Danke für deine Antwort. Soo heftig war es nicht, glaube ich. Es waren beide an der Leine und daher konnten wir sie rasch trennen. Der andere Hund war wohl ein Listi-Mix, daher habe ich kurz Angst gekriegt, da diese ja zum Festhalten neigen, aber er hat dann doch rasch wieder losgelassen. Ich denke, ich werde es mal beobachten.
Beiträge von Duma80
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Mein Hund hatte vorhin gerade eine Beisserei. Der andere Hund hat ihn in den Rücken gepackt und kurz festgehalten. Verletzungen sind nicht zu sehen, aber im dichten Fell ist das ja immer schwer zu erkennen. Sollte man da sicherheitshalber doch zum TA gehen?
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Diese Methode hat mir eine Trainerin empfohlen, weil bei meinem Hund das (positive) Training gegen seine Leinenaggression nicht bzw. nur unzureichend wirkte. Sie meinte, er solle eine Zeit lang nur noch bei Hundesichtung Futter kriegen.
Ich habe das nicht gemacht, da es meiner Meinung nach eine Form von Folter ist. Ich wüsste auch nicht, wie ich das bewerkstelligen sollte, da ich gar nicht so viele Hunde treffe, damit mein Hund genügend Futter bekommen würde. Und wenn ich so viele treffen würde, wäre mein Hund nach kurzer Zeit so auf 180, dass er irgendwann gar kein Futter mehr nähme.
Den Hund einen Teil seines Futters erarbeiten zu lassen, finde ich dagegen okay. Ich finde, er sollte einfach immer noch eine gewisse Menge "auf sicher haben" und aus dem Napf kriegen.
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Lass mich raten: SQR Dog?
Nein, SQR Dog sagt mir jetzt gar nix.
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Mit einem Bodentarget Erfahrung ja - für solche Problemstellungen nein. Bedeutet ja das du immer ein Target dabei haben musst und das auch schnell genug auf den Boden bekommst (vermutlich am Anfang unter Einhaltung eines gewissen Abstandes zum Reiz).
Was ich kenne bei Hunden die reaktiv auf o.g. Reize reagieren ist ein Handtouch, d.h. deine Hand - z.B. Innenfläche oder zwei ausgestreckte Finger - sind das "Target" und der Hund stupst mit der Nase an. Das kannst du dann verlängern so dass der Hund an deiner Hand kleben bleibt bis der Reiz vorbei ist. Halte ich für praktikabler als ein Bodentarget.
Ja, das Bodentarget bei jeder Begegnung zu verwenden, stelle ich mir auch sehr unpraktisch vor. Wie Ben_auch_mal_hier schreibt, wurde das in meinem Workshop aber auch als eine Massnahme unter vielen (z.B. Handtouch, Kopf abwenden auf Signal, Pendeln etc.) vorgestellt. In gewissen Situationen (z.B. ein Hund kommt plötzlich um die Ecke) passt das mit dem Bodentarget auch einfach nicht und dann wendet man es nicht an.
Der Unterschied zum Handtouch wurde im Workshop nicht erklärt. Ich persönlich sehe da aber insofern einen Unterschied, weil der Handtouch eine sehr kurze Sequenz ist (Hund berührt die Hand, wird gemarkert und belohnt und schaut dann wieder zum Auslöser) während das Bodentargetverhalten länger andauert (Hund steht die ganze Zeit darauf, während der Auslöser vorbeigeht/vorbeifährt). Das Ziel ist nicht, dass er den Auslöser dabei die ganze Zeit fixiert. Er soll zwar durchaus hinschauen dürfen, sollte nach ein paar Sekunden aber wieder den Kopf abwenden. Auf dem Target wird grundsätzlich das Sich-Abwenden vom Reiz oder das Anschauen das HHs belohnt.
Anscheinend ist es auch so, dass der Pfotenkontakt mit dem Target bei einigen Hunden dazu führen kann, dass sie etwas mehr "geerdet" werden und es ihnen dadurch leichter fällt, sich vom auslösenden Reiz abzuwenden. Sie haben dann eine Aufgabe, auf die sie sich konzentrieren können.
Ein Vorschlag im Workshop war auch, mehrere Targets z.B. in einem Bogen um den Auslöser herum auszulegen, sodass der Hund dann von Target zu Target geht. So wäre das Verhalten dann weniger statisch.
Ja, verstehe.
