Beiträge von Wandelroeschen

    Nur der Vollständigkeit halber und nicht, weil ich zwingend denke, dass es damit bei Deinem Hund etwas auf sich haben muss:


    Behalte doch auch immer körperliche Ursachen im Hinterkopf. Mein 'Magenhund' (IBD) z.B. hat seit jeher grosse Probleme beim Anziehen von Geschirren. Die scheinen allesamt in der Bauchgegend unangenehm zu drücken. Wenn immer es geht, führe ich ihn ohne Geschirr. Bei ihm ist das definitiv auch kein Trainingsproblem, sondern rührt einfach daher, dass ihm Geschirre unangenehm sind. (Locker sitzende) Mäntel trägt er problemlos. In ein (festes) Halsband (ohne Zugstopp o.Ä.) schlüpft er ebenfalls motiviert und freudig hinein.


    Auch Retrieverleinen können schmerzhaft sein. Wenn sich Fell oder auch nur einzelne Haare einklemmen, kann das ganz fies ziepen. Ebenso, wenn sich die Leine zu zieht oder man sie nach längerem Tragen ausziehen will.

    Weggehen, bzw. in Übersprungshandlungen verfallen ist ja doch ein recht deutliches Zeichen, dass für den Hund da etwas nicht stimmt.

    Ich will, dass er aus eigenem Antrieb mitkommt, ohne dass ich rufen muss. Macht er ja auch, wenn kein anderer Hund im Spiel ist. Soll er halt auch dann machen, nachdem er gespielt hat und der andere Hund weggeht. Trainieren kann man das ja nur, indem man den Hund in eine Situation bringt, in der er befürchten muss, man könnte verschwinden und ihn zurücklassen.

    Ich ändere auch zwischendurch gerne mal die Laufrichtung, wenn er nicht aufpasst. Oder tue so als hätte ich was Tolles entdeckt und belohne ihn, wenn er herkommt. Dann guckt er auch öfter, um nichts zu verpassen.

    Ich halte das für wenig zielführend. Ja, es mag Hunde geben, deren Angst vor dem Verlassenwerden so gross ist, dass sie auch die interessantesten Aussenreize ausblenden. Kann aber sein, dass Dein Hund die Spielmöglichkeit mit einem anderen Hund viel höher bewertet: dann hast Du mit Deinem Ansatz verloren. Wonach es bei Dir klingt, ist eher, dass Du dem Hund gerade aktiv beigebracht und immer wieder bestätigt hast, dass Du weniger interessant und wichtig bist als alle anderen, Dich in spannenden Situationen passiv verhältst (und damit weder Rahmen noch Sicherheit bietest) und offenbar relativ willkürlich mal verschwindest.

    Du verlangst von Deinem Hund, dass er Deine Gedanken lesen können soll: woher soll er wissen, wann Du der Meinung bist, dass das Spiel jetzt beendet ist?

    Du verlässt Dich viel zu stark darauf, dass andere so handeln, wie Du es Dir wünschst: Du hoffst, dass andere Hundebesitzer Deinen Hund nicht ansprechen und sich so verhalten, wie Du es Dir vorstellst, anstatt selber aktiv zu werden. Du lässt Deinen Hund so lange mit anderen spielen, bis diese weggehen. Du scheinst Dich also darauf zu verlassen, dass andere Deine Trainingssituation regeln. Dass das nicht funktioniert, siehst Du ja selber. Die anderen wissen ja nicht, was Du von ihnen erwartest. Und ganz ehrlich: dafür sind sie auch nicht zuständig. Das ist Dein Job.

    Liebe Sarah


    Im Bewusstsein, dass Du hier eh schon von guten und gutgemeinten Tipps überflutet wirst und die Fülle an Information überwältigend sein kann, melde ich mich trotzdem noch einmal mit einem etwas 'anderen' Thema.


    Das Forum hier kann wirklich eine tolle Fundgrube an geballtem Wissen sein. Kann. Es ist aber auch eine Schlangengrube an persönlichen Meinungen und Bewertungen, die manchmal gerechtfertigt, manchmal aber auch völlig aus der Luft gegriffen sind.


    Damit einem das Forum helfen kann, ist es ganz, ganz wichtig, dass man sich einerseits selbst ehrlich hinterfragt - und das tust Du hier, denke ich, zur Genüge - und dass man sich andererseits aber auch von Meinungen anderer distanziert und abgrenzt, wenn man einen Kommentar nicht hilfreich findet oder er tatsächlich ungerechtfertigt oder einfach nur fies ist.


