Beiträge von Degurina

    Ich ignoriere die Diskussionen einfach mal und berichte kurz von meinem Junghund:

    Am Wochenende hatten wir mit der Staffel einen Stand und mehrere Vorführungen in einem Wildgehege. Koda durfte (da "frisch" operiert) die Anzeige mit ausdauerndem Bellen vorführen, dazwischen hat er im Auto geruht oder wir waren mal im Wald abseits spazieren.

    Allerdings hat er vor ein paar Wochen angefangen aus dem Auto heraus zu bellen, wenn ich weggehe und außer Sicht bin. Keine Ahnung, was das für eine Phase ist. Gefühlt ist er noch anhänglicher geworden und sehr auf mich fixiert. Natürlich hört er immer wieder auf, wenn ich in der Nähe vom Auto bin.

    Gestern habe ich mich dann mal auf die Lauer gelegt und ihn abgebrochen, als er dachte, dass ich weg bin. Hoffe das hat geholfen...

    später durfte er dann noch eine Weile mit mir in 2.Reihe am Stand sitzen. 2.Reihe, weil viele Besucher ihre eigenen Hunde nicht im Griff hatten und Koda mit Abstand nur zuschauen sollte. Mit Kaustangen und ein paar Keksen ist er ganz gut runtergefahren, irgendwann war er entspannt genug, dass auch Fremde ihn ansprechen konnten, ohne dass er sofort hochgedreht ist. In einem ruhigen Moment durfte er dann wieder ins Auto zum Schlafen.

    Insgesamt bin ich sehr zufrieden mit ihm, ich hoffe solche Gelegenheiten werden noch öfters kommen, denn er war die Massen überhaupt nicht gewohnt und total angekratzt. Wir durften leider nichts absperren, sodass Besucher mit ihren Hunden direkt am Durchgang standen, an denen wir Hundeführer mit unseren Hunden zur Vorführung entlang mussten. Null Rücksicht wurde genommen und sich noch gewundert, warum wir es nicht toll finden, wenn unsere Hunde, die sich auf ihren Job konzentrieren, von fremden Hunden angeknurrt werden.

    Koda war entsprechend aufgekratzt, und da er eh schon nur schlecht ruhig bleiben kann, wenn andere arbeiten, hat er viel gebellt :woozy_face:

    Aber das wird auch wieder besser. Muss er sich wieder dran gewöhnen... die letzte Vorführung ist einige Monate her.

    Könnte mir tatsächlich gerade keinen Job vorstellen, der mir am Ende des Tages wichtiger wäre als meine Hunde

    Geht mir genauso. Ich lebe nicht für die Arbeit und kann mich für viele Themen/Bereiche begeistern. Aber ich arbeite fürs Privatleben, und lebe nicht für die Arbeit, obwohl ich hohe Ansprüche an meine Arbeitsleistung habe. Trotzdem kann die Arbeit mich nie ausfüllen.

    Ich habe jetzt nochmal einen letzten Versuch unternommen, einen Verein für regelmäßiges UO-Training zu finden. Diesmal 25min entfernt, und die Trainingszeiten passen aktuell zu meinen Arbeitszeiten.

    Ich brauche für mich dringend die Routine und den "Zwang", und Koda kann es auch nicht schaden. Ansonsten wird die Prüfung im Oktober nicht machbar...


    Wir trainieren die Grundlagen gerade parallel daheim, und ich muss echt aufpassen, nicht zu viel durcheinander zu machen. Einmal zu viel Vorsitz gemacht, und schon geht Koda schräg neben mir im Fuß und setzt sich beim stehenbleiben fast vor mich... :upside_down_face:

    Sogar wenn Radfahrer plötzlich ohne zu klingeln von hinten an uns vorbeirauschen ( :roll: ) bleibt er völlig unbeeindruckt.

    Fahrend sind sie bei Koda auch kein Problem gewesen :rolling_on_the_floor_laughing: Aber sie standen beide Male "breitbeinig" mitten auf dem Weg (einmal mit so einem FullFace Helm inkl. Visier) und haben sich nicht gerührt. Das fand Koda sehr verdächtig und hat sie auf 10m Entfernung angebellt :woozy_face:

    Ansonsten reicht es, wenn ich "Auto" oder "Fahrrad" sage, dann ordnet er sich bei mir ein. Denn wenn Frauchen sie zuerst entdeckt, muss er sich ja nicht kümmern... aber es wird. Die Unsicherheitsphase mit ca. einem Jahr war nur echt anstrengend. Selbst das Auto eines Forstmitarbeiters hat er angebellt, weil an dieser einen Stelle sonst nie ein Auto stand. Obwohl er das Konzept "Auto im Wald" eigentlich aus dem RHS Training kennt.


    Zum Glück haben wir selten solche "gruseligen" Situationen. Ist nur schwer, die dann vorauszusehen. Den Satz "Das hat er noch nie gemacht" habe ich das ein oder andere Mal schon aussprechen müssen :shushing_face:

    Damit will ich jetzt nicht die Merlediskussion ausgraben, das sollte nur ein Beispiel sein, sondern frag mich einfach: Wieso verbreitet man zuerst Merkmale ohne Not ganz massiv in der Population, um dann zu argumentieren, man könne die ja nicht wieder einschränken weil sonst der Genpool zu eng würde? :denker:

    Das sind doch in der Regel nicht die gleichen Menschen/Gruppen, von daher kann ich deine (rhetorische) Frage nicht nachvollziehen. Ja, aus Sicht der Menschheit heraus ist das natürlich total sinnfrei. Aber kaum jemand trifft Entscheidungen und hat dabei die komplette Gesellschaft im Blick, sondern doch eher nur sich selbst /seine Gruppe.

