Hallo Nadine,
na das ist ja mal eine Beschreibung. Also deinen letzten Satz lasse ich mal so da stehen. Aber sicher kannst du dir vorstellen was ich denke. Was meine Vorgänger geschrieben haben stimme ich vollkommen zu. Alle Familienmitglieder müssen an einem Strang ziehen. Ansonsten brauch man erst gar nicht anfangen. Das muss der Familie ausdrücklich gesagt werden.
Das Vertrauen zum Hf sollte zudem aufgebaut werden und täglich fortgesetzt werden. Meine Beziehung und Vertrauen habe ich aufgebaut, indem ich täglich mindestens 90 Minuten am Stück mit Apollo zusammen arbeite. Dabei ist alles andere nebensächlich. Das Telefon wird ausgeschalten. Diese Zeit ist nur Apollos Zeit. In der Zeit üben wir das Leine laufen, verschiedene Kommandos (Sitz, Platz, Fuss, Steh, hinlegen usw). Es wird auch gespielt, rumgetollt und geschmust. Alles draussen im Garten bzw im Hof. Zwar denken die Nachbarn, dass ich mal wieder spinne, aber das ist mir egal. Uns geht es gut.
Das Herankommen haben wir geschafft, indem die Schleppleine zum Einsatz kam. Wir haben mit einer 10 m Leine angefangen. Ich empfehle aber die breiten und nicht die runden. Bei jedem Spaziergang war sie dabei. Die ersten Tage hat Apollo sie nur hinter sich her geschleppt. Er musste sich daran gewöhnen und ich auch. Dann ging es los. Wenn er sich festschnupperte ging es los. Ich rief "Apollo hier" Wenn er sich nicht bequemte kam nach spätestens 2 Sek ein Ruck an der Leine. Grins. Da war er erstaunt. Aber er machte trotzdem keine Anstalten zu kommen. Also rief ich ihn wieder und wenn er noch nicht wollte, dann wieder ein Ruck. Am Anfang ging es so lange, bis er fast vor mir stand. Was mich schon ärgerte, aber man muss eben ruhig und gelassen bleiben. Das wurde dann immer wieder mehrmals auf einem Spaziergang wiederholt, aber nicht alle 2 Meter. Nach ca 3 Wochen fiel der 1. Meter. Ich blieb dran und nach den weiteren 3 Wochen der nächste Meter. Schließlich kam er von allein. Aber die Schleppleine blieb so lange im Einsatz, bin der letze Meter viel. Man sollte nicht zwischendurch probieren, ob er schon kommt, denn das würde den Erfolg trächtig beeinflussen. Es dauert ziemlich lange, aber bei konsequenter Durchführung und beim Durchhalten, ist doch das Ergebnis alles wert.
Beim Ziehen an der Leine blieb ich stehen. Ich stand auch schon fast 10 Minuten an einem Fleck, bis er endlich locker lies. Was solls, da muss man eben durch.
Den Kontakt zu anderen Hunden sollte er weiterhin haben. Man kann ja vorher fragen ob sie sich beschnuppern können und erst wenn alles geklärt ist, können die beiden sich beschnuppern. Bis jetzt sind wir sehr gut damit gefahren. Er sollte vielleicht erstmal mit seinen Kumpels unterwegs sein.
Was mir eben noch zu der Familiensituation einfällt. Vielleicht sollte erstmal nur einer mit dem Hund arbeiten und das ist nun mal die Hauptperson. Und dann wenn er etwas kann die anderen. Einer nach den anderen. Und vielleicht ist es besser, das nur ein und die selbe Person mit ihm Gassi geht. Der Mann kann ja nebenher laufen und einfach beobachten. Nach vielen Diskussionen hatten wir uns auch dafür entschlossen. Bei uns waren "Ermahnungen" und "Korrigierungen" des anderen an der Tagesordnung. Klar ist bei uns auch nicht alles perfekt, Apollo zieht wenn er mal muss. Ich würde ja auch aufs Klo rennen, wenn ich mal dringend muss.
Wenn Apollo etwas tut was uns nicht gefällt, dann sagen wir "NO". Das Nein klingt meist so gesungen und das No klingt härter. Grins.
So, das war jetzt alles, was mir einfiel. Ich drücke die Daumen das die es gebacken kriegen und der Hund nicht schon wieder den Besitzer wechseln muss.
Liebe Grüße und Frohe Ostern
Tina und Apollo