Beiträge von Wirbelwinde

    Bei "unserer" Hundetrainerin explodiert gerade das Telefon, unheimlich viele Fälle von Beißvorfällen, und bis jetzt durfte sie nicht mal Einzelstunden geben :mute:

    Ich kann ja schon länger nur Morgens mit den Jungs laufen gehen, hier gehts zum Glück erst ab Mittag mit den "Mir doch alles egal, Hund muß sich frei entfalten" Haltern los, aber die Entwicklung macht mir doch echt Angst!

    Haufenweise "gerettete" Hunde in völlig naiven, unpassenden Händen, über kurz oder lang wird da definitiv was regulatorisch auf alle Hundehalter zukommen, das wird sicher gar nicht mehr anders machbar sein werden!

    Und irgendwo werden die über kurz oder lang hin müssen, mit dem Thema Euthanasie wird man sich sicher auch irgendwann mal wirklich realistisch auseinandersetzen werden müssen...


    Die lachenden dritten sind die Produzenten, Taschen voll und von keiner Konsequenz betroffen, das :kotz:mich so richtig an :rotekarte:

    Ich hab auf der Frage jetzt erst mal rumgekaut...

    Schwierig!

    Gut erzogen ist für mich nicht der Automatenhund, der geduckt an Herrchens Bein klebt und auf Kommando den Dreifachsalto rückwärts hinlegt, ohne sich auch nur zu trauen links und rechts zu schauen.

    Gut erzogen ist für mich der Hund auf den ich mich verlassen kann, der statt sein eigenes Ding durchzuziehen auf mich achtet, der die Regeln im Alltag eigenständig mitlebt ohne ihn ständig mit Kommandos zubomben zu müssen (nicht zu anderen Hunden hin, nicht zu Menschen, Ruhe halten wo es angebracht ect.).

    Einiges hat mit Erziehung an sich ja nichts zu tun, pöbeln an der Leine z.B., da arbeite ich seit Jahren dran, nach jedem Angriff von freilaufenden Tutdochwasen wieder von neuem :ugly:

    Für Zuschauer sieht das nicht sehr erzogen aus xD

    Aber am Ende sieht man glaub ich doch auch von außen sehr genau mit welchem Hund gearbeitet wurde und mit welchem nicht.

    Was am Ende dabei rumkommen soll ist dann einfach auch für jeden was anderes.

    Meins wärs nicht jeden Schritt meiner Hunde mit Kommandos belegen zu müssen, darum ist mein Ansatz zur Erziehung schon ein ganz anderer.

    Bitte bitte tu deiner Umwelt den gefallen und behalte deinen Hund an der Leine bis du einen fähigen Trainer gefunden hast der dir effektiv deinen Hund erklären und mit dem Verhalten helfen kann!

    90% der schweren Angriffe die ich bisher erlebt habe gingen auf Hütehunde zurück, davon überwiegend Aussies und deren Mixe, und da war mehr als einmal ein "das hat er ja noch nie gemacht!" dabei!

    In ganz dummen Fall kann das tödlich für den anderen Hund ausgehen, das ist ist kein "Gucken wir mal..." -Verhalten, sondern sofort akut Handlungsbedürftig, es wird nicht besser!

    Er ist erst ein paar Tage da, er kann einfach noch nicht ruhen, und Druck erzeugt Stress, wie beim Menschen auch.

    Es ist gar nicht nötig ihn den ganzen Tag zu betüddeln, eher im Gegenteil.

    Ruhe erzeugt Ruhe.

    Aber es bringt nichts ihm noch mehr Stress anzutun, so kann das komplette Stresslevel nicht sinken, Stresshormone brauchen Tage um komplett abgebaut zu werden, hat er Stress mit eingesperrt sein kommen da eben wieder neue dazu.

    Nähe gibt ihm Sicherheit, also würde ich ihn mitwuseln lassen, aber ich mache trotzdem mein Ding! Meine Jungs liegen auch gerade in meine Nähe, aber darum muss ich sie ja nicht die ganze Zeit bespaßen.


