Beiträge von Duma80

    Was ich bei dir nicht verstehe, @aDogsLife , ist diese extreme Fixierung auf eine Hundesportart (Schutzdienst).


    Ich meine, Kona ist 3 Jahre alt und gesundheitlich offenbar ja gesund. Für Schutzdienst ist sie ungeeignet, aber es gäbe doch noch so einige andere Hundesportarten, die du mit ihr ausüben könntest. Je nach Sportart wärst du wegen der Aggression gegenüber Menschen u.U. eingeschränkt und müsstest sie vielleicht zusätzlich mit Maulkorb sichern, aber Dinge wie Zielobjektsuche oder Fährten wären doch sicher mit ihr möglich. Auch Mantrailing würde ich nicht komplett ausschliessen. In der Trailing-Gruppe, in der ich dabei bin, ist z.B. eine Mali-Hündin, die früher auch starke Aggressionen gegenüber Menschen zeigte, aber inzwischen trailt sie völlig unauffällig und auch unbekannte Versteckpersonen sind kein Problem. Natürlich würde sowas bei Kona momentan nicht gehen, aber wenn du das Menschenproblem besser in den Griff kriegst, vielleicht in einiger Zeit - wer weiss?


    Was würdest du denn tun, sich dein neuer Welpe zwar grundsätzlich für SD eignen, aber keinen wahnsinnigen Spass daran hätte und im Grunde genommen darauf verzichten könnte? Würdest du das dann auf Biegen und Brechen durchziehen, weil du diesen Sport unbedingt machen willst, obwohl der Hund an etwas anderem viel mehr Freude hätte und darin auch besser wäre? Oder was tust du, wenn dein neuer Hund mit fünf Jahren plötzlich ein gesundheitliches Problem entwickelt, das verunmöglicht, dass du weiterhin mit ihm Schutzdienst machst? Würdest du dir dann einen dritten Hund anschaffen, anstatt mit dem vorhandenen Hund auf eine physisch weniger belastende Sportart umzusteigen?


    Begeisterung für Hundesport in allen Ehren, aber ich finde, man sollte sich bei der Auswahl einer Sportart ein Stück weit auch dem Hund anpassen und etwas wählen, was Hund und Halter gleichermassen glücklich und zufrieden macht.

    Kurz gesagt hätte ich gerne einen Hund, der ihm bekannte Menschen und Hunde akzeptiert, und fremden Menschen und Hunden gegenüber aber unfreundlich ist. Mittlerweile habe ich festgestellt, dass der Alltag mit einem unfreundlichen Hund doch oftmals einfacher ist.

    Hattest du denn schon mal einen unfreundlichen Hund?


    Ich hatte schon beides (sehr freundlicher DSH-Mix und eher unfreundlicher Hovi-Mix und DSH/Mali(?)-Mix) und muss sagen, dass ich mein Leben mit dem freundlichen Hund deutlich unkomplizierter und stressfreier fand als mit den beiden unfreundlichen. Mit meinem netten Schäfi-Mix ist es mir zwar tatsächlich häufiger passiert, dass jemand ungefragt seinen Hund zu ihm gelassen oder ihn gestreichelt hat, aber da er so nett war und nix gemacht hat, hat mich das auch nicht grossartig gestört.


