Ich persönlich würde mir wünschen, dass der Zugang zu allen Rassen so einfach wäre.
Ich kann ja nur aus der Sicht "meiner" Rasse berichten.
Bei Tollern in Deutschland gibt es einen schnell wachsenden Trend. In der Werbung ist der Toller präsenter (Tierfachhandel, Flyer und Kalender beim TA etc.), er ist niedlich, er ist der neue kluge und gelehrige Aussie.
Aktive Züchter im DRC (also nicht nur Karteileichen ohne Wurfplanung) gibt es zwei Handvoll vielleicht. Die mir bekannten Züchter haben schon vor 2 Jahren über 300 Anfragen pro Wurf gehabt, natürlich sowohl "was letzter preis" als auch ernsthaft Interessierte. Man spricht von einer Wartezeit von 2-3 Jahren, wobei da mein persönlicher Eindruck eher ist, dass man mit Rassekenntnis oder geeigneten Auslastungsplänen (Jagd, Dummy etc) bevorzugt an einen Welpen kommt, der Rest muss halt warten. Die Züchter können es sich erlauben, besonders hohe Anforderungen an die Käufer zu haben.
Die Vermehrer (der DRC ist ja doof mit seinen Auflagen und Kontrollen) werden dadurch natürlich mehr, der schnell gewachsene Markt kann ja leicht bedient werden, und die Käufer wollen jetzt sofort einen Hund und nicht noch länger warten. Das können die Züchter aus dem benachbarten Ausland (NL, CZ) auch nicht mehr bedienen.
Tja, was will man da machen? Spontankäufe verbieten? Nur noch FCI Züchter erlauben? Warten, bis die gesundheitlich eh auf der Kippe stehende Rasse komplett kaputt vermehrt wurde?
Um auf deine zitierte Aussage zurückzukommen: Ja, natürlich wäre es für jeden Menschen schön, wenn er sofort einen Hund bekommt und nicht erst die (übersichtliche) DRC Liste abtelefonieren muss, um dann zu 99% eh Absagen zu bekommen.
Aber gesunde Rassen kann es nur geben, wenn man das unterstützen möchte (durch Untersuchungen, Zuchtmiete, Deckrüden etc.) und nicht nur das Endprodukt kaufen will. Das wird aber von den Käufern nur als Einbahnstraße gesehen. Und da ist für einen unbedarften Käufer ein Vermehrer doch genauso gut wie ein DRC Züchter. Papiere braucht man ja eh nicht