Und ja: Mit einer Erkältung oder Magen-Darm begebe ich mich nicht 4 Stunden in den RMV und 6 Stunden in ein Großraumbüro, aber daheim kann ich da locker arbeiten.
Absolut.
Mit Halskratzen und Husten bin ich zwar im Kopf fit, habe aber wegen etwaiger Ansteckungsgefahr im Büro nichts verloren.
Aber mein Chef hat mit Homeoffice auch null Probleme, durch einen Büroumbau waren sie vor Corona schon dazu gezwungen, und die Leistung der Mitarbeiter hat bewiesen, dass es funktioniert.
In meinem alten Job saßen wir mit knapp 100 Personen in einem Großraumbüro, getrennt waren die einzelnen Abteilungen nur durch 1,50m hohe Schränke. Ich war neu in der Arbeitswelt und habe das als normal vorgelebt bekommen. Im Nachhinein völliger Irrsinn, 50% waren immer am Telefonieren, teilweise in Fremdsprachen oder mit großer Lautstärke, um Produktionsgeräusche zu übertönen. Schrecklich. Ich glaube, dass so etwas auf Dauer krank macht.
Dafür war man nur einer von vielen, der eine oder andere Kollege hat sich sicherlich "durchgeschmuggelt".
Jetzt bin ich einer von 7, wenn ich meine Aufgaben nicht mache, fällt das auf. Gleichzeitig steht aber niemand stündlich hinter mir und kontrolliert mich. In unseren Büros sitzen wir maximal zu zweit, und die Führungsetage hat schon lange gemerkt, dass zufriedene Kollegen bessere Arbeit leisten. Mein Unternehmen ist nur gerade im Wandel von Familienunternehmen zum besseren Mittelstand, und das fällt vielen Eingesessenen noch schwer. Trotzdem hat man das Potential von Homeoffice in den kaufmännischen Bereichen erkannt (größerer Bewerberradius, weniger Arbeitsplätze trotz wachsender Mitarbeiterzahl usw.).