Beiträge von Hannahlein

    Was ist denn jetzt, wenn diese Strategie nicht zieht - wenn er also nach 3 Tagen ohne Futter immer noch bellt und knurrt?


    Hat die Trainierin dazu was gesagt?


    Ich befürchte gerade, dass er es durch ein Nicht-Tun nicht unbedingt kapiert und umsonst leidet (hungert).

    Sie hat gesagt, dass ich mir auf jeden Fall keine Sorgen machen muss, da ein Hund innerhalb von 3 Tagen nicht verhungert auch keine seelischen Schäden davon trägt.
    Sollte es wirklich nicht funktionieren, soll ich sobald mein Freund wieder da ist und ich ihn füttere ausdrücklich das Ruhig sein belohnen, bei jeder Fütterung, auch wenn es etwas ist, was er sowieso automatisch macht. Einfach belohnen und so tun als wäre er der klügste Hund auf Erden.


    So kann ich wohl eine Verknüpfung herstellen, die ihm eine Anregung beim Überlegen gibt wenn wir allein sind und ich ihn füttern muss.

    Ich mag jetzt nichts weiter zu der Wortwahl sagen. Wie bereits erwähnt, ich fand es unprofessionell, aber nicht so tragisch, dass ich deshalb sofort das Training mit ihr abbreche, weil ich sie ansonsten gut und verständlich fand.

    Hat er schon was zu Essen bekommen der Sturkopp?

    Nein, noch nicht. Er macht jetzt komplett auf stur und hat sich in den Garten verkrümelt, liegt dort in der Sonne rum.
    T
    Da ich ihn ja früher oft in den Garten gesperrt habe um ihn beim füttern auszutricksen, darf ich jetzt nicht zum Napf gehen, weil die Trainerin mich gewarnt hat, dass er auf alte Verhaltensmuster zurückgreifen könnte und mich so indirekt "manipulieren".

    Wie macht ihr das jetzt mit dem Gassi gehen? Oder löst er sich jetzt solange im Garten?

    Er löst sich diese Woche noch im Garten. Ich soll mich erstmal voll und ganz auf das Futterproblem konzentrieren, das Gassigehen wird dann nächste Woche in Angriff genommen.

    Ich möchte hier nur kurz einmal etwas sagen. Falls es zu OT ist bitte einfach wieder löschen.


    Aber ich habe ein bisschen das Gefühl, dass manche hier glauben, dass ich total unter der Pantoffel meines Freundes stehe bzw. total naiv und unwissend bin.


    Ich habe meinen Freund vor 1 1/5 Jahren samt Hund kennengelernt. Jerry war freundlich ignorant mir gegenüber. "So ist er halt". Habe ich akzeptiert, war nichts ungewöhnliches. Er war nie aggressiv.


    8 Monate später zog ich bei meinem Freund ein. Jerry war nach wie vor nicht wirklich interessiert an mir, ich habe versucht eine Beziehung aufzubauen, aber mein Freund hat mir dann erklärt, dass Jerry eher ein 1 Mann Hund ist und er nur auf ganz spezielle Arten von Zuneigung und Spielaufforderungen reagiert und ich das falsch angehe. Das habe ich dann auch akzeptiert. Schließlich war Jerry immer noch kein Stück aggressiv oder hat mich bedroht. Auch wenn mein Freund mal ein paar Stunden weg war und ich alleine mit Jerry gab es keine Probleme. Er hat eigentlich immer nur gepennt.
    Wenn Leute gefragt habe ob ich ein Haustier habe, habe ich gesagt "Nein, mein Freund hat einen Hund".


    Dann, vor ca. 3 Monaten kam die Änderung. Der Job, den mein Freund immer schon wollte war plötzlich real, alles wurde umgeschmissen und verändert. Plötzlich waren Jerry und ich alleine, ich hatte Verantwortung und Jerry fing an mich anzubellen, anzuknurren usw. "Er muss sich daran gewöhnen, für ihn ist auch alles plötzlich anders, gib ihm Zeit". Ok, habe ich akzeptiert, da es noch nicht zu Schnappversuchen kam.


    Vor etwa einem Monat hat er mich das erste Mal gebissen. "Du bist zu unsicher, du behandelst ihn falsch, mach das und das und das und alles wird gut". Dann habe ich angefangen mich zu erkundigen, mich über Schäferhunde einzulesen, mich zu informieren. Meine Akzeptanz wurde immer weniger. Dann bin ich auf dieses Forum gestoßen, anfangs wirklich nur aus dem Grund weil ich gehofft hatte, dass Leute mir genau sagen können was ich falsch mache um das zu ändern.


