Beiträge von Hades

    Darf ich fragen mit welcher Intention die Xer Hündin eigentlich angeschafft wurde?
    Bei einer vernünftigen Zucht weiß ich ja, welchen Typus Hund ich bekomme, da zeigt ja das Wesen der Eltern in welche Richtung die Reise gehen wird und das klingt jetzt einfach nicht nach einer Verpaarung bei der man an Familienhund mit etwas Sport denkt.

    Die Hündin kommt aus einer Zucht, die sich auf Diensthunde spezialisiert hatte. Wir konnten das Potential damals nicht einschätzen. Unser Fehler.


    @Co_Co
    Sie ist erst sechs.

    Wohin kann eine solche Hündin vermittelt werden? Sie würde lebenslang im Tierheim sitzen, falls sich überhaupt eins findet, dass sie aufnimmt.

    Genau.


    Wir haben sie über Monate inseriert. Auch über eine Nothilfegruppe. Keine Chance. Tierheim tu ich ihr nicht an. Sie liebt uns und würde für uns sterben, da kann ich meine Verantwortung nicht auf diese fiese Art und Weise abdrücken.


    Wenn sie uns verlässt nur in kompetente Hände oder tot.


    Hundetrainer hatten wir natürlich. Waren ja jahrelang im Verein mit kompetenten Ausbildern. Die haben sich an ihr genauso die Zähne ausgebissen. Solche Hunde kann man erziehen soviel man will. Letztendlich steht der Akt der Verwaltung im Vordergrund. Wobei ich sagen muss, dass ich sehr froh bin, dass wir sie gut erzogen haben. Nur so kann die Vergesellschaftung gerade kontrolliert von statten gehen.


    Ich bin aber mittlerweile recht zuversichtlich.

    Hallo Helfstyna,


    mein alter Rüde war ein Typ Hund, der sie problemlos im Griff hatte. Da konnte ich einen Eimer Fleisch in den Hof kippen und sie hat artig gewartet, bis er seinen Anteil gefuttert hat. Und das konnte er ohne Kampf klar machen.
    Das war einfach der beste Hund der Welt in jeder Beziehung. Sowas findet man aber vermutlich nur einmal im Leben und ich trauer ihm noch sehr nach.
    Größer, stärker und unkastriert ist einfach gut, weil sie sich davon sehr beeindrucken lässt. Nicht, weil der Hund mehr aushalten würde ;)


    Es gab aber auf dem Hundeplatz auch Rüden, bei denen sie akzeptabel umgänglich war. Wenige, aber es gab sie. Auch hier im Dorf gibt es zwei Hunde (von sicher 50), die sie mag. Aber ich habe keine Lust auf Verminzungen, falls es doch mal knallt.


    Wir haben Platz, um im Notfall auch dauerhaft zu trennen. Wenn möglich würde ich aber einen überwiegend gemeinsamen Alltag begrüßen.

    Hallo,


    danke für den Buchtipp. Ich hatte eigentlich auf Austausch mit Haltern ähnlich schwieriger Hunde gehofft, aber die scheint's hier nicht zu geben? Oder belassen die es bei nur einem Hund, der dann nie wieder Sozialkontakte hat?
    Das kann ich mir ehrlich gesagt für unsere Hündin nicht vorstellen. Alle meine Tiere haben Lebenspartner und was spricht dagegen, eine kontrollierte Vergesellschaftung zu probieren? Ich verwalte den Hund seit 6 Jahren. Ich weiß schon, wann ich es gut sein lassen sollte.


    Im Moment siehts aber gut aus. Wir können die beiden mittlerweile unter Aufsicht zusammen lassen. Ohne Maulkorb und Leine. Beide sind freundlich interessiert. Sobald es zum Spiel kommt nehme ich die Hündin unter Kommando. Abends im Wohnzimmer ebenfalls. Wenn ich keine Konzentration aufbringen möchte oder es meiner Hündin zuviel wird werden sie nach wie vor getrennt. Platz haben wir genug.


