Hallo,
mir fiel keine andere Überschrift ein, aber ich denke, im Kern trifft dieser Satz zu...
Ich würde sehr gern mal ein paar Meinungen hierzu lesen:
Heute habe ich eine alte Bekannte wiedergetroffen, die ich seit ca. 4 Jahren nicht mehr gesehen (oder gesprochen) habe. Jedenfalls, heute Mittag rief sie mich nach langer Zeit mal wieder an, worüber ich mich auch sehr gefreut, aber auch irgendwie gewundert habe. Naja, damals war es so, dass sie aufgrund ihrer "großen Liebe" keine Zeit mehr für ihren Freundeskreis hatte (ist jetzt eine lange Geschichte und eigentlich auch nicht so wichtig). Wir quatschten also erstmal über die alte Zeit, recht belanglos, und auch über das Heute. Mit Ihrer großen Liebe ist sie mittlerweile nicht mehr zusammen, naja, es hat meiner Meinung schon damals nicht so recht gepasst aber sie sagte halt bei jeder "Kritik", dass das niemanden etwas angehen würde, *Basta*. Das hab ich (so wie andere aus ihrem Bekanntenkreis) damals dann auch so akzeptiert.
Irgendwann hörte sie meine Maus im Hintergrund bellen. Sie erzählte mir daraufhin, dass sie ebenfalls einen Hund hat (einen knapp 2,5-jährigen Neufi). Nun, keine 10 Minuten später haben wir uns dann auf einen Kaffee verabredet. Kurzum, sie kam am Nachmittag zu mir samt Wauzi und was dann folgte lässt mir keine Ruhe mehr....
Sie war immer schon eine sehr lebensfoher und aktiver "flippiger" Mensch, der dennoch sehr verantwortungsbewusst und realitätsnah gestrickt war. Das mit ihrer "großen Liebe" quittierte sie heute mit einem abwinkenden Lachen und den Worten "jahaaaa, hast ja Recht gehabt". Sie lebt mittlerweile wieder in einer neuen Beziehung, hat einen guten Job, kurzum: Es geht ihr bestens. Ich kaufe ihr das auch wirklich ab (sie kann eh schlecht lügen, *g*) aber und nun kommt der Punkt, wo ich mir wirklich Gedanken mache....
Dieser Hund.... in Kombi mit ihr zusammen.... es wird mir Angst und Bange. :/
Im Laufe unseres Kaffeeklatsches streichelte sie ihn unaufhörlich. "Dark" saß neben ihr und machte nichtmal Anstalten mit meiner (mittlerweile hyperventilierenden) Maus spielen zu wollen. Meine Kleine verstand das irgendwie nicht, sie schleppte Spielzeug an, sprang vor ihm rum wie ein Flummi, plüsterte sich auf, wedelte ihn an, kläftte ihn an, legte sich flach auf den Boden und robbte jaulend zu ihm hin... dieser Hund saß nur da und schaute... und schaute.... und ließ sich von Frauchen streicheln. Irgendwann kam mir das alles ziemlich komisch vor und als ich sie darauf ansprach meinte sie nur: "Der spielt nicht ohne mein Kommando".
Naja, ok, sowas gibts ja vielleicht. Obwohl ich das für einen Hund in dem Alter für recht ungewöhnlich halte. Viel Schlimmer ist jedoch nun das:
Sie meinte, dass sie ihn abgöttisch liebt. Ok, das kann ich noch nachvollziehen, denn ich liebe meine Maus ebenso. Dann aber nahm das anfangs noch unbeschwerte Gespräch eine merkwürdige Richtung ein. Sie meinte, dass sie ohne ihren Dark keinen Sinn mehr im Leben sehen würde. Als ich sagte, dass ich meine Maus ebenfalls super lieb habe und ich das nachvollziehen kann (gewissermaßen, im Hinblick dessen, dass ich mir ein Leben ohne meine Maus gar nicht mehr vorstellen kann) sagte sie lächelnd " nee, das verstehst du jetzt nicht... ".
Naja, ich meinte, dass doch irgendwann eben für jeden Wauzi die Zeit kommt, wo er über die Regenbogenbrücke gehen muss und dass es an uns liegt (gar in unserer Pflicht) ihm das dann zu ermöglichen, indem wir bei ihm sind, so wie Wauzi eben immer bei uns war zu Lebzeiten. Und eben, dass es wohl kein Hund schön finden würde, wenn wir uns in Tränen verlieren und niemals mehr Freunde am Leben haben...
Was meint ihr was daraufhin los war.......... :/
Sie schrie mich an, dass diese scheiß "Regenbogenbrücke" eine bescheuerte Erfindung sei von denen, die für alles ein "gutes Gewissen" brauchen. Es gibt diese Brücke schlichtweg nicht und jeder mit ein bisschen Verstand im Kopf müsste das doch auch realisieren !!!!!!!! Ich meinte daraufhin, dass es eben eine Art Trauerbewältigung ist, so wie wir eben an den Himmel glauben.... das brachte sie nur noch mehr zur Weißglut und sie meinte "wie bekloppt muss man eigentlich sein um zu glauben, dass ein toter Hund, bzw. seine Seele, nach dem Ableben auf einer grünen Wiese mit anderen toten Hundeseelen spielt" !!!!!!!!!!!!! Und dann in eben dieser "Lautstärke": KEIN JEMALS VERSTORBENER HUND WARTET AN IRGENDEINER BRÜCKE AUF SEIN HERRCHEN/ FRAUCHEN !!!!!!!!!!!!! Paranoid sei das.... und wer daran glaubt, der glaubt auch an den Weihnachtsmann !!!!!!!
Klar, so gesehen stimmt das natürlich. :/
Sie weinte dabei, ihr Hände zitterten und ich fragte, was denn um Gottes Willen los sei mit ihr. Sie meinte, dass dies eben nie passieren wird (dass sie ohne ihren Dark sein wird irgendwann). Und ich musste nicht mehr weiterfragen, ihre Augen sprachen Bände....
Im weiteren Gespräch, glaubt mir, es war super schwer eine vernünftige Diskussionsebene zu finden, erfuhr ich, dass sie den Dark barft. Nein, barfen kann man DAS nicht nennen.... es gleicht einer ausgeklügelten und detallierten, real umgesetzten Diplomarbeit in Sachen Ernährung (bis hin zu den wundersamsten und abenteuerlichsten Theorien), sie hat Kontakt zu vielen Tierheilpraktikern aus aller Welt hat, legt jeden Monat eine niedrige dreistellige Summe (!) auf ein "Darki-Konto" legt, um ihn notfalls bis nach Alaska transportieren zu können, falls gerade DORT ein Mittel für Hundeunsterblichkeit erfunden wird. Desweiteren liegt sie mit irgendwelchen Notaren in Diskussionen, dass sie mit ihrem Hund zusammen begraben wird.... darauf möchte ich jetzt nicht näher eingehen. :/
Ich war einfach nur noch fassungslos. :/
Ich habe das erstmal alles so angenommen, denn es steht mir schlichtweg nicht frei darüber zu urteilen.
Trotzdem frage ich mich:
Kann Tier- bzw. Hundeliebe wirklich SO weit gehen.... ?
Nachdenkliche Grüße,
Karin