wie schädlich ist das eigentlich für einen Hund, wenn er mehr oder weniger über den Tag verteilt kleine Portiönchen kriegt und sein Magen und Körper ständig Input bekommt? Sind Fresspausen nicht eigentlich auch wichtig, der Hund ist ja nicht drauf ausgelegt, wie ein Meerschweinchen ständig zu essen, sondern große Portionen zu fressen und dann längere Freßpausen zu haben
Das ist ein sehr wichtiger Punkt. Schau Dir an, wie Hunde domestiziert wurden und wie Strassenhunde und Hunde, die sich selbst überlassen sind, (was übrigens die Mehrheit der jetzt lebenden Individuen der Spezies Canis Familiaris ausmacht) leben. Dazu gibt es wirklich zig Studien. Freilebende Hunde dösen den grössten Teil des Tages. Begeben sie sich auf Futtersuche, fressen sie alles, was ihnen begegnet und ihnen als fressbar erscheint.
Da liegen selten grosse Portionen herum, sondern es handelt sich meist um Häppchen, Abfälle eben, die (häufig) vom Mensch hinterlassen werden. Wenn Hunde jagen, dann praktisch ausschliesslich Klein- und Kleinsttiere. (Die meisten, aber nicht alle) Hunde haben im Gegensatz zu Wölfen die Fähigkeit entwickelt, Kohlenhydrate gut zu verdauen und zu verwerten. Auch bei Wölfen darf man sich übrigens nicht vorstellen, dass sie stets grosse Mengen an Fleisch zur Verfügung haben und sich nur von gerissenem Grosswild ernähren. Wölfe fressen überraschend häufig Kleintiere und eben auch alles, was sie sonst so im Wald finden und ihnen fressbar erscheint.
Es ist - ganz im Gegenteil - also ziemlich unphysiologisch, einen Hund z.B. nur einmal pro Tag oder gar nur alle Tage zu füttern. Das finde ich zum Beispiel grausam! Viele Hunde haben ja schon nur mit Fresspausen von über 12 Stunden ein Problem und zeigen Nüchternbrechen und weitere Symptome. Das lässt sich oft ganz einfach damit beheben, dass man den Hund eben in kürzeren Abständen füttert.
Ich frage mich aber, weshalb einige hier in dermassen absoluten Kategorien zu lesen (und zu denken?) zu scheinen. Kein vernünftiger Mensch wird seinen Hund doch ernsthaft zu Trainingszwecken über längere Zeit hinweg hungern lassen oder seinen Hund den ganzen Tag lang dauerzutrainieren ohne ihm die absolut nötige und wichtige Portion Ruhe und Schlaf zu gönnen?
Und noda_flake: Ich glaube, das Missverständnis besteht darin, wie Munchkin1 gut erklärt, dass man dem Hund eben eigentlich gar nichts abverlangt und das, was er sowieso tut (und man gut findet), gleich noch belohnt. Martin Rütter würde mir z.B. sehr häufig vorwerfen, ich würde den Hund fürs reine Existieren belohnen. Damit liegt er noch nicht einmal so falsch: fürs reine Existieren ohne jemand anderem auf den Keks zu gehen, etwas kaputt zu machen oder nachzulaufen zum Beispiel. Belohnt wird eben auch, wenn er (also der Hund, nicht der Rütter) 'nichts' tut. Ich verlange nicht aktiv etwas vom Hund, damit ich ihn belohnen kann. Ich gebe keine Kommandos. Das läuft wirklich ganz nebenbei. So erziehe ich meinen Hund dazu, selbstständig in ganz vielen Situationen die für alle Beteiligten 'richtigen' Entscheidungen zu treffen. Aber das führt hier etwas weit.