Klingt durchaus nach einer Verhaltensauffälligkeit, wenn nicht -störung. Ich habe das schon bei verschiedenen Hunden erlebt, dreimal auch selber trainiert, bzw. gelöst.
Einmal war's tatsächlich schmerzbedingt, obwohl der Hund vorher von Tierärzten als kerngesund betitelt wurde. Sobald der Hund gut auf Schmerzmittel eingestellt und das rein schmerzbedingte Problem behandelt wurde, war das Fiepen weg.
In den anderen beiden Fällen war der Trainingsweg ein steiniger und härter. Ich bin aber auch da nicht zu 100% überzeugt, dass nicht doch auch eine körperliche Ursache mitgespielt hat und wir haben das Training mit sehr engmaschiger tierärztlicher Begleitung durchgeführt. Zunächst wurden beide Hunde unter Schmerzmittel gestellt um zu sehen, ob das Problem sich bessert. Beim einen Hund kamen zusätzlich noch Psychopharmaka zum Einsatz. Trainingstechnisch wurde so gearbeitet, dass der Hund sich des Fiepens überhaupt erst einmal bewusst wurde (also u.a. aktiv das Fiepen unter Kommando gestellt), die Erwartungshaltung ans Tier sowie der Stresslevel völlig heruntergeschraubt, das Nicht-Fiepen belohnt wurde und schlussendlich dafür gesorgt würde, dass Tier niemals über Fiepen zum Ziel kam.
Die Umsetzung all dieser Massnahmen erfordert aber sehr viel Umsicht, Fachwissen und Feingefühl, denn so ein Hund wird sofort wieder in sein altes Muster fallen, wenn er Frust erlebt, überfordert oder erregt ist.
Diese Hunde werden erfahrungsgemäss nie vollständig geheilt werden können, aber ihr Verhalten kann sich dahingehend verbessern, dass sie im Alltag unauffällig sind und gut reguliert werden können.