    Ich bin mir nicht sicher, ob Du hier Deinen Filter diesbezüglich schon so nutzt, dass Dir die Beiträge hier tatsächlich helfen und Dich nicht einfach nur verunsichern und an Dir selbst zweifeln lassen.


    Ich glaube auch, dass Du Dir eine riesige Mühe machst, alles richtig zu machen. Dabei gibt es aber gleich zwei riesige Stolpersteine: einerseits ist es gar nicht möglich, 'alles' richtig zu machen. Verabschiede Dich bitte von diesem Gedanken von Perfektionismus. Es reicht für den Moment, wenn es für alle involvierten Parteien (und damit meine ich explizit nur Dich und Deine Tiere, nicht das Forum) einfach nur gerade 'gut genug' ist. Zweitens kreiert das einen riesigen Stress.


    Es kann Dir prinzipiell am... äh, Hinterteil vorbeigehen, ob jemandem Dein Hund leid tut oder nicht. Du sollst es nämlich nicht irgendwelchen anonymen Leuten hier im Forum recht machen, sondern in erster Linie Deinen Schutzbefohlenen, also Deinen Tieren und Dir selber.


    Was das alles jetzt mit den Hunden - wir sind ja schliesslich in einem Hundeforum - zu tun hat? Nun, in Deiner riesigen Anspruchshaltung an Dich selbst, die ich glaube aus Deinen Beiträgen hier herauszulesen, scheinst Du Dich nur immer mehr und mehr zu stressen. Genau das überträgt sich aber auch auf Deine Hunde.


    Ich fände es ganz wichtig, dass Du Dich in dieser belastenden Situation einmal gut um Dich selbst kümmerst. Atme durch. Du kannst das. Vielleicht kennst Du jemanden, der sich mal eine Stunde, einen Tag, Zeit nehmen kann, um die Tiere zu versorgen, während Du Dir einfach nur selbst etwas Gutes tust und ein wenig Abstand (räumlich wie auch seelisch) gönnst. Auch vom Forum.


    Es nützt nichts, wenn Du Dein gesamtes Vermögen für viele verschiedene Trainer ausgibt und dann keinerlei Rücklagen mehr hast. Genauso verhält es sich mit Deinen emotionalen und Energieressourcen. Wenn Du beide Hunde behalten möchtest - und ich habe keinen Zweifel daran, dass Du das mit ein bisschen mehr Ruhe und Geduld schaffen kannst - dann sprechen wir von einem Marathonlauf und keinem Sprint. Einer, der einen Marathon zu laufen versucht, wie einen Sprint, wird spätestens auf halber Strecke kläglich scheitern, weil er nicht nachhaltig genug mit seinen Ressourcen umzugehen gelernt hat.


    Es ist niemandem - am allerwenigsten Dir und Deinen Tieren - geholfen, wenn Du, obwohl Du 'alles versucht hast' schlussendlich ausgebrannt und ohne finanziellen Rückhalt (auch für Dich selber!) dastehst. Dann hätten wirklich alle verloren.

    Verständlich, das Hundchen ist auch zuckersüss... :smiling_face:


    Ich bringe allen meinen Hunden bei: wenn da einer quietscht, dann gibt's bei mir einen Keks (oder je nach Erregungslevel auch eine Keksparty). Dazu schnappe ich mir ein paar gute Freunde oder Bekannte und übe das mit dem Hundchen. Hat der Hund erst einmal begriffen, dass es sich viel eher lohnt, sich mir zuzuwenden als beim quietschenden Gegenüber herumzufiddeln, können die Leute tun und lassen was sie wollen - mein Hund weiss ja jetzt, dass die Quietscher an sich uninteressant sind und die eigentliche Fete bei mir steigt.


    Dabei beginne ich so, dass der Hund an der Leine ist, die Distanz zum Quietscher aber so gross, dass er möglichst nicht oder kaum auslösen muss. Ich möchte diese Situation auch nicht über ein Kommando regeln, sondern klassisch konditionieren. Ich krieg später im Alltag ja auch nicht immer mit, wenn jemand den Hund lockt. Also will ich, dass mein Hund selbstständig adäquat reagieren lernt.


    Ist dann auch gleich richtig gute Vorarbeit zur BH etc., wenn man in den Hundesport einsteigen und Personengruppen durchlaufen muss.


