staffs nichts bei tragen finde es bemerkenswert was ihr leistet.
Auch wenn es keine populäre Aussage ist in einem Hundeforum: ich persönlich würde mit solch einem Hund, in dieser Größenordnung und Durchsschlagkraft mit all den Einschränkungen die das im Alltag mit sich bringt nicht leben wollen und versuchen einen Platz zu finden oder evtl sogar über einschläfern nachdenken. Das soll aber jetzt kein Ratschlag sein - ich habe halt bei der Rassewahl sich extrem darauf geachtet das sowas sehr sehr unwahrscheinlich ist. Bei einem Staff ist das ja scheinbar der Worstcase der vorkommenden kann und man eigentlich einplanen sollte. Aber ich weiß bei anderen Dingen auch wie es ist, wenn es bei mehreren Hunden gut geht, man denkt es liegt an der eigenen Kompetenz und dann geht es beim dritten Hund schief.
Bei aller Liebe zum Hund ist halt wirklich die Frage ob man sich so viele Lebensjahre so massiv Einschränken möchte - auch wenn vielleicht gleich viel Kritik kommt: man lebt nur ein mal, ich habe letztens leider wieder sehen müssen wie schnell es vorbei sein kann.
Für mich macht Hundehaltung nur Sinn wenn es - langfristig- mehr Freude als Leid bereitet. Ein paar Monate, ein Jahr hartes Training klar - 10 Jahre so harte Einschränkungen?
Und ja ich weiß wie die Vermittlungschancen für so einen Hund stehen.
Ich wünsche euch auf welchem Weg auch immer viel Glück.
Ich kann deine Gedankengänge wirklich nachvollziehen und ich müsste lügen wenn ich sagen würde, dass ich keine Sekunde darüber nachgedacht habe.
Gleich nachdem das ganze passiert ist und der Schock tief saß, kam die Frage auf "Was tun?. Lassen wir ihn einschläfern, wird er mir entzogen und danach eingeschläfert?". Aber als mir der Besitzer des verstorbenen Hundes gesagt hat, dass er nicht vor hat mich anzuzeigen, weil es seine eigene Fahrlässigkeit war und nicht meine, dass er zwar wahnsinnig traurig aber nicht wütend auf mich oder meinen Hund ist, dachte ich mir einfach, dass ich meinen Hund nicht einfach aufgeben kann, wenn selbst der Mann der seinen Hund durch meinen verloren hat so viel Verständnis aufbringt.
Anfangs dachte ich, dass es nur eine Phase ist, ein anfänglicher Schock und ich war guter Dinge, dass bald alles normal ist. Aber es wurde immer schlimmer. Nachdem uns dann die erste Trainerin aufgegeben hat und die Einschläferung empfahl kamen wieder kurz Zweifel. Als dann der zweite Trainer das Handtuch schmiss und die gleiche Empfehlung abgab haben mein Mann und ich uns zusammen gesetzt und das Thema Einschläferung wirklich so sachlich wie möglich diskutiert. Wir waren und sind uns aber beide einig, dass wir es nicht übers Herz bringen. Wir wollen es weiter versuchen, wir haben noch nicht alles ausgetestet. Wer weiß wie wir in einem oder zwei Jahren denken, wenn weiterhin alles scheitert. Ich kann es nicht sagen.
Eines weiß ich aber, und das mag vielleicht auch eine unpopuläre Meinung sein: Henry wird nicht vermittelt. Wenn es wirklich keinen Sinn mehr gibt lasse ich ihn lieber einschläfern bevor ich ihn vermittle. Im Tierheim hat er keine Chance und privat vermitteln ist viel zu heikel. Was wenn er zu einem Deppen kommt, der einen "krassen" Hund als Statussymbol sucht? Oder zu jemanden der sich haushoch überschätzt und wieder etwas passiert. Man kann nie in Leute reinschauen, erzählen können sie einem die tollsten Dinge, die man gerade hören möchte, aber wie viel Wahrheit dahintersteckt kann man nicht aufgrund von 2 oder 3 Gesprächen herausfinden.
Die einzige Alternative für mich wäre noch eine Organisation wie z.B. Hellhound Foundation. Dort oder in eine ähnliches Projekt könnte ich ihn gutes Gewissens abgeben, wenn ich merke, dass ich es wirklich nicht schaffe.
Aber noch bin ich lange nicht am Ende :)