Beiträge von Wandelroeschen

    Dauerkläffen, Anspringen auf jeden Bewegungsreiz (eingebildet oder real), sinnloses Umherwandern, Hecheln, miteinander 'spielen', scharren und graben, fiepen, rennen, generelle Unruhe, gesteigerter Aberglaube (im Sinne von dies oder das löst den triggernden Reiz nochmals aus), Angespanntheit, Stressgesicht... Das sind so die Verhaltensweisen, die meine dann gerne an den Tag legen.

    Charakteristisch dabei sind stets die fehlende Ruhe und 'Freude' während der Handlng. Typisch ist auch die Ernsthaftigkeit, ja fast Obsession im Verhalten, die viel Verzweiflung erkennen lässt.

    Danke für die Ausführung, walkman. Deine Unterscheidung zwischen Wesen und Nervenstärke - insbesondere in einer erhöhten Reizlage, verstehe ich aber immer noch nicht. Das Wesen beschreibt doch den einzelnen Hund als Individuum als Ganzes und setzt sich unter vielen anderen Komponenten auch aus der Nervenstärke - egal in welcher Form der Erregung zusammen?

    Diese Quelle hier setzt Charakter und Wesen sogar gleich: https://www.schaeferhunde.de/der-deutsche-s…urteilung-panel

    Natürlich zeigten sich z.B. mein Jagdterrier und meine Border - um vielleicht Extrembeispiele zu nennen - z.T. von einer völlig anderen Seite, wenn sie auf der Jagd oder eben am Vieh arbeiteten, aber das gehörte eben auch zu ihrem Wesen. Auch wenn dieser Anteil im Alltag oder bei einer anderen, vielleicht eher weniger rassetypischen Aufgabe so kaum oder gar nicht sichtbar wurde.

    Mir ist die Trennung und folglich auch die Definition von Wesen vs Nerven immer noch unklar. Worauf gründet sie sich? Oder ist das einfach eine persönliche Neudefinition?

    Wesenfest bedeutet für mich, dass der Hund außerhalb einer Reizlage berechenbar und ausgeglichen ist.

    [...]


    Ein wesensfester Hund kann schlechte Nerven haben.

    Wieso beschränkst Du Deine Definition auf 'ausserhalb einer Reizlage'? Gerade da - also in einer Reizlage - zeigt sich doch, ob ein Hund seinem Charakter und seiner (gewollt oder ungewollt angezüchteten) Genetik gemäss berechenbar und 'sauber' bleiben, seine angedachte Aufgabe bewältigen sowie einen klaren Kopf bewahren kann?


    Den zweiten von mir zitierten Satz verstehe ich nicht. Wie meinst Du das?

    Akitas sind eindrucksvolle und sehr schöne Hunde. Aber sie sind - auch meiner Erfahrung nach - schwierig. Sehr schwierig.

    Das sind keine Hunde, die über Generationen hinweg auf Kooperation mit dem Menschen hin gezüchtet worden sind. Ihr Verwendungszweck war ein ganz anderer: zu jagen, zu töten und zu kämpfen. Das mag sich in der Theorie ganz attraktiv anhören, ist es in der Praxis aber oft ganz und gar nicht.

    Einzelgängerische Typen, denen es nichts ausmacht, zu eher unüblichen Zeiten alleine unterwegs zu sein, die keinen oder sehr wenig Besuch und keine anderen, insbesondere kleinere Tiere in der Umgbung haben und keine hundesportlichen oder besondere erzieherischen Ambitionen verfolgen sowie keinen gesteigerten Wert auf (hündische oder menschliche) Gesellschaft legen, sind geeignete Halter für Akitas. Solche Menschen gibt es durchaus. Gehört ihr dazu?

    Mir fällt in Eurer Liste auf, dass ihr gerne wandert. Ein Akita ist kein Hund, den ich fürs Wandern empfehlen würde. Manche gehen gerne lange Strecken, einige können durchaus als Schlittenhunde eingesetzt werden, aber nicht alle bewegen sich gerne und ich würde nicht damit rechnen, einen Akita längere Strecken (oder überhaupt) ohne Leine laufen lassen zu können. Das wird mit der Zeit für alle Beteiligten recht mühsam. Dazu kommt, dass sich auf Wanderrouten oft viel Volk mit Kind und Kegel (lies: anderen Hunden) findet. Kein Ort, an dem ich jetzt einen Akita sähe, zumal viele Leute oft arg- und gedankenlos handeln und es immer ihr mit einem grossen, wehrhaften Hund sein werdet, die ausweichen müssen und grundsätzlich die 2 am Rücken haben. Egal, wie daneben sich andere benommen haben.

