Beiträge von noda_flake

    Jetzt meine nächste Frage :tropf:


    Meint ihr es macht einen Unterschied ob der Gebrauchshund im Sport geführt wird oder nicht?


    Ich kann mir vorstellen dass gerade die Sachen die WorkingDogs eben beschrieb gerade beim Hunden deutlich mehr Bedeutung zugemessen werden wenn sie später mal in den Sport sollen, als denen die “nur so” gehalten werden?


    Und sich das ja logischerweise auch in den Alltag auslagert, früher oder später. Egal ob positiv oder negativ

    Das ist ja auch alles abhängig vom Charakter. Mein Malinois Rüde ist zum Beispiel absolut witzig. Der macht auch kaum Unfug, ist mit jedem Verträglich. Das ermöglicht ihm natürlich super viele Freiheiten. Aber er ist einfach witzig und hat Humor.


    Wenn man mit ihm im Garten ist, dann nimmt er sich einen Stock, und Blödelt damit rum, zockt kurz mit den anderen Hunden, zockt mit uns. Wenn er dann mal meint am Zaun zu pöbeln, dann gibt’s nen Anschiss und dann geht das blödeln einfach weiter. Er pöbelt mir Beute auch nicht dumm rum bei den anderen Hunden, das klappt hier gut. Trotzdem lernen sie Grenzen. Zum Beispiel dass beim füttert nur der eigene Napf der eigene ist.

    Genau das war meine Frage… denn wie gesagt, ich kenne/sehe viele Hunde die das eben nicht mehr machen. Die sind immer in der Spur… und ich frag mich halt woher das kommt. Aber wie du sagst, ist es sicher eine Mischung aus vielem.

    Ich muss die nicht stundenlang auf einem Platz parken, ich muss die nicht nur hinter mir trotten lassen, ich muss nicht jedes schnueffeln verbieten, ich muss nicht jeden Anflug von Lebensfreude abbrechen.


    Nein, ich sage nicht, dass deine Hunde so sind. Aber ich vermute, noda_flake meint exakt solche Hunde!

    Auch, ja.

    Seh ich auch sehr oft, das Hunden eben häufig jegliche Emotionen abgesprochen werden.


    Keine Aufregung, niemals nie. Da wird schon das kleinste bisschen korrigiert und ist einfach nicht gewollt. Egal aus welcher Motivation.


    Kein rennen, spielen, einfach Hund sein… das ist traurig in meinen Augen. Und ich weiss das mein Hund, wenn ich die immer eng führen würde, ein solches Erkundungsverhalten auch nich mehr zeigen würde- gerade wenn es über hemmen aufgebaut wurde. Schlicht weil sie sich nicht traut…


    Aber Wonder2009 hat es ja schon klar gestellt :applaus:

    Wenn ich’s überlesen habe, dann sorry.

    Aber wo genau sind eigene Entscheidungen vom Hund im Alltag gut? Nenn mir bitte ein Beispiel, damit wir hier nicht Äpfel mit Birnen vergleichen.

    Ich rede von Sachen wie zb sich selber ausprobieren und damit meine ich nicht “Versuchen den nächsten Hund zu verhauen” sondern eben Kreativität zeigen.


    Zb Spielzeug bringen um sie gegen Futter zu tauschen, wenn Rituale nicht eingehalten werden können, sich einen Ersatz zu suchen (wie hier ja auch Schön erzählt wurde). Sich beim arbeiten mehr zu trauen, selber Ideen zu entwickeln wenn sie irgendwo nicht weiter kommen, statt halt zu fragen, bzw um Hilfe zu bitte.


    Cali zb ist viel kreativer beim Arbeiten geworden, viel mutiger und offener. Sie fragt nicht mehr alles ab, sondern denkt selber mit und trifft eben auch mal ne Entscheidung alleine weil sie den Freiraum bekommt.