    Bei meinem jetzigen eher unfreundlichen, misstrauischen DSH-Mix kommt es zwar seltener vor, dass ein Hund in ihn reinbrettert oder ihn jemand anfasst, aber es ist trotzdem auch schon passiert. Obwohl ein DSH ja wirklich der klassische "böse" Hund ist, gibt es immer wieder mal Erwachsene oder Kinder, die ihn total süss finden und fragen, ob sie ihn streicheln dürfen. Einmal kamen drei Kinder freudestrahlend auf ihn zugestürmt und haben ihn ohne zu fragen gestreichelt. Da mich die Mutter der Kinder kurz davor etwas gefragt hat, war ich ein paar Sekunden abgelenkt und habe es nicht mehr geschafft, die Kinder vom Streicheln abzuhalten. Mein Hund fands glücklicherweise nicht so dramatisch und hat nichts gemacht, aber ich habe mich echt erschrocken, weil er zu manchen Menschen auch anders sein kann. Auch wenn ich ihn vor einem Geschäft anbinden würde (was ich noch nie gemacht habe), würde ich nicht davon ausgehen, dass jeder einen Bogen um ihn macht. Es gäbe sicher durchaus Leute, die auf die Idee kämen, ihn streicheln zu wollen, was u.U. dann nicht gut herauskäme. Daher würde ich ihn nie unbeaufsichtigt irgendwo anbinden.


    Auch andere Hunde werden ab und zu zu ihm gelassen, obwohl er bei Hundesichtung immer angeleint ist und alles andere als freundlich guckt. Glücklicherweise beschädigt er andere Hunde nicht, daher ist es zwar ärgerlich, aber keine Totalkatastrophe, wenn mal ein Hund an ihn rankommt. Bei einem wirklich unverträglichen Hund, der andere Hunde verletzen will, wären solche Situationen allerdings äusserst unschön und stressig.


    Ich persönlich finde es auf jeden Fall anstrengend, einen unfreundlichen Hund zu führen und immer aufpassen und potenzielle Gefahrenquellen vermeiden/voraussehen zu müssen.

    Sehr spannendes Thema!


    Laut Wikipedia wird Imponierverhalten so definiert: "Im Verlauf der Stammesgeschichte hat sich das Imponierverhalten wohl deshalb entwickelt, weil es – gewissermaßen durch Ritualisierung – einen offenen Kampf zwischen den Rivalen zu vermeiden hilft, indem der schwächere dem drohenden Konflikt ausweichen kann und so für beide Tiere das Verletzungsrisiko herabgesetzt wird. "


    Da es meist dazu dient, Kämpfe zu verhindern, hat es seinen Sinn und ich würde es sicher nicht per se unterbinden.


    In dem verlinkten Video finde ich den Schäferhund allerdings schon sehr drohend. Er legt dem Goldie immer wieder den Kopf auf, verfolgt ihn und er erlaubt ihm nicht, sich zu bewegen.


    Hätte meiner das gemacht, hätte ich ihn dort, wo er anfängt, die Bewegung des anderen einzuschränken, wohl gerufen oder versucht, ihn abzubrechen. ("Lass den armen Kerl in Ruhe. Er hat verstanden, dass mit dir nicht gut Kirschen essen ist.")


    Meiner Meinung nach deeskaliert der Goldie sehr schön und der Schäfer verhält sich wirklich nicht nett.


    Wenn das Imponierverhalten stärker von beiden Parteien ausgeht, finde ich es dagegen nicht schlimm und würde es laufen lassen.

    Stinkewily: Als ich die Auswahl bestellt habe, habe ich mich per E-Mail bei chic & scharf beraten lassen und sie meinten, dass Schäferhundgrösse 9 von den Fotos recht gut aussehen würde. Bei der Facebookgruppe habe ich allerdings noch nicht nachgefragt.


    Sarah42: Ich habe gerade nochmals nachgemessen und merke, dass ich mich das erste Mal ziemlich vermessen habe: Die Schnauzenlänge beträgt 10,5-11 cm und der Umfang ist ca. 28 cm. Dann wäre der CHOPO Schäferhündin sicher auch zu kurz. Das Dobermann-Rüde-Modell ist etwas länger und wäre vermutlich tatsächlich besser.

    Ich hatte hier ja schon mal gepostet und da hat sich herausgestellt, dass der Maulkorb, den ich habe, zu klein ist. Das war dieser hier: Schäferhundform Grösse 9 . Zur Auswahl hatte ich damals noch diesen mitbestellt: CHOPO Drahtmaulkorb für Malinois-Hündin . Dieser war auch etwas zu klein. Hier ein Foto:


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    Nun wollte ich es mal mit diesen beiden versuchen: CHOPO Drahtmaulkorb für Malinois-Rüde oder CHOPO Drahtmaulkorb für Schäferhündin . Was würde eurer Meinung nach für einen mutmasslichen DSH-Malinois-Mix am besten passen?