    Falls ein weiteres Beispiel gewünscht ist: vor 2 Jahren zog in der Umgebung wieder mal ein Akita ein. Als er noch klein war, wurde er von den etwas älteren Kindern der Familie ausgeführt. Er zeigte aber schon sehr früh Tendenzen, andere Hunde unfreundlich anzugehen. Mit 8 Monaten waren nur noch die Eltern mit dem Hund unterwegs. Die Kinder könnten ihn nicht mehr halten, obwohl mit dem Hund gearbeitet wurde. Heute gehen nur noch die Erwachsenen mit ihm raus und auch das nur noch zu Randzeiten. Das ist aber nur eines von vielen weiteren mir bekannten Beispielen. Einige habe ich selber begleitet.

    Ich bin bei den ersten Punkten ganz bei Dir, rinski . Gut möglich, dass dem Hund die Umstellung gerade grosse Mühe macht.

    In der Praxis erlebe ich es aber häufig, dass gesundheitliche bzw. schmerzbedingte Ursachen viel zu lange nicht in Betracht gezogen werden. Stattdessen wird ewig an einem Fehlferhalten herumtrainiert, das mit 3 Tagen konsequenter Schmerztherapie zumindest eingegrenzt werden und Hund und Mensch ziemlich sofortige Erleichterung bringen könnte.

    Wieso sich viele gegen eine kurzzeitige, mit dem Tierarzt abgesprochene Gabe von Schmerzmitteln so sträuben, leuchtet mir ehrlich gesagt nicht ein. Ich mache damit (leider) überraschend viele, sehr gute Erfahrungen. Das erkläre ich mir damit, dass viele, auch sehr erfahrene Hundehalter Schmerzen bei ihren Tieren einfach nicht erkennen können.

    Es geht ja auch nicht darum, den Hund ab sofort auf alle Ewigkeit hin mit Medikamenten vollzustopfen, sondern um einen sehr kurzzeitigen Test, ob sich am - für Hund und Mensch sehr belastenden - Verhalten daduch etwas ändert.

    Vielleicht ein weiterer Gedankenanstoss: könnten auch Schmerzen, konkret Bauchschmerzen, die Ursache sein?

    Wie verträgt, bzw. verdaut sie das Futter, das sie kriegt? Es muss nicht immer gleich Durchfall sein, Bauchschmerzen können lange auch 'unsichtbar' bleiben, bzw. sich als 'Verhaltensprobleme' äussern. Viele Hunde, gerade wenn sie aus dem Ausland kommen, vertragen das viel zu hochwertige Futter, das wir hierzulande oft anbieten, nicht.

    Dazu kommt, dass Stress auf den Magen und die Verdauung schlagen kann - und Bauchschmerzen wiederum ihrerseits Stress auslösen können, ein Teufelskreis.

    Wann, was und wie häufig wird gefüttert? Kommt der Hund auch tagüber wirklich über längere Zeit zur Ruhe und kann alleine und tief schlafen? Wie sieht die Verdauung aus? Wird das Verhalten z.B. unter (vom Tierarzt verschriebenen, evidenzbasierten) Schmerzmitteln in milderer Form, kürzer oder sogar gar nicht mehr gezeigt?

    Viel Glück und Erfolg Euch bei der Spurensuche!

    Wir haben den Cybex Beezy und abgesehen davon, dass er leider keinen drehbaren Sitz hat, finden wir ihn perfekt. Für unwegsames Gelände wirklich nicht gemacht, spielt aber auch da brav mit. Er ist super leicht und lässt sich sehr einfach klein zusammenfalten. Von den Eezy-Modellen, die einen drehbaren Sitz haben, waren wir wahnsinnig enttäuscht. Beim Beezy - haben wir erst gerade entdeckt - kann hinten das Sonnenverdeck geöffnet werden. Im Sommer gibt das gut Luft und man kann ganz einfach und schnell zum Kind gucken.

    Je nach Gelände ist leicht aber recht gefährlich, weil- gerade wenn sie nur 3 Räder haben- Kippen durchaus ein Risiko ist.

    Tragen kommt nicht in Frage?

    Die von mir genannten Kinderwagen sind alle vierrädrig. Kippen ist jetzt nicht so das Problem, aber der Cybex Eezy ist halt schon sehr klapprig und scheitert aufgrund seiner Bauweise schon an simplen Bordsteinkanten. Der Beezy hat damit wiederum keine Probleme - aber eben, der lässt sich nicht so drehen, dass das Kind einen anschauen kann. Insgesamt bin ich aber überrascht, wie Kinderwagenhersteller - im Gegensatz zu zum Beispiel Fahrradbauer - es offenbar nicht hinkriegen, leicht, gelängegängig und stabil zu konstruieren.

    Tragen sind, so schön das wäre, leider keine Option.