Wow, das ist das erste Mal, dass ich so hautnah mitlesen kann, wie jemand wissentlich und alles-ignorierend eine Qualzucht kauft, weil "halt verliebt". Ganz egal wie sich das Lebewesen fühlt, man wills halt haben.
Hat schon jemand die Verdauungsprobleme angesprochen?
Ich kenne keinen Bully, der unkompliziert mit Futter ist. Die stinken und furzen und einige dürfen ihre Hunde deshalb nicht mehr mit ins Büro bringen, weil es nicht tragbar ist.
Manche haben den Auslöser gefunden und halbwegs beseitigen können, aber "einfach Leckerlie geben" ist da nicht.
Aktuell haben wir zwei Bulldoggen in Betreuung, die sind unerträglich. Abgesehen von diesem dauernden Geschnaufe und Geröchel, das ich kaum ertragen kann, schreien sie bei Frust (deren Verständnis von Frust, das kann alles sein) wie Ferkel, alle anderen Hunde hassen sie (wegen diesem "Knurren" (=Atemnot), dem Glotzen (wegen diesem runden platten Kopf und diesen glubschigen Augen) und weil sie sich benehmen wie Abrissbirnen. Sie sind renitent und machen, was sie wollen.
Die Bulldoggen, die ich kenne, die tatsächlich halbwegs atmen können, sind dann nicht Gefangene in ihrem kranken Körper, die resigniert haben, sondern agile nicht besonders verträgliche, mobbende Bulldozer mit ordentlich Jagdtrieb und hohem Bewegungsdrang. Die brauchen eine super konsequente Hand und alle Besitzer sagen, dass sie so einen Hund nicht noch mal wollen. Bei allen gibt es Probleme im eigenen Haushalt mit den anderen Hunden.
Ich denke/ vermute dass dir der Gegenwind, den du hier ein bisschen spürst, auch im echten Leben begegnen wird. Das muss man aushalten können, wenn die Leute nicht sagen "oh wie süß" sondern "oh wie arm", wenn man gerade total stolz mit seinem neuen Hundebaby die Straße entlang flaniert und nichts Böses erwartet.
Mit Qualzuchtrassen ist man regelrecht stigmatisiert, zumindest habe ich es so bisher empfunden.