Beiträge von Degurina

    Mein Retriever-Teenie (fast 2 Jahre alt) ist auch sehr hemmungslos gewesen. Also im direkten Kontakt eigentlich sehr sensibel, hat Korrekturen von anderen Hunden schnell angenommen, hat aber den Stress des Kontakts durch Aufreiten kompensiert, und war generell sehr aufgeregt an der Leine. Bei ihm hat sich schon ganz früh eine Erwartungshaltung gefestigt, weil uns ein paar Mal an der Leine Kontakt "aufgezwungen" wurde.


    Ich fahre daher seit 1,5 Jahren folgende Strategie:

    - kein Kontakt an der Leine, ausnahmslos, Fremdhunde werden geblockt

    - keine Aufregung an der Leine, kein Ziehen zu anderen Hunden, kein Fiepen, Fixieren (wird abgebrochen, oder als das noch nicht fest drin war, ausweichen, umkehren, notfalls wegtragen) - Hauptsache kein Erfolg für das Verhalten ermöglichen

    - ruhige Leinenspaziergänge ohne Spiel und mit klaren Regeln, mit wenigen, ausgewählten Hunden, die klar kommunizieren und sich von seiner aufgeregten Art nicht anstecken lassen

    - direkten Kontakt nur mit ausgewählten Hunden, die klar kommunizieren können


    Aktuell können wir gesittet an anderen Hunden vorbeigehen, nur gutriechende Hündinnen verleiten noch zum Fiepen. Im Freilauf würde er immer noch Kontakt suchen, aber das lässt sich a) mittlerweile besser kontrollieren und b) vermeide ich die Situationen, indem ich rechtzeitig anleine.


    Meine Erfahrung ist, dass die meisten Hunde gar keinen Kontakt haben wollen. Auch die Retriever nicht. Die haben dabei einen Konflikt, können mit direktem Kontakt (noch) nicht umgehen, werden dann zu aufgedreht und aufdringlich, und bekommen keine Anleitung von ihrem Menschen, als fahren sie ihre genetische Fiddle- oder "Spiel"-Strategie. Die meisten Hunde reagieren mMn an der Leine (egal ob mit Aggressionen oder Fiepen), weil sie den Kontakt und damit den Konflikt erwarten.

    Deswegen ist es für meinen Hund total wichtig zu wissen: nein, der andere Hund ist uns egal, wir gehen einfach dran vorbei und du musst dich nicht mit ihm auseinandersetzen.

    Oftmals ist es so, dass schon alle Prüfungsplätze vergeben sind, bis du einen Prüfungstermin ausfindig gemacht hast.


    Und dann können halt maximal sechs bis acht Teams starten, weil man eben mehr Teams nicht schafft an einem Tag.

    Danke für den Einblick, da kann ich völlig nachvollziehen, warum es schwierig ist einen geeigneten Prüfungsplatz zu bekommen.


    Auch die mehrgeteilte Prüfung scheint Vor- und Nachteile zu haben, das finde ich total interessant!

    Ich versuch doch nur zu verstehen, wie bei deinem Verband der Hintergrund ist. In welcher HiOrg bist du?


    Warum ich so frage: bei "uns" ist es üblich, dass die größeren Staffeln 2 Prüfungen im Jahr ausrichten. Eine im Frühjahr, eine im Herbst. Idealerweise macht jeder im Frühjahr seine Wiederholungsprüfung, notfalls noch bei einer Nachbarstaffel, falls man mal nicht besteht. Und im Notfall kann man dann noch im Herbst Prüfungen laufen, hat also in der Theorie ausreichend Möglichkeiten. In der Praxis können natürlich diverse Hindernisse dazukommen, das ist mir klar.

    Aber da ich nicht weiß, wie viele Möglichkeiten es in anderen HiOrgs gibt, frage ich einfach so blöd nach. Damit will ich dich nicht kritisieren, sondern möchte verstehen, wie es bei anderen läuft.