    Zu Hause zb hat sie sonst NIE was angeschleppt oder spielen angefangen, weil sie aufgewachsen ist mit “Ich starte und Beende Spiele” - heute bringt sie allen möglichen Quatsch wenn sie Aufmerksamkeit will. Sie springt mal irgendwo drauf - hat sie früher nie gemacht hat, sie schaut sich Sachen interessiert an und begutachtet diese. Hat sie früher auch nicht in der Art und Weise gemacht.


    Sie fängt beim arbeiten an Sachen von alleine anzubieten, beim Gassi ebenso - also da wird eben mal auf nen Baumstamm gesprungen und versucht ob man nen Keks kriegt usw. Sie arbeitet viel selbstständiger (und das fällt ihr noch ordentlich schwer, seh ich beim Suchen etc immer wieder) beim Mantrailing traut sie sich mehr usw… es sind kleine Sachen.


    Und vermutlich auch Sachen die in DF Augen als “unerzogen” gelten aber :ka: Ich will keinen Hund der mich für absolut alles erst fragt. Und damit sage ich auch nicht dass die DF Hunde so sind, aber ich seh es eben in meiner Bubble immer wieder.


    Wenn sie nen Stock tragen will, soll sie doch. Wenn sie zb beim Krallen machen keine Lust mehr hat - geht sie aktiv weg, hat sie früher still ertragen. Wenn sie beim massieren Schmerzen hat - geht sie weg und aus der Situation- hat sie sonst auch still ertragen.

    Wenn ihr Sachen zu viel sind - geht sie weg, das konnte sie früher null… heute lernt sie das weil sie weiss sie bekommt den Freiraum und darf eben auch selber entscheiden, ob oder ob sie das jetzt gerade möchte.


    Mantel/Geschirr anziehen - riesen Drama, früher musste die da durch, heute darf sie durchaus mitentscheiden.


    Es sind so Kleinigkeiten wo sie eben selber entscheiden darf, bzw anfängt selber zu zeigen was sie will und was nicht.


    Sehen andere hier vermutlich als übertrieben und affig, mir aber tatsächlich egal. Ich mag das sie lernt dass ich drauf achte was sie will oder nicht will, bzw wir eben einen Kompromiss finden (meist).


    Und ich, persönlich, bin eben der Meinung dass sie das erst macht seit ihr eben Raum gebe Entscheidungen zu treffen, ihr mehr Freiheiten zugestehe.


    Daher war ja meine Frage, ob Mali’s/SH oder andere Genrauchsrassen solche Sachen eben trotzdem zeigen und machen, obwohl sie eben gearbeitet werden wie sie gearbeitet werden. Es war reines Interesse… denn ich, für mich, sehe eben oft Hunde die sowas nicht mehr machen. Und ich frage mich halt obs an der Erziehung liegt, am Charakter, Rasse etc..,

    Wonder2009 Genau um sowas ging es mir nicht. Dass der Hund andere Hunde ärgert, Besucher verbellt etc geht nicht und sowas meinte ich auch nicht als ich sagte “eigene Ideen”. Hatte ich eigentlich auch so geschrieben… :ka:


    Und es war auch nicht die Rede davon Hunde komplett ohne Regeln zu lassen damit sie sich frei entfalten können wie sie meinen es zu wollen. Dass das meist nicht Gesellschaftskonform ist sollte klar sein.


    Das gewisse Hunde engere Führung brauchen als andere ist mir klar und auch nichts was ich mir erlauben würde zu beurteilen.


    Es ging mir einfach darum dass ich mich halt frage wann und wie Hunde, die immer wieder gedeckelt werden und eben auch engmaschig kontrolliert, sich noch frei entfalten können, eigene Entscheidungen treffen? Und ich bin mir sicher das nich jede Entscheidung Mist ist den man nicht zulassen kann/darf.