    Interessant ist, dass der kleine Rüde seine Energie sehr dosiert einsetzt und die Hündin sich in aktiver Selbstkontrolle übt. Genau wie im Umgang mit den Pferden zieht sie sich zwischendurch immer wieder in den Zwinger zurück oder bittet darum, sich ins Haus verkrümeln zu dürfen, wenn das Spiel wilder wird (spielen kann dieser Hund kaum, der Schalter legt sich dabei wahnsinnig schnell um).


    Gemeinsames Spazierengehen klappt wunderbar (wenn man bedenkt, dass Spazierengehen mit unserem Monster nie entspannend ist). Als wir gestern von einem freilaufenden Hund recht aggressiv angegangen wurden (war schlau genau auf Abstand zu bleiben), hat sie wohl beschlossen, dass der Neue ihr gehört und dementsprechend in Schutz genommen. Das war definitiv bindungsfördernd (auch wenn mich solche Situationen nerven wie nix anderes).

    Hallo,


    Ich habe mich hier angemeldet, weil ich dringend Rat benötige. Ich versuche mich kurz zu fassen, muss aber sicher ein wenig ausholen.


    Wir hatten bis letztes Jahr zwei Hunde. Einen DSH Rüden und eine vier Jahre jüngere X-Mechelaar Hündin. Leider ist der Rüde letztes Jahr gestorben. Er war ein absoluter Traumhund und der einzige Hund, mit dem unsere Hündin in den letzten Jahren Sozialkontakte pflegen konnte.


    Die Hündin ist gefährlich - ich weiß nicht, wie ich es besser ausdrücken könnte. Wir haben sie von klein auf, aus einer vernünftigen Zucht, haben uns große Mühe gegeben, sie zu erziehen und sozialisieren. Letzteres ist gescheitert. Der Hund war ab einem Alter von etwa sechs Monaten schon größtenteils unverträglich. Welpen, kleine Hunde, Hündinnen - alles potentielle Opfer. Klar gehen große wuchtige Rüden, die ihren Standpunkt durch mentale Stärke behaupten können, ohne sich auf eine körperliche Auseinandersetzung einzulassen. Denn die kann nicht gewonnen werden. Der Hund kämpft absolut kompromisslos, ohne Rücksicht auf Verluste. Beispiel: sie hat sich bei einem Konflikt mit dem Traktor einen Fangzahn abgebrochen.


    Wir haben die ersten Jahre IPO mit ihr betrieben (wie mit unserem Rüden), aber irgendwann abgebrochen, weil wir den Eindruck hatten, dass das Training ihre Aggressionsbereitschaft noch fördert. Außerdem war sie für mich kaum motivierbar/trainierbar. Der Hund hat weder Spieltrieb, noch will to please. Eigentlich besteht sie bis Oberkante Unterlippe aus Wehrtrieb. Der Rest denkt an Futter. Wehrtrieb heißt: Beissarm für'n Arsch, ich will den Clown, der drin steckt. Sie hat sowohl Helfer als auch Trainer mehrfach erwischt.


    Auch mit Menschen ist es nicht einfach. Den Tierarzt konnte sie trotz Maulkorb verletzen, wenn Besuch kommt muss sie in den Zwinger (sonst lebt sie in Haus und Hof). Denn auch langjährige Bekannte geht sie aus heiterem Himmel an, wenn wir und mal kurz entfernen.


    Wir leben auf einem Bauernhof mit Pferden. Auch diese würde sie gerne erledigen, steht aber soweit unter Gehorsam, dass sie mittlerweile selbstständig in den Zwinger geht, wenn die Pferde den gemeinsamen Bereich betreten (immer unter Aufsicht). Verirrt sich ein Kätzchen auf unser Grundstück ist es tot. Der Hof ist natürlich rund um eingezäunt.