    Viel Glück!

    Weil's gerade im Beitrag von corrier (Danke für die schönen Bilder und die spannenden Einblicke! :smiling_face_with_hearts: ) aufkam:


    Hüten Eure Hunde die Hühner? Meine Hüter sind - obwohl ziemlich schaferprobt und dort durchaus nicht unbegabt - Hühnern gegenüber ja völlig gleichgültig.


    Einer, hingegen, 'hütet' Wachteln, obwohl die überhaupt nicht darauf reagieren und könnte sich dabei über Stunden geistig auch völlig abschiessen. Seiner Meinung nach 'sinnbefreite' Befehle, die nicht in den Hütebereich gehören, ignoriert er völlig, Kommandos, die er von Schafen kennt, setzt er sofort um, selbst wenn's ein 'Kannst aufhören' ist. Er hat keinerlei Tendenzen zum Zupacken (abgesehen davon, dass ich sowas sowieso nur unter sehr, sehr kontrollierten Umständen und in sehr seltenen Fällen mal laufen lasse), guckt da aber viel, viel mehr als bei Schafen, wo er Druck - rassetypisch - eher über die Stimme regelt, weil's halt kein Border ist. Bei Meeris und Wachteln passt er seinen Stil aber an, duckt sich viel mehr, wird grundsätzlich feiner und regelt Druck plötzlich ausschliesslich übers Auge.

    Ich führe das darauf zurück, dass er als jugendlicher, noch sehr beeinflussbarer Knirps mal eine Weile bei Leuten war, die Meerschweinchen hielten und er da auf den Trichter kam, dass man daran ja seinen noch nicht fix auf Schafe geprägten Instinkt ausleben könnte. Hat keinen, ausser wahrscheinlich die armen Meerschweinchen, gestört und so hat man das da halt laufen lassen. Hühner - auch Zwerghühner - gehören für ihn nicht mehr ins Beuteschema, Wachteln interessanterweise aber schon.


    Ich finde das total faszinierend, welche Unterscheidung er da macht. Die anderen lassen sich von ihm dabei übrigens nicht beeinflussen und empfinden weder Hühner noch Wachteln oder Meerschweinchen als 'hütbar'. Wenns sein muss, hüten alle zwar Laufenten, aber niemals mit derselben Leidenschaft wie Schafe. Beim 'Wachtelhüter' scheint da einfach ein sensibles Prägefenster offen gewesen zu sein, als die Meerschweinchen in sein Leben traten.


    Wie ist das bei Euch?

    Bei einem 8-jährigen Hund würde ich jetzt auch nicht mehr die grossen Veränderungen erwarten.

    Das Fell kann sich - je nach Rasse und Individuum - unschön verändern, wobei das bei angemessener Fellpflege gut unter Kontrolle zu halten ist und dann vor allem eine optische Veränderung bleibt. Muss aber nicht sein.


    Meist sind auch unsichere Hunde in diesem Alter doch schon so gefestigt, dass sich da in Bezug aufs Verhalten nicht mehr viel ändert. Vielleicht werden sie etwas ruhiger und Artgenossen gegenüber etwas toleranter, eh schon bestehende Unsicherheiten können sich (meist leicht) verstärken oder aber durchaus auch abschwächen. Kommt halt immer drauf an, wie stark ein Verhalten über die Sexualhormone gesteuert wird bzw. wurde und das lässt sich halt im Vornherein nur sehr schwer abschätzen.


    Ich setz mich jetzt vielleicht in die Nesseln, aber es wird heutzutage gerade in 'informierten Kreisen' auch sehr viel Angstmache bezüglich der Kastration betrieben. Ich kastriere wirklich keinen Hund leichtfertig, aber wenn die Gesundheit auf dem Spiel steht, würde ich - gerade bei einem Hund in diesem Alter - keinen Moment zögern.

    Ich wage zu behaupten, dass sich Dein Hund sehr viel weniger stark verändern wird, als Du das jetzt vielleicht befürchtest. Alles Gute!

