Beiträge von Degurina

    Kleiner Tipp Galaxy99 : Versuch vor allem herauszufinden, was "Zeitmangel" im Detail für den Hund bedeutet - kann er nicht alleine bleiben, braucht er Auslastung oder "nervt" er wegen anerzogener Verhaltensweisen? "Zeitmangel" steht in vielen Anzeigen als Grund, aber meist ist er vorgeschoben bzw. das Endergebnis, weil man keine Zeit hat, an den Problemen zu arbeiten.


    Und einjähriger Labbi ist eben auch ein Pubertier, m.M.n. mit die anstrengenste Phase bei einem Hund ;)

    Trotzdem, und vielleicht vermenschliche ich zu sehr, verlange unmögliches oder was auch immer: Ich will, dass das ohne Futter funkt. Ich will, dass er checkt, dass ich das nicht will - ich geh gerne laufen und im Wald spazieren und ich will dass er da dabei sein kann, ohne die Nerven weg zu schmeißen, und ich will auch nicht immer schwer bewaffnet mit 5kg Leckerlis herumrennen - ich schaue im Moment aus wie ein Tourist - da ein Tascherl, dort ein Gackerl Sackerl...

    Dazu mag ich kurz noch etwas schreiben, aus der Diskussion um Abbrüche möchte ich mich aber heraushalten...


    Ich kann das wirklich verstehen, dass man am Anfang denkt "das muss doch ohne Futter/Leckerlies gehen". Zwei Abers habe ich aber dazu:

    1. Futter als Belohnung ist eben "nur" eine Belohnung. Du kannst also theoretisch mit allem belohnen, was dein Hund super findet. Und wenn das Tollste eben etwas zu Fressen ist, dann hast du die beste Möglichkeit gefunden, deinen Hund zu belohnen. Andere Hunde mögen lieber ein Lieblingsspielzeug, kuscheln, streicheln etc.

    Übrigens sind mir pers. Trainer, die ausschließlich mit einer Art Belohnung arbeiten und v.a. Futter ablehnen, nicht geheuer. Training muss so individuell wie der Hund sein. Schema F passt eben nicht auf alle, und ein guter Trainer passt sein Programm dahingehend an (natürlich innerhalb seiner "Philosophie").

    Schönfüttern oder Futter als Motivation ist ein anderes Thema, aber auch da nimmt man einfach das, was zum Hund am besten passt. Und wenn das eben Futter ist: so what? ;)


    2. Ihr seid noch am Anfang und im Training. Das heißt nicht, dass du bis ans Lebensende jeden Tag 5kg Leckerlies mit dir herumschleppst ;) das wird sich irgendwann ausschleichen. Meinem Hund ist es übrigens egal, wie groß die Leckerlies sind (aktuell arbeiten wir sogar nur mit Trockenfutter). Deshalb nehme ich immer besonders kleine Stücke oder zerbreche sie, das ist für Kira dann trotzdem Belohnung. So muss man keine Unmengen Hundeleckerlies herumtragen oder Angst haben, dass der Hund zu dick wird. Aber selbst wenn: es ist nicht auf Dauer, und mit der Wahl der Leckerlies/Futters kann man ja auch genug entgegensteuern ;)

    Ich werde es nachher mal mit dem Fleece probieren, und fürs nächste Mal gibts bequemere Höschen, vielleicht selbstgenäht. Sie gewöhnt sich nur sehr schlecht daran und will die Hose immer wieder loswerden. Aber bald ist es vorbei, das Blut wird schon heller...

    Kira trägt übrigens diese hier: https://www.fressnapf.de/p/take-care-schutzhoeschen

    Unsere Kira ist jetzt auch läufig.

    Da haben sich wohl zwei Damen abgesprochen ;)

    Sorry, aber wenn die beruflichen Voraussetzungen nicht gegeben sind, dann ist Gassigänger vielleicht sogar die einzige hundegerechte Variante hier.

    Das ist was anderes, das sehe ich genauso. Wenns zeitlich überhaupt nicht passt, ist das dem Hund gegenüber egoistisch. Wir haben Kira auch nur aufgenommen, weil wir genug Backup-Pläne haben. Ansonsten hätte ich auch nur einige Jahre gewartet.

    Werdet doch erstmal Gassigeher im Tierheim oder so was!

    Sorry, aber für mich ist und war das noch nie ein guter Ratschlag. Das ist so, als wenn man Menschen mit Babywunsch sagt: "werd doch erstmal Babysitter".
    Das hilft vielleicht Menschen, die noch nie Hunde live gesehen haben und gar nicht wissen, was das für Tiere sind. Aber mir persönlich würde das die Hundeerfahrung nicht ersetzen. Mal abgesehen davon, dass Gassigehen in einem Tierheim ein anderer Stress sein kann, als wenn ein Tier zu Hause auf dich wartet (in manchen TH brauchst du eine Prüfung, einen Lehrgang etc., dann ist das TH X km entfernt...). Klar, das ist unverbindlich, aber zur Hundehaltung gehört soviel mehr als nachmittags mit einem fremden Hund Gassigehen...


    Die Empfehlung, Pflegestelle für einen TSV zu werden, kommt ja auch hin und wieder im Forum auf, aber das macht eher Sinn, wenn man schon einen Hund im Blick hat und diesen besser kennen lernen möchte. Hunde"neulingen" würde ich die Verpflichtung und Verantwortung einer Pflegestelle nicht zumuten wollen. Schließlich sollte eine Pflegestelle nicht nur Futter und Wasser geben, sondern auch den Hund "erziehen" bzw. auf sein zukünftiges Zuhause vorbereiten.

    Aber der zentrale Begriff dabei ist "bei Bedarf". Also wenn es in einer bestimmten Situation aus einem bestimmten Grund heraus Sinn macht. Und nicht mit dem Hintergrundgedanken, dass das ein entscheidender Faktor für die Bindung wäre, es irgendwas über die Beziehung aussagen würde, oder gar ein Hund von Geburt an dafür bestimmt wäre, nur in einer einzigen Position zu seinem Sozialpartner zu laufen...

    Definitiv, sehe ich genau so. Ich finde auch solche Dinge wie "Der Hund darf niemals zuerst aus der Tür gehen!" als pauschale Trainingsstrategie (Hierarchie und Dominanz) nicht sinnvoll. Ich denke wir messen manchen Verhaltensweisen zu viel Bedeutung zu und überschätzen unsere Hunde hin und wieder sehr (und vergessen dabei das Wesentliche - Beziehung und Vertrauen).

    Trotzdem geht Kira nie vor mir durch die Tür :ugly: Aber aus einem Bedarfsgrund, nämlich dass ich zuerst sehen möchte, ob vielleicht ein Fremder vor der Tür/auf der Straße steht, auf den Kira reagieren könnte.