    Viele verstehen das vermutlich überhaupt nicht. Aber ich hatte mein Leben lang nie etwas mit Hunden zu tun. Keiner meiner näheren Freunde oder Verwandten hatte Hunde. Unsere Nachbarin hatte einen Yorkshire Terrier, den ich 5 mal im Jahr gesehen und gestreichelt habe, das wars. Das war alles, dass ich in meinen 22 Jahren je mit Hunden am Hut hatte. Und plötzlich hatte ich die Verantwortung für einen Schäferhund, natürlich ging ich davon aus, dass ich einfach alles falsch mache...


    Tut mir Leid, das musste raus.




    Ich habe auch klar gesagt, dass ich der Trainerin auf jeden Fall noch eine Chance gebe un die nächste Stunde abwarte, weil sie vermutlich in der ersten Stunde ihren Frust über unsere Fehler los werden wollte.


    Sollte sie jedoch in jeder weiteren Stunde in so einem Ton mit mir reden, nur weil ich ein paar Dinge nicht sofort perfekt mache oder richtig verstehe würde ich mir tatsächlich überlegen ob das so richtig ist.

    :shocked: Also menschlich eher... nicht mein Fall. Vielleicht hat sie ja wenigstens Ahnung von Hunden.


    Darfst du denn dem Hund ein Signal wie Sitz o.ä. geben bevor du zum Napf greifst, oder ist der Plan, dass er das jetzt selbst austüftelt?

    Nein, ich soll ihm keine Befehle geben. Sie meinte, dass er ein kluger Kerl ist und sein Hirn ein bissi anstrengen soll, dann kommt er schnell drauf was Sache ist.
    Ich soll halt wirklich nur warten und immer wieder weggehen, mich hinsetzen und mich nicht von seinen Schleimereien wie Anstupsen weichkochen lassen.


    Sobald ich mit gefüllten Napf vor ihm stehe und er immer noch ruhig ist soll ich das Markerwort sagen und ihm das Futter geben.

    Also trägt Jerry bereits den MK?

    Ja, Jerry trägt seit gestern Nachmittag den MK. Bis jetzt scheint es ihn nicht zu stören. Er versucht auch nicht ihn abzumachen.

    Was wurde denn explizit kritisiert? Welche DVD empfohlen?

    Es wurde vor allem natürlich das Verhalten meines Freundes kritisiert und dass wir so lange gewartet haben, anstatt es von Anfang an richtig zu machen. Das war ja auch ok, weil es stimmt. Mich hat eher die Tonlage und die Wortwahl etwas gestört, weil Begriffe wie "blauäugig, Mauerblümchen und devotes Frauchen" gefallen sind. Fand ich eher unschön und nicht sehr professionell.


    Aber wie ihr sagt, die Gemüter waren erhitzt, sie wurde bestimmt vom Züchter "vorgewarnt" und hat wohl entsprechend erregt reagiert.


    Die DVD heißt Die Fremdsprache "hündisch"

    Guten Morgen Sonnenschein
    Na? Gut geschlafen?
    Wie war Euer Vormittag heute, am Tag danach?
    Wie geht's Dir?
    Wie fühlst Du Dich?

    Guten Morgen, oder bald schon Mittag :lol: :winken:


    Gut geschlafen, ja. Freund ist um 4:45 abgereist, danach hab ich mir noch ein paar Stunden Schlaf gegönnt.


    Der Vormittag lief bis jetzt eher mau. Jerry hatte bis jetzt kein Frühstück. Aber ich kann ja keine Wunder erwarten. Er benimmt sich halt wie gewohnt. Ich greife zum Napf (der mittlerweile nicht mehr am Boden steht) und er bellt mich an und springt an mir hoch.
    Das geht jetzt seit 8 Uhr so. Napf nehmen, Hund bellt, Napf wieder wegstellen, warten usw.


    Aber ich fühle mich besser als sonst, nicht mehr so ängstlich, der Maulkorb hilft, gibt mir etwas mehr Selbstsicherheit und es fällt mir leichter konsequent zu sein.


    Danke der lieben Nachfrage :smile:

    Danke euch! :bussi:


    Ihr habt Recht. Die Trainerin wollte uns vermutlich nur noch einmal deutlich machen wie fahrlässig die ganze Situation war. Wie gesagt, ich will nach nur einer Stunde nicht gleich vom schlechtesten ausgehen. Die nächste Stunde wird es zeigen.