    Wenn deine Hunde das können super, dann freu ich mich über noch eine Erfahrung die meine Angst/Vermutung widerlegt :bindafür:

    Und ich meinte nicht die Rasse deines Hundes sondern des Jagdhundes der überhaupt nichts darf außer atmen aus deinem Beispiel. ;)

    Es ging bei meinem Beispiel nicht um Jagdhunde als solches. Sondern darum wie man Hunden das "Jagen abgewöhnen kann/sollte". Das war keine Methode speziell für Jagdhunderassen...


    Das hast du sicher Recht.


    Abbruch kann halt verbal sein, “Nein!” oder wie auch immer. Und Strafe wäre dann eben zb ne Rappeldose vor die Füße werfen oder sowas. :ka: und dann soll der Hund das Verhalten unterbrechen.

    Nö - ein Abbruch ist der "Reiz" für den der Hund das Verhalten abbricht - wie dieser aussehen muss definiert in letzter Konsequenz der Hund

    Ich habe lediglich beschrieben wie vorgegangen wurde... bzw habe erklärt wie von den Trainern vorgegangen wurde, es erklär wurde.


    Generell klingen deine Schilderungen sehr danach, dass du Hemmungen damit gleichsetzt, dass der Hund stark in seiner Freiheit beschnitten und in seinem Verhalten kontrolliert wird.

    Nicht wirklich, nein. Ich weiss schon was hemmen ist und bedeutet... dass sich die Anwendung unterscheidet ist mir schon klar.


    klingt es ja aber, als wäre da einfach sehr viel verboten

    Das ist ja bei so einigen ein gängiges Denken: wenn man nicht viel kontrolliert (auch als "Machtdemonstration zu Übungszwecken" nenne ich es mal), kannst du die wichtigen Dinge auch nicht verbieten/kontrollieren. Hab den Eindruck, es gibt noch genug Hundetrainer, die das propagieren. Und dass es funktioniert, wenn der Hund irgendwann kaum noch was tut, was nicht explizit erlaubt wurde, joa...

    Ein situativer Abbruch dagegen, so dass der Hund ihn als solchen versteht, dürfte aber kaum zu allgemeiner Hemmung oder gar erlernter Hilflosigkeit führen.

    Meine Frage war ja auch nicht ob und wie man abbrechen sollte. Sondern ob Hunde die gehemmt/gestraft werden eben dadurch Einschränkungen in andere Bereichen zeigen. Ich habe absolut nichts dagegen wenn Halter ihre Hunde strafen bzw aversiv arbeiten solang es fair und nicht tierschutzrelevant ist. Nicht mein Bier und Weg, aber wenn sie so arbeiten wollen - wegen mir. Ich steh sicher nicht am Rand und schreie "Ey, das darfst du aber nicht!"


    Das soll hier also absolut gar nicht das Thema sein.


    Meiner Erfahrung nach wird das gerne genutzt, wenn man mit dem jeweiligen Hund schlichtweg überfordert ist. Sei es nun seitens des Trainers oder seitens des Halters.

    Dazu kann ich ganz klar sagen - nein.

    Das sind Trainingsmethoden/philosophien die genauso verkauft werden wie Benhilde es beschrieben hat.


    Das wird den Haltern als genau das verkauft... der Hund "kann nur so alle Freiheiten haben", "der Hund will nur kontrollieren" und so weiter und sofort.


    Da ist niemand überfordert, da wird von Tag 1 genau das gelernt was Benhilde beschrieb. Die Hund dürfen nichts, gar nichts alleine entscheiden. Da kann man dann vlt schon von erlernter Hilflosigkeit sprechen, kA.


    Sowas mein ich aber gar nicht unbedingt, also solche Extremen Beispiele.

    Ist aber auch egal, ich denke es sind einige gute Beispiele genannt worden - in beide Richtungen :bindafür: Danke dafür.

    Abbruch klappt nicht, also gibt es eine Strafe.

    Verstehe ich tatsächlich nicht. Dein Hund reagiert nicht auf einen Abbruch (der was ist?), dafür auf Strafe (die was ist?)


    Ist gar nicht irgendwie böse gemeint, nur ein großes Fragezeichen in meinem Kopf.