    Also du brauchst mir überhaupt nicht unterstellen, dass ich fahr-faul bin...

    Hab ich doch gar nicht, ich hab mich nur gewundert, warum es überhaupt zu dieser terminlichen Enge gekommen ist.


    Und nein, die GemPPO kenne ich nicht, damit habe ich noch nie etwas zu tun gehabt. Deswegen frage ich ja nach. Das war nicht als Angriff gemeint, sondern als Neugierde :face_with_monocle:

    Man sieht es ja schon allein daran: Meine Flächenprüfung galt bis 3.10.2023. Die Wiederholungsprüfung war aber erst am 7.10.2023. Hunter hätte also am 4.10. / 5.10. und 6.10. keinen Einsatz laufen dürfen. Allein das finde ich absurd.

    Dann mach doch das nächste Mal früher die Prüfung :ka: Oder bietet dein Verband nur nur eine Prüfung im Jahr an?

    Ich bin auch knapp 300km zu einer Prüfung gefahren, damit ich nicht bis zur Prüfung meiner eigenen Staffel im April warten musste.



    Zumindest könnte ich mir viel bessere Methoden vorstellen um festzustellen ob ein Team einsatzfähig ist oder nicht.

    Im BRH gibt es die Einsatzüberprüfung, allerdings nur nach bestandener Hauptprüfung, nicht nach jeder Wiederholungsprüfung. Warum nicht im eigenen Verband engagieren und versuchen die eigene PO zu optimieren, um den Fokus auf Einsatzfähigkeit zu bekommen?



    Naja, aber wenn die "Mindestanforderung" sich von Prüfung zu Prüfung unterscheidet, dann ist das halt auch nicht mehr objektiv oder fair. Die Einen laufen Trümmer-Prüfung in einem Kieswerk; die Anderen auf einem realen Abrissgelände. Wo ist das den vergleichbar?

    Hm, gibt es bei euch keine Vorschriften, wie ein geeignetes Prüfungsgebiet auszusehen hat?


    Aber wenn ich da so an manche Gebiete denke, in denen ich im Einsatz gesucht habe... Zumal unterschiedliche Regionen auch unterschiedliche Anforderungen haben. Ich bin hier den Schwarzwald gewohnt.

    Na das ist doch einfach normal, dass eine Rettungshundestaffel im Flachland an der Küste andere Anforderungen hat als am Bodensee. Das wirst du doch nie normalisieren können. Wenn ihr also eher im Schwarzwald Einsätze habt, warum richtet ihr da keine Prüfung für euch aus?

    Auch bei einer Feuerwehr lässt sich nicht jeder Realeinsatz simulieren.

    Ich hoffe mich haut niemand vom BRH, wenn ich etwas verdrehe, bin ja noch relativ "frisch" dabei (<3 Jahre).


    Cherubina

    Bei vielen HiOrgs liegt der Fokus ja auch auf der Ersten Hilfe beim Fund, bei uns ist das gefühlt etwas getrennt. Ich habe z. b. die Hauptprüfung nach PO (siehe hier https://www.bundesverband-rettungshunde.de/de/brh.html) mit meinem Hund bestanden, da konzentriert man sich auf die Suche, Anzeige, Suchtaktik, Gehorsam in Form von Lenken und im Gebiet halten, also liegt da mehr der Fokus auf das Mensch-Hunde Team. Du bist alleine mit deinem Hund und Prüfer und Co laufen dir hinterher. Eine bestandene BH Prüfung nach VDH PO plus interne Gerätevorprüfung und Flächenvorprüfung sind Voraussetzung, dass ich überhaupt die Hauptprüfung antreten durfte.


    Ich muss aber aktuell noch eine Einsatzüberprüfung machen die intern in der Staffel bewertet wird, um mit Koda überhaupt in Einsätze gehen zu dürfen. Da ist dann das Gebiet größer und alles deutlich einsatznaher (längere Suche mit Suchtrupphelfer, inkl. Suchtaktik, GPS, Funk, Orientierung und auch ein wenig Erste Hilfe).