    Waren auch viele Informationen auf einmal, das ganze muss erst einmal vollständig in meinem Gehirn ankommen :lol:


    Ich geh mich jetzt noch ein bisschen entspannen - morgen geht der richtige Stress wieder los. Jerry (und ich) allein zuhaus :tropf:

    Soo, der erste Besuch der Trainerin wäre geschafft :)


    Ich bin ein klein wenig zwiegespalten ob ich sie gut finde oder nicht.


    Fachlich kam sie mir wirklich spitze und auch sehr professionell vor, sie dürfte Ahnung haben und auch wissen wovon sie redet. Auf der persönlichen Ebene hat es nicht so richtig funktioniert. Sie hat uns doch recht harte Vorwürfe gemacht und es gab mir persönlich fast zu viele Schuldzuweisungen, obwohl wir schon am Anfang klar gestellt haben, dass uns bewusst ist, dass wir das ganze verbockt haben und nicht der Hund. Aber naja, ich muss mir die nächste Trainingsstunde ansehen um ein richtiges Urteil bilden zu können.


    Sie hat vor Allem mir sehr viel über die Körpersprache der Hunde erklärt, hat mir sogar eine DVD mitgebracht zum anschauen, das fand ich sehr gut. Es ging eben auch viel darum zu unterscheiden wann es ein Hund ernst meint und auch darum die Anzeichen schon vorzeitig zu erkennen, da vor einem Knurren und Zähne fletschen noch viele kleine Andeutungen vom Hund ausgehen, die gerade Hundeunerfahrene Menschen wie ich sehr schnell übersehen.


    Sie hat mir außerdem gesagt wie ich am besten reagiere wenn er mich anbellt und anknurrt sobald ich ihm Futter geben möchte oder die Leine in die Hand nehme. Ich soll einfach immer sofort abbrechen und weggehen und warten bis er sich beruhigt hat, bis er versteht, dass er nur etwas von mir haben kann wenn er ruhig und entspannt ist. Der Maulkorb soll mir da die Sicherheit geben, das auch wirklich durchzusetzen. Ich muss dabei auch auf meine Körpersprache achten, damit beim Hund nicht ankommt "Aha, ich knurre und Frauchen läuft davon" sondern "Mist, ich knurre und bekomme deswegen nichts mehr von Frauchen". Das wichtigste dabei ist Konsequenz, ich soll das knallhart durchziehen und wenn Hund einen ganzen Tag nix zu fressen bekommt ist das halt so.


    Spazieren gehen soll ich noch nicht mit ihm alleine. Das wird sie nächste Stunde mit mir machen, mir zeigen wie ich mich in gewissen Situationen verhalten sollte und sie möchte generell mal schauen wie sich Jerry ohne die Anwesenheit meines Freundes benimmt.


    Außerdem hat sie mir als Aufgabe bis nächste Woche gegeben, dass ich mir ein eigenes Markerwort für Jerry ausdenke und ihm beibringe. Das soll wohl auch die Bindung fördern und der erste Schritt in Richtung Training für uns sein. Sie möchte dass Jerry und ich quasi bei Null anfangen und neue Dinge gemeinsam aufbauen.


    Alles in Allem war es natürlich sehr viel Theorie, aber das ist vermutlich normal für die erste Stunde. Die beiden Maulkörbe sind auch in Ordnung. Sie hat gesagt, dass wir ihm den MK mindestens einen Tag vor Abreise meines Freundes schon draufgeben sollen und auch nicht sofort bei Rückkehr abnehmen, damit er nicht automatisch verbindet "Herrchen geht -> MK ist Strafe von Frauchen -> Herrchen kommt zurück und "befreit" ihn davon"


    Das Wichtigste ist wohl, dass ich wirklich eine Beziehung zu Jerry aufbaue und er zu mir. Sie meinte auch, dass wir unbedingt beibehalten sollen, dass ich alle Tätigkeiten rund um den Hund übernehme und zwar wirklich immer.



    Der nächste Termin ist nächsten Montag Nachmittag und mein Freund wird nicht dann nicht dabei sein.

    Ich bin zwar kein Profi was Hunde angeht, aber ich studiere Heilpädagogik und habe auch schon in verschiedenen Einrichtungen gearbeitet, in denen Therapiehunde eingesetzt wurden.


    Die häufigst verwendeten Hunde waren Labradore und Pudel. Praktische Größe und die haben ihren Job alle toll gemacht und kamen sowohl in den Einrichtungen für Kinder und Jugendliche als auch bei den Erwachsenen und Senioren immer gut an.