    Nicht mein Hund… das ist eine Methode die mir immer wieder angeraten wurde in den vier Jahren die ich Cali jetzt habe.


    Wie gesagt, ich arbeite so nicht mit meinem Hund.


    Abbruch kann halt verbal sein, “Nein!” oder wie auch immer. Und Strafe wäre dann eben zb ne Rappeldose vor die Füße werfen oder sowas. :ka: und dann soll der Hund das Verhalten unterbrechen.

    Genau das meine ich, das fällt mir halt auch auf. Danke für den Erfahrungsbericht.

    Will sagen, ich glaube, was dir da erzählt wird, ist einfach Quark.

    Dass das Quark ist weiß ich, es war ja nur ein Beispiel :gut:

    kommt ne Strafe hinterher

    Ich tu mich mit dem "Strafe hinterher" immer so schwer :tropf: . Hast du sicher nicht so gemeint, aber scheint mir ein sehr menschliches Konzept zu sein, das ja sehr viel Einsicht in vergangenes Verhalten erfordert. Ist nicht wissenschaftlich korrekt, ist mir auch klar, aber ich für mich nenne es grundsätzlich "Abbruch aktuell gezeigten Verhaltens mit dem Zweck, Ansprechbarkeit wieder herzustellen"

    Meint vermutlich nichts anderes als bei dir, aber ich kenne genug Hundehalter, die meinen, der Hund versteht es, wenn er den Rest der Strecke Fuß laufen muss, Abends seine Kaustange nicht bekommt oder die nachfolgende Nacht im Wohnzimmer schlafen muss statt im Schlafzimmer (und ähnliches).

    Naja Strafe hinterher heißt quasi... Hund sieht Wild, rennt los - Abbruch.

    Abbruch klappt nicht, also gibt es eine Strafe.


    KA ob das vermenschlicht gesehen wird, ich finde das Konzept ja Quatsch. Also ich kann mich damit nur schwer erwärmen und arbeite ja selber auch nicht so.

    Du schreibst ja selbst, dass du eine Grenze ziehst wie du hemmen möchtest, nun kann das Hunde aber eben unsicher machen oder einfach abstumpfen, weil es eben nicht hemmt und nicht klar ist, sondern in die Richtung gängeln geht.

    Damit meine ich die Art und Weise wie ich hemmen würde. Also es gibt Sachen die ich definitiv nicht machen würde, auch wenn sie an Stärke der Korrektur vielleicht angebracht wären.

    Nicht dass ich Sachen nur halb mache und der Hund dadurch abstumpft. Wenn ich merke dass es nichts bringt, egal obs der Hund nicht versteht oder annimmt, mach ich es nicht. Und gerade bei Korrekturen kommt es ja auch drauf an ob ich sie glaubhaft rüber bringen kann.

    Kann ja nur für mich und meinen Hund sprechen bzw die Hunde mit denen ich gearbeitet habe… es hat bisher nie geklappt. :pfeif:

    Das lässt aber auf einen Anwenderfehler schließen. Zu sagen „klappt, aber nicht mein Weg“ ist ja auch ok, aber wenn es nie geklappt hat, dann liegt die Vermutung nahe, dass die Anwendung nicht korrekt war.

    Und warum genau meinst du dass das ein Anwendungsfehler ist? Weils IMMER funktioniert? Nichts funktioniert IMMER und überall.

    Ich sage ja nicht dass strafen an sich nicht funktioniert, das war nicht meine Aussage mit dem Satz.

    Das war ja genau meine Frage. Ob es Hunde gibt, wie deine, die eben dennoch ihre Witzigkeiten und Frechheiten behalten etc.... oder ob das das eben doch irgendwie verloren geht.

    Denn es gibt ja Hunde die eben genau dieses Verhalten dann nicht mehr zeigen...

    Zitat

    Klingt ziemlich gruselig. Vielleicht habe ich es überlesen, aber welche Rasse ist das genau?

    Ich hab einen Australian Cattle Dog.