    Spazieren gehe ich seit zwei Jahre kaum mehr mit ihr. Sie hat genug Platz zum Rennen und sobald man mit ihr vor die Tür geht ist sie im Einsatz und einfach anstrengend. Sie hört akzeptabel, solang ich ihre Individualdistanz sichere, aber wir haben soviele Menschen hier, die liebe, aber unerzogene Hunde haben, die angestürmt kommen, dass mir jeder Spaziergang Nervenflattern verursacht. Es kam auch schon zu Beissvorfällen in solchen Situationen. Durch das Fehlverhalten der anderen Hundehalter hatten diese Vorfälle allerdings keine Konsequenzen (mein Hund war jeweils kurz angeleint). Auch der Wesenstest war kein Problem. Sie ist führbar. Aber nur mit 100 Prozent Konzentration und nach sechs Jahren mit diesem Hund bin ich erschöpft. Ich fühl mich wie ein Gefängniswärter und ständig diese Sorge, irgendetwas zu vergessen. Wir haben zweimal versucht sie zu inserieren, es haben sich nur Pfosten gemeldet oder Menschen, die nach einem Kennenlernen entsetzt zurückgerudert haben. Wer möchte schon so einen Hund. Tierheim wäre Endstation für sie.


    Jetzt zu meinem Problem. Uns allen fehlt unser Rüde und das unbeschwerte Hundehalterleben sehr. Insbesondere den Kindern (9 bis 15). Also haben wir nach einem neuen Hund gesucht. Ein Dsh Welpe wäre ein Traum gewesen, aber ein Welpe zu so einer Hündin? Also sollte es ein braver, ruhiger adulter Rüde in der selben Größenordnung werden. Aber viele große Rüden, die ein Zuhause suchen sind wiederum nicht dazu geeignet, allein mit Kindern loszuziehen, wie unser Castor. Die Suche war also schwierig.


    Gestern haben wir uns dann einen Hund angeguckt. Rüde, eineinhalb, 60 cm, auf dem Bild gute Statur, alle uns wichtigen Eigenschaften. Live war er dann doch ziemlich wenig Hund. Sehr sehr schmal, aber auch sehr sehr süß.


    Wir gingen zusammen Gassi. Er frei, unsere Hündin mit Leine und Maulkorb. Sie war für ihre Verhältnisse echt friedlich, also wirklich überraschend friedlich. Sie hat viermal versucht ihn anzugehen, aber wirklich nur ein kleiner jumpscare und hat direkt gut auf Abbruch gehört. Vorbeispazierende Hunde wollte sie wie üblich beseitigen, aber bei ihm wars echt gut.


    Also haben wir ihn mitgenommen. Mit der Option, ihn ohne Geldtransfer zurück zu bringen, falls es nicht klappt.


    So, wie ist jetzt der Stand. Mit Beiden spazierengehen an der Leine (ohne Maulkorb) klappt. Auch mit Nahkontakt (gemeinsam aneinander oder am Boden schnuppern), Das ist echt phänomenal. Auch im Hof darf sie angeleint zu ihm hin, allerdings versucht sie immer wieder ihn anzupacken. Er ist ganz brav, ruhig, höflich, lässt sich abchecken. Er macht alles richtig, aber er ist irgendwie zu wenig Hund. Er ist leider entgegen der Anzeigeninformationen doch kastriert, was leider blöd ist.
    Ich denke, sie mag ihn grundsätzlich, bekommt ihr Verteidigungsverhalten aber nicht unter Kontrolle. Soziale Interaktion ist immer erstmal Kampf für sie. Das wird er nicht stehestehen können.


    Im Haus müssen wir trennen, bzw. die Hündin unter Kommando ablegen. An Engpässen will sie drauf, daher Maulkorb.


    Die Kinder wünschen sich so sehr, dass es klappt. Hat irgendjemand Tipps zur Vergesellschaftung solcher speziellen Hunde? Wir haben uns nächstes Wochenende als Ziel für eine deutlichere Verbesserung gesetzt. Ich will sein Leben nicht gefährden.


    Als zusätzliche Maßnahme haben wir ihm das Halsband unseres verstorbenen Rüden angezogen Und ihn mit seiner alten Decke abgerubbelt. Wie können wir eine positive Beziehung der Beiden zueinander noch fördern?