    Verschiedene Aufgaben, in verschiedenen Schwierigkeitsgraden kann ich doch auch erarbeiten, ohne mir eine professionellen Dummytrainer zu holen. Ich hab nicht viel Ahnung von professionellem Apportieren, aber Variationen, dass es dem Hund nicht langweilig wird, kriege ich hin. Und was genau ist das Problem, das in den Spaziergang einzubauen?

    Der Unterschied zwischen "privat nur für sich" und "professionell mit Kontrolle von außen" finde ich persönlich enorm. Im Dummybereich kann ich das nicht beurteilen, aber es ist ein riesengroßer Unterschied, ob ich mit meinem Hund so arbeite, dass er z.B. auf einer Fährtenprüfung eine hohe Punktzahl erreicht oder ob ich "einfach nur" damit meinen Hund beschäftigen möchte. Ich bin viel, viel Detailversessener und genauer und kleinschrittiger bei meinen Malis als bei meinem Labrador. Der Anspruch für die Hunde ist auch einfach dadurch enorm groß. Einem Laien von außen wird das sicherlich nicht auffallen, da laufen beide mit tiefer Nase übers Feld - jeder Hundesportler würde bei der Fährte von meinem Labrador allerdings die Hände über dem Kopf zusammen schlagen ;-) Das selbe gilt für Unterordnung und ähnliches.

    Aber wäre dieser Unterschied zwischen "privat nur für sich" und "professionell" immer noch vorhanden, wenn man z.B. dreimal pro Woche für sich trainieren und einmal pro Monat oder alle zwei Wochen eine Einzelstunde bei einem Trainer buchen würde, der den Trainingsstand überprüft, einen auf Fehler hinweist, einem neue Aufgaben gibt etc.?


    Um sich ein Ziel zu setzen und es für den Hund anspruchsvoller zu machen, könnte man auf diese Weise ja auch nach Prüfungsordnung trainieren (obwohl man vielleicht gar nie tatsächlich eine Prüfung laufen will). Der Ablenkungseffekt durch andere Hunde fällt beim Einzeltraining natürlich weg, aber das wäre m.E. wirklich der einzige Unterschied. Vermutlich würden sich mehr Trainingsfehler einschleichen, wenn nur einmal pro Monat ein Profi drüberschaut, aber wenn man keine Prüfungen laufen will, wäre das ja nicht so dramatisch, oder? Wäre der Auslastungseffekt für den Hund auf diese Weise wirklich geringer, als wenn man dreimal pro Woche in einem Verein trainieren würde?


    Hier im DF erweckt sich mir immer ein bisschen der Eindruck, als sei das Training in einem Verein die einzig wahre und richtige Auslastung und das finde ich ein bisschen schade. Damit will ich die Hundesportler hier keinesfalls angreifen - ich finde es toll, dass ihr das mit so viel Begeisterung und Herzblut macht - aber es ist halt nicht jeder ein Vereinsmensch und nicht jeder hat Spass daran, sich z.B. noch ehrenamtlich in einem Hundeverein zu engagieren.

    Sniper: Ich finde auch, dass du mit deinen Empfehlungen zu sehr von deinem eigenen Hund ausgehst.


    Mit meinem verstorbenen Schäfermix-Rüden, den ich erwachsen übernommen habe, war das Zusammenleben z. B. auch super unkompliziert. Bei ihm brauchte ich nicht gross laut zu werden, er liess sich immer problemlos von verbotenen Dingen abhalten (ausser vom Jagen), er ging völlig unbeeindruckt an pöbelnden Artgenossen vorbei, gehorchte sehr gut und war stets souverän und freundlich gegenüber Mensch und Tier.


    Wäre er mein erster Hund gewesen, hätte ich wahrscheinlich gedacht: "Wow, was für eine tolle Hundeversteherin ich bin! Ich weiss gar nicht, was die anderen mit ihren aggressiven, unerzogenen Hunden immer haben. Mit ein bisschen Sachverstand ist Hunderziehung doch überhaupt gar kein Problem."

    Da ich vor ihm allerdings bereits einen anderen Hund gehabt hatte, der charakterlich ganz anders gestrickt war, war mir bewusst, dass es nicht unbedingt an mir, sondern eher am Hund lag, dass alles so problemlos klappte :ugly:.


    Weder mein erster noch mein zweiter Hund waren Leinenpöbler und daher habe ich Halter mit leinenaggressiven Hunden immer etwas mitleidig angeschaut. Wenn ich einem an der Leine ausrastenden Hund begegnete, dachte ich manchmal: "Hm, der hat seinen Hund ja nicht besonders gut im Griff. Da ist in der Erziehung wohl gehörig was falsch gelaufen."


    Mein dritter Hund hat nun allerdings kurz nach der Übernahme eine richtig heftige Leinenaggression entwickelt. Diese locker flockig mit souveräner Führung abzustellen, war schlicht nicht möglich (zumindest für mich nicht). Ich hätte mir zuvor nie vorstellen können, wie hartnäckig ein solches Verhalten sein kann.


    Es gibt sicher Menschen, die von Natur aus sehr talentiert in der Erziehung von Hunden sind und mit sehr vielen Hunden klarkommen, aber auch diese können mal an einen Vierbeiner geraten, bei dem ihre gewohnte Methode nicht funktioniert. Daher sollte man sich mit Pauschalaussagen und -methoden nicht zu weit aus den Fenster lehnen, finde ich. Jeder Hund ist ein Individuum und es gibt keine Erziehungsmethode die bei allen gleichermassen funktioniert.


    alsatian_00: Ich wünsche dir viel Glück für den Trainertermin. Die Trainerin klingt ja wirklich sehr gut :bindafür:.

    Jetzt habe ich auch mal in den Podcast reingehört und mir fehlen etwas die Worte :shocked: .


    Bei ihr klingt es ja beinahe so, als würde es für ihre Kompetenz sprechen, dass ihr eigener Hund dauernd Leute gebissen hat. Dabei müsste es doch genau umgekehrt sein: Hätte sie schon immer ein Händchen für schwierige Hunde gehabt, hätte sie ihren eigenen Hund damals entweder erfolgreicher therapiert oder ihn besser gesichert. Maulkörbe und Schleppleinen gibts nämlich echt schon eine Weile (habe ich Ende der 90er als junge Erwachsene bei meinem ersten Hund selbst genutzt). Ich weiss ja nicht, auf welchem Planeten sie gelebt hat, dass man nirgends einen Maulkorb kaufen konnte :denker:.

    Dann muss da mal konsequent euthanasiert werden...... und zwar alle Hunde für die eine Rückkehr in die Gesellschaft ausgeschlossen wird

    Das denke ich auch. Das wäre wahrscheinlich auch für die Hunde besser, als sie jahrelang in Isolation dahinvegetieren zu lassen.


    Wenn man die wirklich hoffnungslosen Fälle einschläfern würde, hätte man auch wieder mehr Kapazität für die anderen, bei denen mit Training noch etwas zu machen ist und die man irgendwann vielleicht vermitteln kann.


    Es ist schon extrem, wie unterschiedlich das verschiedene Länder handhaben. In Kanada, wo ich mich während eines Austauschsemesters mal als Freiwillige in einem städtischen Tierheim engagiert habe, wurden sehr viele unauffällige Hunde eingeschläfert, einfach nur, weil sie innerhalb einer bestimmten Frist nicht vermittelt waren. DAS fand ich wirklich grausam😢.