    Draußen hast du schon super gemacht! Es braucht aber einfach Zeit bis er das begriffen hat was du von ihm möchtest!

    Du hast doch nen 4 jährigen, da hast du doch nen ungefähren Vergleich. Auch Hunde können Blase und Darm nicht von Anfang an kontrollieren. Bei Stress noch schwieriger, egal ob positiv oder negativ, da kanns auch noch länger "in die Hose" gehen.


    Ihr müsst einfach Ruhe reinbekommen, und je ruhiger du bist und um so weniger Druck du machst um so einfacher wird es für ihn!

    Es braucht trotzdem minimum Tage, wenn nicht Wochen, bis der Stress sich bei ihm gelegt hat!


    Gib ihm sein Futter aus dem Napf, es ist ein Grundbedürfnis, und es hilft ihm wenn er sich da schon mal fest drauf verlassen kann!

    Lass ihn wuseln, aber viel in Ruhe, erwarte nicht zu viel von ihm, und gewähre ihm die Nähe die er braucht, die kann er sich auch selbst holen ohne das du ihn beschäftigst!

    Versuche dich auf das positive zu konzentrieren, dann trittst du ihm auch positiver entgegen.

    Hunde sind hochsoziale Lebewesen die schon tausende Jahre mit dem Menschen Leben, ganz ohne Box und durchgetaktetes Leben und vorgeschriebene Ruhezeiten!

    Lass dich auf ihn ein, hör auf dein Gefühl, den Rest bringt die Zeit!

    Nochmal, er ist 3! Monate!

    Die einzige Sicherheit die er für sich kennt ist die Wohnung, in freier Wildbahn lauern draußen Feinde, und das er dir Vertrauen kann hast du ihm noch nicht bewiesen!

    Gelöst wird sich nur da wo man sich sicher fühlt!

    Weder will er die Weltherrschaft an sich reißen noch euch das Leben zur Hölle machen!

    Er hat Streß, Angst und ist verunsichert!

    Und ja, Sitz, Platz und Handstand kann ein Hund noch lernen wenn er mal angekommen ist, vorher braucht es alle Kapazitäten für das einleben, erlernen von Hausregeln, zu verstehen wie ihr tickt und was ihr von ihm wollt!

    Er lernt gerade Chinesisch, von keinem Kind würde man verlangen das es da nach 1 Woche eine Doktorabeit drüber schreibt!


    Mir fehlt in deinen Beschreibungen einfach etwas Gefühl für das kleine Wesen, er soll still sein, durchschlafen, Tricks können und Stubenrein sein.

    Das kann er nicht leisten, er ist erst 3 Monate!

    Mir kommt es auch vor als wärest du etwas überfordert, schraub doch erstmal deine Erwartungen extrem runter!

    Lass den Zwerg Kontakt suchen wenn er den braucht, dann läuft er halt jetzt erst mal nach, er hat doch sonst niemanden!

    Genieß den Blödsinn den ein Welpe noch draufhat, zwei Mal umgedreht und sie sind groß!

    Seh das Positive und freu dich drüber!

    Lass ihm und euch Zeit und Ruhe euch kennen zu lernen!

    Das ist ein Junghund, also Kleinkind, seit 3 Tagen bei euch, völlig Fremd und kann euch nicht einschätzen.

    Bisher kennt er nur Deckelung und wegsperren.

    Wie und wann kommt man selbst am besten zur Ruhe?

    Wenn man sich sicher und geborgen fühlt!

    Das läuft unter Vertrauensaufbau, das geht erstens nicht innerhalb 3 Tagen, und sicher nicht mit wegsperren und ignorieren!


    Ein Hund kostet Zeit und Einfühlungsvermögen, ein Welpe der noch nie Sicherheit in seinem Leben kennengelernt hat noch ungleich mehr!

    Vielleicht mal ein ganz kleines bisschen in den kleinen Zwerg hineinversetzen!

    Es kann in seiner Situation ganz locker Wochen dauern bis er sich sicher genug fühlt um zur Ruhe zu kommen!

    Warum verbietet man ihm mit aller Gewalt Kontakt wenn er den doch gerade dringend braucht?