Ich denke allerdings, dass es bei dem Anwendungsfeld nicht unbedingt z.B. auf die korrekte Position oder Ausführung ankommt, sondern dass er ein Alternativverhalten hat, auf das er zurück greifen kann. Und vermutlich reicht da auch eine Pfote (nur eine Mutmaßung!).
Das mit dem Nasentarget wurde in dem von mir besuchten Workshop auch erklärt, eigentlich echt eine super Sache, aber bei Hunden mit 40cm Höhe ist das etwas doof, wenn man 1,80m groß ist . Ich weiß ja nicht, wie groß der Hund der TE ist.
Ja, genau, der Hund muss nicht total korrekt auf dem Bodentarget stehen, sondern es soll einfach ein Alternativverhalten zum Auslösen sein. Mein Hund ist so um die 65 cm gross und kennt den Handtouch seit vielen Jahren. Er funktioniert in vielen Situationen auch super und ist so unser Standardalternativverhalten in schwierigeren Situationen. Es hat aber auch seine Grenzen und wenn er sich sehr aufregt, kann er den Handtouch nicht mehr. Da das Bodentargetverhalten länger andauert und er sich dabei wahrscheinlich mehr konzentrieren muss, war das so meine Idee, um etwas mehr Ruhe in Hundebegegnungen reinzubringen. Einen längeren Handtouch aufzubauen, habe ich auch mal versucht, aber die Trainerin im Workshop meinte, dass es unnatürlich sei, wenn der Hund den Auslöser gar nicht anschauen darf.
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Hallo zusammen
Ich wollte mal fragen, ob jemand Erfahrung mit Bodentarget-Training zur Verhaltensänderung hat, z. B. bei Problemverhalten wie Radfahrer oder Jogger jagen wollen, Leinenpöbelei bei anderen Hunden etc.
Ich habe das Bodentarget-Training erst kürzlich bei einem Online-Workshop kennengelernt und kannte das vorher überhaupt nicht.
Im Prinzip sieht das dann so aus, dass der Hund in Anwesenheit des Auslösers mit den Vorderpfoten auf das Bodentarget geht, dort bleibt und für gutes und ruhiges Verhalten belohnt wird. Mit der Zeit kann man das Target dann auch abbauen, indem man es z. B. verkleinert.
Das soll insbesondere bei Hunden gut helfen, die dazu neigen, stehenzubleiben und intensiv zu gucken/fixieren.
Hat jemand Erfahrung damit?
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Auch hier gibt es allerdings zwei Seiten: Die, die "blind" verkaufen, und die, die "blind" kaufen ...
Bei Tierschutzhunden aus dem Ausland (besonders wenn es Mischlinge sind) sehe ich die Orgas schon eher in der Pflicht als die Leute, die einen Hund übernehmen. Klar gibt es auch sehr naive, uniformierte zukünftige Besitzer, aber ich kann schon verstehen, dass Hundeanfänger den Tierschutzorgas erstmal glauben, wenn die sagen, dass der undefinierbare Mischling aus Rumänien total lieb und bestens für Familien geeignet ist.
Dass sich einige Tierschutzorganisationen weigern, einen Hund zurückzunehmen, der gerade mal eine Woche im neuen Zuhause ist, finde ich unter aller Sau. Ich habe ja auch einen Auslandshund, den ich allerdings nicht von einer Orga, sondern direkt vor Ort aus dem spanischen Tierheim übernommen habe. Trotz der grossen Distanz war das Tierheim nach der Übernahme für Fragen erreichbar und ich vermute, sie hätten den Hund auch zurückgenommen, wenn es bei mir gar nicht geklappt hätte. Ich hätte ihn natürlich eher in der Schweiz ins Tierheim gebracht, als ihn nach Spanien zurückzuschicken, aber diese Option hätte wohl grundsätzlich bestanden.
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Ich finde auch, dass die Halter mehr Verantwortung übernehmen müssten.
Ich kann nur für mich sprechen, aber sollte ich jemals zu einem Hund kommen, der echt gefährlich ist (egal ob ich ihn nun aus zweiter Hand übernehme oder ihn selbst versaue) und den ich nicht mehr halten kann/will, würde ich natürlich alle Hebel in Bewegung setzen, um einen Platz in einer guten Einrichtung zu finden. Würde ich jedoch nichts finden bzw. nur einen Ort, an dem der Hund bis an sein Lebensende einfach nur "aufbewahrt" wird, würde ich den Hund zum Tierarzt bringen und einschläfern lassen (notfalls im Ausland, wenn hier kein Tierarzt dazu bereit ist). Nicht als Strafe, sondern auch dem Hund zuliebe, weil ich ihm Jahre in der Isolation nicht zumuten will.