    Daher haben eben Menschen, die Geld verdienen wollen und Tiere als Designobjekt sehen das Merlegen in verschiedene Rassen gebracht. Und anderen ist eben der breite Genpool wichtiger statt Farbzucht. Macht für mich absolut Sinn und zeigt, dass der VDH nur Macht über Rasseentwicklung hat, wenn es ein Zuchtverbot außerhalb des Verbands gäbe bzw. alles zentral geregelt ist (ob das dann VDH heißt oder anders, ist egal). Ansonsten hat doch jede Gruppe wieder nur seine eigenen Vorteile im Sinn.

    Irgendwann hab ich mich gefragt, ob das für unseren Alltag wirklich so wichtig ist, denn wir treffen eher selten andere Spaziergänger [...] und er ist super abrufbar. Und beschlossen, dass ich in diese Dinge keine Energie mehr reinstecke.

    Das wäre mein Traum. Allerdings findet Koda eben vieles andere Spannender (oder gruseliger, jedenfalls als er jünger war) und hat mir schon zweimal Radfahrer gestellt und verbellt (die hat er dank Vollmontur nicht als Mensch erkannt... ). Beim kleinen süßen Fuchs hat man das zum Glück nicht ernst genommen, aber doof war es trotzdem. Mittlerweile sind Radfahrer kein Problem mehr, weil wir diesen Sommer sehr viele getroffen haben. Von daher muss ich einfach gucken, wie er sich entwickelt und wie er in 2-3 Jahren drauf ist.

    Bei Hundebegegnungen habe ich langsam auch einen Fuß in der Tür, mit "Warte" kann ich ihn vorm Losstürmen/Hüpfen abhalten. Das habe ich unbewusst mit seinen Hundefreunden geübt und klappt gut an der Leine, sodass er nicht hinzieht, sondern wartet, bis ich ihn ableine. Dadurch habe ich auch im Freilauf eine Chance ihn auch wieder anzuleinen, wenn wir fremde Hunde treffen.

    Probleme bzw. Baustellen bei Koda?

    Naja, er ist nicht ignorant gegenüber anderen Hunden, möchte also gerne Kontakt und fiept bei Hundesichtung. Aber er hat mittlerweile gelernt, welcher Hund auch Kontakt möchte und welcher nicht, und weicht bei vielen Hunden selbstständig aus. Nur wenn der andere Hund auch fiept oder sogar Spielaufforderungen macht, ist Frauchen abgeschrieben. Er ist halt ein 1,5 Jahre alter Teenie einer sozialen Rasse :beaming_face_with_smiling_eyes:

    Ansonsten üben wir gerade, dass er im Freilauf nicht unkontrolliert vorläuft, sondern vor Kurven etc wartet. Das hat er leider nicht standardmäßig eingebaut :grinning_squinting_face: Von daher ist er auch zu 90% an der Leine, meist 5m Flexi oder 10m Schlepp. Mittlerweile lasse ich ihn aber auch mal "hinter" laufen, da darf er mich im Freilauf nicht überholen, aber trotzdem schnüffeln und markieren. Das ist für ihn viel leichter als vor mir freizulaufen. Quasi unser Freilauf Light.


    Zuhause kann er super entspannen, unterwegs kommt es darauf an. Am Wasser ohne Ablenkung (wenn wir alleine an einer Bucht sind) klappt es schon ganz gut, dagegen kann er unter vielen Menschen nicht abschalten. Im Biergarten sitzen z. b. würde nicht klappen, er würde dann vor Frust bellen, weil er an der kurzen Leine nicht wegkann, und das mag ich in der Öffentlichkeit nicht aussitzen. Haben wir zu wenig geübt, war auch nie meine Priorität. Dafür kann er entspannt Auto fahren, das Auto ist sein Ruhebereich. Selbst bei meiner Staffelkollegin, die ihn zwei Tage betreut hatte und auch zu einer Vorführung mitgenommen hat, hat er problemlos im fremden Auto geruht.


    Momentan zieht er auch gerne zu Pipistellen, das ist schonmal nervig, aber im Laufe eines Spaziergangs wird das weniger. Ich bin also ganz zufrieden mit dem Kleinen.

    Ich muss mir jetzt nur selbst in den Arsch treten und wieder regelmäßig für die BH trainieren. Einfach blöd, dass ich keinen Verein gefunden habe.

    Koda - Nova Scotia Duck Tolling Retriever Rüde - 19 Monate alt


    Gestern war er noch ziemlich platt, heute möchte er gerne viel spielen. Mit frischer Bauchwunde natürlich super :face_with_rolling_eyes:

    Samstag bis Montag ist er bei meinen Eltern, da ich übersehen hatte, dass ich das Wochenende unverschiebbar unterwegs bin. Hoffe das klappt alles.... den aufblasbaren Trichter trägt er nachts, den habe ich jetzt an ein gut sitzendes Halsband befestigt, sodass der Kragen nachts nicht mehr so leicht abrutscht. Tagsüber habe ich ihm eine Bauchbinde genäht, damit das Pflaster geschützt ist, er sich aber trotzdem noch an seinen Kronjuwelen putzen kann. Das ist nämlich super wichtig für den Teenie. Ich werde aber noch für Notfälle einen Body besorgen, spätestens wenn die Narbe anfängt zu jucken, wird der Stoffstreifen nicht mehr reichen.

    Gestern war er noch ziemlich platt, aber heute ist er schon wieder der Alte. Also geht es erstmal nur mit Leine in den Garten, damit nicht getobt wird...