Hallo und nochmal Danke für die vielen Antworten. Ich freue mich, dass sich so viele Leute einbringen und ihr Wissen mit mir teilen :)
Kurz zu der Frage ob der andere Hund sich unterworfen hat: Nein, hat er nicht. Er ging erst zu Boden als Henry ihn am Hals hatte und immer wieder versucht hat zu schütteln. Vermutlich war es wegen Luftmangel, da die Luftröhre ja leider schwer verletzt wurde.
kannst du die Leine festhalten, wenn dein Hund ausrastet?
Henry ist doppelt gesichert. Er trägt ein Sicherheitsgeschirr dessen Leine ich an meinem Bauchgurt befestigt habe, um eben zu verhindern, dass er mir die Leine aus der Hand reißt. Die zweite Leine ist am Halsband festgemacht und die halte ich dann mit beiden Händen fest, wenn er austickt.
Egal wie viel ihr mit dem hund arbeitet. Ihr werdet niemals unbeschwertes hundehalter leben geniessen können. Nachdem was ich hier von dir lese (!), wirst du niemals 100% sicher sein können das er nicht in irgend einer situation wieder auf irgend einen hund "losgeht". Selbst wenn ihr es mit training unter kontrolle kriegt, würde ich nicht meine hand dafür ins feuer legen das es nie wieder einen auslöser geben wird. Das muss man aber bei einem hund mit solch ein gefahrenpotential.
Und das mit dem training ist ein nur ein wenn, das wird auf jeden fall sehr viel arbeit.
Das klingt hart und ist wahrscheinlich auch nicht fair. Aber ich denke das ist die realität.
*Ich* würde mich auf einiges an arbeit einstellen und den hund nie wieder ungesichert zu anderen hunden lassen. Ich glaube ich würde ihm nicht mal beim eigenen 2. oder 3. hund, vertrauen.
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Ja, das ist uns alles durchaus bewusst. Wie ich aber schon erwähnt hatte ist unser Endziel nicht, dass wir Henry fröhlich über eine Hundewiese toben lassen können, sondern, dass er ansprechbar und führbar in Gegenwart von Hunden wird. Natürlich wäre es ein Traum, wenn wir irgendwann wieder auf der anderen Straßenseite an Hunden vorbeigehen könnten. Realistisch wäre ich aber schon glücklich, wenn ich zu ihm durchdringen kann, sobald er einen Hund entdeckt und ihn ohne ziehen und zerren ruhig aus der Situation rausbringen könnte.
Obwohl wir einen zweiten Hund geplant hatten, bevor all das passiert ist haben wir uns auch von diesem Vorhaben komplett verabschiedet, da es, wie du schon sagst viel zu gefährlich wäre und beide Hunde keine schöne und sicherer Umgebung hätten.
was mir noch einfällt ist dass ich mal gelesen habe das Streshormone die ja bei so einer Aktion massiv ausgeschüttet werden bis zu einem halben jahr aktiv Einfluss auf das Verhalten haben.
Wenn man das bedenkt ist eine Therapie/ rankommen an das Problem momentan eigentlich gar nicht wirklich möglich. Vielleicht ist es da wirklich sinnvoll einen spezialisierten Tierarzt zu befragen ob man da eventuell mit anderen Mitteln gegen wirken kann. Ansonsten kann man wahrscheinlich erst etwas mit ihm arbeiten wenn die Hormone raus sind. Blöd ist eben wirklich das jeder Hundesichtung ja derzeit wieder dazu führt dass er komplett hochdreht und er sich somit in einem Teufelskreis befindet, aus dem er gar nicht rauskommt. Man kann ihn ja nicht ein halbes Jahr auf eine unbelebte Insel schicken und dann mal schauen ob er sich runterreguliert hat.
Ja, so ähnlich wurde es uns von der Trainerin auch erklärt. Sie hat ja immer vorgeschlagen, dass wir ihn kastrieren lassen sollten. Uns war das aber zu unsicher, da wir befürchten, dass es das Gegenteil auslösen könnte und er dadurch noch unsicherer wird und sich noch präsenter machen will.
Eine einsame Insel wäre definitiv was wir aktuell alle bräuchten Ja, leider nicht möglich. Jedes Hundegebell, jede Hundesichtung lässt ihn wieder so hochfahren, dass er gar keine Chance hat diese Stresshormone richtig abzubauen.
hm, für mich gehört zur Haltung nicht nur das Training und die Sicherung bei diesem Hund, sondern auch die seelische Gesundheit. Hat er eigentlich irgendwo noch die Möglichkeit, unbeschwert einfach zu sein? Wie groß und sicher ist der Garten?
Natürlich gehört zur Haltung auch das Seelenwohl, die Beschäftigung und der Spaß, das "einfach mal Hund sein". Ja, ich gebe zu, dass steht aktuell leider sehr im Hintergrund. Jedoch bin ich der Meinung, dass ein gutes Training oder eine medikamentöse Therapie stark dazu beitragen würden es ihm überhaupt zu ermöglich wieder unbeschwert zu sein.
Er bekommt von uns zuhause immer noch die selbe Aufmerksamkeit wie vor dem Vorfall, wir behandeln ihn nicht anders. Wir versuchen im Haus auch immer wieder Spielchen und Beschäftigung für den Kopf einzubauen. Wir fahren teilweise mitten in der Nacht in die Pampa um ein bisschen mit ihm Laufen zu gehen.
Der Garten ist noch ungesichert, da eine wirklich zuverlässige und sinnvolle Sicherung einiges an Geld verschlingen wird, dass wir aktuell in Tierärzte und Trainer investiert haben und investieren werden. Sobald jedoch die richtige Therapie bzw. der richtige Trainer gefunden wurde werden wir das Thema Gartensicherung angehen.
Ich mag dir nicht zu viel Hoffnung machen - ganz ehrlich, was ich jetzt tun würde?
Ich würde beim VÖK anrufen, dort das Problem schildern, und fragen, ob und welche Möglichkeiten in eurer erreichbaren Nähe sind.
(Also ICH würde tatsächlich Kontakt aufnehmen zu Maria Hense - aber das wären für mich auch nur knapp 200km - und sei es nur, um mir eine Empfehlung zu bekommen, wer näher an mir dran ist).
Was ich NICHT machen würde: Einen Trainer aufsuchen, der nicht zumindest mit einem verhaltenstherapeutisch ausgebildeten Tierarzt zusammen arbeitet, und in eurem Fall ENG zusammenarbeitet.
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Wir werden gleich am Montag beim VÖK anrufen. Außerdem haben wir bereits 2 Trainer angeschrieben und unser Problem geschildert. Die 2 Trainer wurden von Mitgliedern hier empfohlen und nachdem ich mich informiert habe, scheinen sie eine Menge Erfahrung in diesem Bereich zu haben. Ich warte jetzt auf eine Antwort.