Ich finde, wenn man Verantwortung für ein Tier übernommen hat, sollte man den Weg auch bis zum bitteren Ende gehen. Wenn ein Tier unheilbar krank ist, tut man das ja auch.
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Ich will mal ein Beispiel geben, das mir kürzlich passiert ist: Auf dem Friedhofsparkplatz ist ein altes Mütterchen damit beschäftigt, ihre Blumen auszuladen, derweil ihr kleiner halblahmer alter Hund sich unangeleint auf dem Grünstreifen die Beine vertritt. Als wir uns nähern, kommt er ruhig wedelnd auf uns zu gewackelt. Natürlich ruft mir das Mütterchen zu, dass er nix tut. Was soll ich jetzt machen? Das Mütterchen anraunzen / sie höflich bitten, dass sie ihren Hund anleinen soll / ihr vorlügen, dass mein Hund Flöhe hat? In jedem Fall wäre sie tödlich beleidigt. Ist es das wert? Soll ich das graue Schnäuzchen anzischen oder ihm eine Wurfschelle vor die Füße werfen? Das ist doch mit Kanonen auf Spatzen geschossen.
Ich bin auch eine Person, die lieber konfliktvermeidend und deeskalierend durch die Welt geht, als andere HH anzuschnauzen oder unfreundlich gegenüber ihren netten Tutnixen zu werden. Mit meinem leinenaggressiven, unfreundlichen Hund, der jedoch keine Löcher macht, bringe ich in Situationen, wie du sie beschrieben hast, einfach Abstand rein, gehe wenn möglich in einem grossen Bogen um den anderen Hund herum und fokussiere meinen Hund auf mich. Wenn der HH mit dem freilaufenden Tutnix den ganzen Weg "absperrt", mache ich auch mal rechtsumkehrt und gehe einen anderen Weg.
Ich habe die Erfahrung gemacht, dass die allermeisten echten Tutnixe, die sozial kompetent sind, verlangsamen, stehenbleiben und letztlich abdrehen, wenn mein Hund den Blick von ihm nimmt und mit mir zusammen einen Bogen macht oder weggeht. Die Hunde, die dann trotzdem rankommen, sind entweder "Tut-doch-wasse" oder noch sehr jung, ungestüm und verspielt. Das passiert mir glücklicherweise aber wirklich selten. Auch in Situationen, in denen der leinenlose Hund plötzlich in geringer Distanz auftaucht, funktioniert diese Strategie nicht mehr, weil der Anreiz, zu meinem angeleinten Hund hinzugehen, bei den meisten Hunden dann einfach zu stark ist. In solchen Fällen ist es bei meinem Hund dann die bessere Strategie, locker zu bleiben und den Kontakt kurz laufenzulassen, da er ein Blocken oder Anschreien meinerseits des ungestümen, freundlichen Hundes erst recht als Startschuss zum Eskalieren sehen würde.
Da mein Hund andere nicht beschädigen will, kann ich das bei ihm so machen, aber wenn ich nun einen sehr alten, verletzten, panischen Hund hätte oder einen, bei dem ich weiss, dass er den anderen Hund definitiv verletzen würde, würde ich auch vehementer und unfreundlicher gegen Tutnixe vorgehen. Ich habe da keine Standardphilosophie und mache mein Vorgehen vom Hund abhängig, den ich an der Leine habe.
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Wenn meine Hündin im Freilauf ist läuft sie auch öfter zu angeleinten Hunden hin und es gab noch nie ein Problem, obwohl die Besitzer 5 Stadien der Panik durchmachen.
Puh, also das finde ich extrem unhöflich von dir, insbesondere mit einem DSH! Es gibt echt viele Leute, die schlechte Erfahrungen mit Schäferhunden gemacht haben und (aus berechtigten Gründen) Panik von dieser Rasse haben. Damit tust du anderen, verantwortungsvollen DSH-Haltern, die sich bemühen, das schlechte Image dieser Rasse zu verbessern, wirklich keinen Gefallen.
Mein DSH-Mix würde anfangs teilweise auch nix machen, wenn ein freilaufender Hund zu ihm gelaufen kommt und diesen nur angespannt beschnüffeln. Nach ein paar Sekunden würde er dann aber meist beschliessen, dass der andere Hund ein A... ist, und diesem eine Abtreibung verpassen wollen. So ein Erlebnis wäre für deine (noch) nette Hündin doch nicht schön, oder?