    Erste Hilfe Kurse (Mensch und Hund) machen wir regelmäßig, plus es gibt die Möglichkeit Fortbildungen zum Sanitärer zu machen.

    Ich finde die Änderungen beim DRK auch nicht verkehrt. Sie wirken einfach einsatzrelevanter. Wo starke eingespart wurde ist die UO. Hier kann man, wenn ich es mir richtig gemerkt hat auch eine BH anerkennen lassen und muss nicht mehr bei jeder Wiederholungsprüfung das Schema laufen...

    Das klingt oberflächlich nach der PO des BRH. Ich muss mit meinem Hund auch nur 1x die BH machen und danach keine UO mehr, sondern "nur" die Flächenprüfung (20-25k qm in 25min).

    Irgendwie könnt ich mir auch einen Pudel vorstellen :tropf: . Die haben auch viel Freude am Hundesport. Sind da öfter Flexibel einsetzbar. Bringen wtp mit und sind nicht zu Distanzlos und aufdringlich. Haben oft viel Energie, aber die Pudel die ich kenne bringen eine Menge guter Laune mit. Keine Ahnung, wie man es sonst beschreiben soll. Meine Mutter hatte früher immer einen Quoten Pudel :lol: . Die haben immer ihren Platz im Familien Alltag gefunden.

    Oder Lagottos, die finde ich auch ganz passend. Wir haben aktuell einen zum Kennenlernen in der Staffel, und der Kleine ist total bezaubern, möchte gerne mit Herrchen etwas machen, ist aber trotzdem nicht überdreht, und scheint ziemlich cool zu sein. Ich stehe eigentlich selbst überhaupt nicht auf Locken, aber der braune Lagotto-Teenie spricht mich irgendwie an. Könnte ich mir gut bei einer Familie vorstellen, ist von der Größe her handlich genug, wenn man ihn mal tragen muss, und hätte sicher Interesse an Tricksen und Co.

    1-2x im Jahr, maximal. Er frisst nichts draußen. Kein Aas, Tierkot usw.

    Aber er würde gern Mäuse fressen. Falls er das je tun sollte, würde ich anschließend entwurmen.

    Hier genauso. Bald wäre es mal wieder Zeit, aber ich warte noch, da Koda vor kurzem eine kleine Magen Darm Geschichte hatte.

    Hab ich nicht irgendwann mal behauptet, mein Hund zeigt keine richtigen Teenie-Murmelausfälle? :woozy_face:

    Koda ist in der Pubertät angekommen, wenn auch in verhältnismäßig entspannten Maßen. Er hat das erste Mal beim "Spiel" seinen Hundekumpel angerempelt (hab ich direkt unterbrochen), hat mal versucht einen anderen Hund an der Leine anzupöbeln (dito, geht gar nicht) und war am vergangenen Workshop-Wochenende der Meinung selbst zu entscheiden, wann das Training vorbei ist (nene, Frauchen sagt, wann wieder angeleint wird).

    Ich fürchte die bestandene Flächenprüfung hat ihm zu viel Selbstbewusstsein gegeben :rolling_on_the_floor_laughing: aber wenn man genau hinschaut, ist er immer noch ein kleiner, verschmuster Dreikäsehoch.


    Ich muss also wieder explizit auf mein Timing achten und Konsequenz ist unser Motto für die kommenden Wochen.

    Und "leider" habe ich festgestellt, dass die mir verhasste Unterordnung meinem Hund hilft, sich vor einer Trainingseinheit auf mich zu konzentrieren (sobald Mr. Teenie jedenfalls merkt, dass er ohne "Fuß" nicht starten darf), jedenfalls besser als unser altes, lockeres Startritual. Wir dürfen also wieder regelmäßig üben... :face_screaming_in_fear: