Beiträge von Duma80

    Hallo zusammen


    Mich würde interessieren, was für einen Hund, der von der Rasse her für Schutzdienst prädestiniert ist, das Tolle an dieser Sportart ist. Was ist das Element, das dafür sorgt, dass der Hund nur durch den Schutzdienst wirklich rassegerecht ausgelastet ist? Woran sieht man, dass ein Hund Schutzdienst zwingend braucht, um wirklich glücklich zu sein?


    Ich habe einen Hund aus einem ausländischen Tierheim, der rein von der vermuteten Rassemischung (evtl. Malinois-DSH-Mix) her für Schutzdienst geeignet wäre. Ich habe jedoch nie etwas in dieser Richtung mit ihm gemacht, weil a) Schutzdienst nicht unbedingt mein Fall ist und b) er gegenüber bestimmten Menschentypen sehr grosse Unsicherheit und Misstrauen zeigt und dann auch nach vorne gehen kann. Zudem hat er in den ersten, ein zwei Jahren nach der Übernahme auf sehr vieles, was er nicht kannte (z.B. schreiende, spielende Kinder, Kühe, jegliche Arten von Weidetieren, Traktoren, sich in seinen Augen seltsam verhaltende Menschen) mit Aggression reagiert. Weil er wegen so vielem explodierte wie ein Atompilz, schien es mir völlig abwegig, als Auslastung etwas mit ihm zu machen, was auch Aggression beinhaltet. Ich wollte einfach nur eine gewisse Alltagstauglichkeit mit ihm erreichen. Inzwischen hat er zum Glück grosse Fortschritte gemacht, Ausraster sind selten geworden und wenn es doch mal dazu kommt, lässt er sich ziemlich rasch wieder abbrechen oder umlenken. Nur andere Hund in geringerer Distanz zu kreuzen, ist nach wie vor (grosses) ein Problem. Auslastungstechnisch mache ich mit ihm vor allem Such- und Nasenarbeit (Freiverlorensuche, Apportieren, ZOS). Ich habe jetzt nicht den Eindruck, dass ihm etwas fehlt, aber ich wollte doch mal fragen, was die rasseerfahren Foris hier dazu meinen und woran ich merken würde, dass er z.B. Schutzdienst brauchen würde.

    Liebe Caro


    Ich kann dich extrem gut verstehen. Deine Beiträge hätten fast 1:1 von mir stammen können.


    Mein Hund ist ein ähnlicher Mix wie deiner, auch aus zweiter Hand (Tierschutz und mit ca. 3 Jahren zu mir gekommen) und hat ebenfalls eine starke Leinenaggression. Jagdtrieb hat er ebenfalls zur Genüge, aber das ist für mich nicht so ein grosses Problem. Dann läuft er halt meistens an der Schleppleine, was solls.


    Ich selbst bin von der Persönlichkeit her sehr ähnlich wie du (unsicher, viele Selbstzweifel) und habe mir vor ein paar Jahren fast exakt dieselben Gedanken gemacht.


    Inzwischen bin ich von einer Abgabe jedoch weggekommen und kann das Ganze etwas gelassener sehen. Wie bereits andere geschrieben haben, denke ich nicht, dass ein Hund mit den Problemen, wie sie meiner und deiner haben, mir nichts, dir nichts vermittelt ist. Es gibt sicher Leute, die deinen/meinen Hund besser händeln könnten als du oder ich, aber diese zu finden, ist nicht so einfach. Zudem ist insbesondere der Jagdtrieb ja weniger ein personenbezogenes Problem, sondern einfach eine Typfrage. Daran würde auch ein anderer Besitzer nicht grundlegend etwas ändern können. (Ausser, er straft jeglichen jeglichen Ansatz von Jagdverhalten weg, aber ob der Freilauf für den Hund dann so toll ist?)


    Du scheinst sehr erschöpft zu sein, möchtest deinen Hund im Grunde deines Herzens aber eigentlich nicht abgeben, wenn ich das richtig lese. Du fühlst dich vor allem schlecht, weil du glaubst, dass dein Hund bei dir nicht das bekommt, was er eigentlich braucht. Ich finde jedoch, dass das Beschäftigungsprogramm, das du deinem Hund bietest, ganz gut klingt. Ich kann mir nicht vorstellen, dass dein Tyson dabei total unausgelastet und unglücklich ist. Ich glaube, da stellst du zu hohe Ansprüche an dich selber.


    Vielleicht könntest du zusätzlich zum Mantrailing ja noch sowas wie ZOS machen. Das geht auch gut allein oder in Einzelstunden bei einem Trainer (so mache ich das). Für den Freilauf könntest du dir vielleicht ein eingezäuntes Gebiet suchen, damit Tyson ab und zu mal richtig Gas geben kann. Als Entlastung für dich selbst könntest du vorübergehend ja deine Gassigängerin etwas öfter engagieren. (Wie verhält er sich eigentlich bei ihr an der Leine?) Dann fällt der Stress des Spazierengehen-Müssens mal weg und du könntest stattdessen drinnen etwas Kopfarbeit mit ihm machen.


    Bezüglich Leinenaggression habe ich kürzlich in einem Seminar einen interessanten Input gekriegt: Ich habe mit meinem Hund ähnlich daran gearbeitet wie du: Click für Blick, Alternativverhalten aufbauen, zuerst grosse Distanz, dann nach und nach näher ran. Bei mir ist allerdings das Problem, dass sich die Distanz seit längerer Zeit nicht mehr verringern lässt und dass plötzlich auftauchende Hunde immer noch zu Ausrastern führen. Gemäss der Leiterin des Seminars ist dieses Problem recht häufig, wenn man über längere Zeit hinweg auf grosse Distanz trainiert. Der Hund lernt immer den Kontext mit und kann das gute Verhalten dann halt auch nur auf grosse Distanz (so, wie wenn man immer im Wohnzimmer mit dem Hund Sitz übt und sich dann wundert, wenn es z. B. in einem Café nicht klappt). Sobald der Hund ein sicheres Alternativverhalten zeigen kann, sollte man daher zügig zu kürzeren Distanzen übergehen. Sie schlägt z. B. ein Training auf Parkplätzen, an Ecken, Stellen mit Büschen etc. vor. Auf einem Parkplatz, wo durch Autos gute Deckung vorhanden ist, könnte das Training z. B. so aussehen, dass man zuerst ein anderes Hund-Mensch-Team oder einen Stoffhund in geringer Distanz platziert und mit dem leinenaggressiven Hund kurz hinter einem Auto hervorkommt, damit er den anderen Hund sieht. Dann Blick zum Hund markern, Alternativverhalten einfordern und gleich wieder mit ihm hinter dem Auto verschwinden. Oder der leinenaggressiven Hund bleibt statisch, das andere Hund-Mensch-Team taucht in geringer Distanz kurz hinter einem Auto auf und verschwindet dann gleich wieder. Ähnliches kann man an Ecken oder sonstigen unübersichtlichen Stellen trainieren.


    Diesen Ansatz finde ich sehr spannend und werde das zusammen mit meiner Trainerin mal ausprobieren. Vielleicht ist das für Tyson und dich auch eine Idee.

    Sorry, der Name des Threads ist etwas doof, aber mir ist nichts Aussagekräftigeres eingefallen. Was ich eigentlich meine: Mich würde von den Haltern von Gebrauchshunden (v.a. DSH und Malis) interessieren, wie lange ihr mit euren Hunden pro Tag oder pro Woche jeweils trainiert. Damit meine ich nicht die Gesamtzeit, die ihr auf dem Hundeplatz verbringt, sondern die Zeit, in der der Hund tatsächlich arbeitet (und nicht z.B. in der Box oder im Auto wartet).


    Da ich mit meinem gebrauchten Gebrauchshund nicht auf dem Hundeplatz trainiere, sondern ihn v.a. auf den Spaziergängen und zu Hause auslaste, interessiert mich das so als Vergleich.

    Hallo zusammen,


    Ich weiss nicht recht, in welche Rubrik dieses Thema gehört, daher packe ich es mal hier rein:
    Ich suche interessante Seminare zum Thema Hundebegegnungen, Aggressionsverhalten unter Hunden und hündische Körpersprache im Allgemeinen.
    Wenn man googelt, findet man zwar einiges dazu, aber ob es sich lohnt, ein bestimmtes Seminar zu besuchen, findet man so nicht heraus. Daher wäre ich froh, wenn mir jemand Seminare zu diesen Themen empfehlen könnte, die ihr gut fandet.


    Viele Grüsse,
    Duma