    Ich hab davon nicht viel, aber könnte einfach besser damit arbeiten wenn ich weis wieso und weshalb er was tatsächlich macht. Wenn ich weis er macht es weil ihn die Tiere so stressen ja dann ist da halt eher die Überlegung ob er nicht doch ausziehen muss, wenn sich das nicht legt. Wenn er markiert weil er dominiert dann würde ich halt mehr mit regeln usw arbeiten und ihn da auch mehr vom hohen Roß runterholen (regeln gibt es schon aber dann wären die halt nochmal strenger), wenn er alles aus Unsicherheit macht dann würde ich ihm einfach mehr Sicherheit geben und für ihn da sein in den Situationen die für ihn schwer sind. Daher ist es so schwierig weil er immer bisschen anders ist aber das muss ich dann noch raus finden.

    Schau, wir können hier alle nur mit der Kristallkugel arbeiten, weil wir weder den Hund, noch Dich oder die Situation kennen. Selbst Videos sind einfach eine Momentaufnahme, die entweder repräsentativ oder aber auch völlig untypisch sein können.


    'Wieso' Lui das Verhalten zeigt, das er da zeigt, wird Dir niemand mit Bestimmtheit sagen können. Nach wie vor kommen gesundheitliche, verhaltenstechnische oder persönlichkeitsgesteuerte Faktoren - oder alles zusammen - infrage.


    Was ich Dir aber gerne nehmen würde, ist die Illusion, ein 'dominanter' Hund müsse sich dauernd wie der Obermacker aufspielen. Das ist eher etwas Äffisches, weshalb wir Menschen auch schnell dazu tendieren, diese Art von Verhalten sofort in eine gewisse Schublade zu stecken. Auch äffisches Prollverhalten hat übrigens nichts mit Dominanz, sondern eher mit Macht und Status zu tun. Hunde ticken da etwas anders und ich denke, Hundeverhalten in Bezug auf Ressourcen zu betrachten, ist sehr viel sinnvoller. Welche Ressource(n) möchte Lui denn für sich beanspruchen oder schützen?

    Auf den ersten Blick scheint sein Urinierverhalten ja wahllos zu wirken, auf den zweiten geht es wahrscheinlich eher darum, sich in seiner Unsicherheit und Orientierungslosigkeit einen 'sicheren Hafen' zu gestalten, in dem er - in dieser Welt, in der er ja offenbar nichts kontrollieren kann - irgendwie doch selbstwirksam in Erscheinung treten kann.


    Hunde, das brauche ich hier niemandem zu erzählen, sind Nasentiere. Das, was dieser Hund gerade als einziges 'im Griff' hat, ist wie seine Umgebung riecht. Das gibt Sicherheit. In einer Welt, in der er dauernd hin- und hergeschoben wird und neue, offensichtlich ziemlich provisorische 'Zuhause' erhält, in der sich die Menschen um ihn herum und ihre Regeln dauernd verändern ist das einzige, was er unter Kontrolle hat, eben der Geruch seines unmittelbaren Wirkungskreises.


    Kann sein, dass er sich damit arrangiert hat und er ansonsten ein fröhlicher, 'sicherer' Hund ist. Das wäre für seine psychische Gesundheit die beste Option. Blöd ist das aber für die Menschen um ihn herum, die sich damit abfinden müssen, dass sie einen Hund haben, der dieses Verhalten zeigt (und zu seinem Seelenheil braucht!) um sich in seiner Umgebung wohl zu fühlen. Mit Weltherrschaftsansprüchen hat das wohl eher weniger zu tun. Falls meine Kristallkugel hier nicht daneben greift - was natürlich immer noch der Fall sein kann - ist so ein Verhalten eher vergleichbar mit einem Kleinkind, das sein Plüschtier überall hinschleppen möchte, weil dieses immer zuverlässig anwesend ist und sich in dieser ansonsten unkontrollierbaren, grossen Welt nicht plötzlich unerwartet verhält. Ich lese aus Deinen Texten also eher ein (mehr oder weniger) verzweifeltes Komfortverhalten dieses Hundes heraus als eine unbändige Dominierungslust. Er zeigt sein Verhalten zum Vorteil für sich selber - es richtet sich also nicht primär gegen andere. Derartige Berechnung traue ich Hunden eher weniger zu.


    Abgesehen davon, dass ich mit einem (oder waren es gleich zwei?) Trainer, der grundsätzlich so locker mit dem Dominanzbegriff hantiert, nicht länger zusammenarbeiten wollen würde, ist kein Hund in jeder Situation dominant. Dominanz ist - wenn überhaupt - situativ zu verstehen und kein dauerhafter Charakterzug. Durchsetzungswille und -vermögen sowie mehr oder weniger ausgeprägte Ressourcenaffinität gewissen Dingen oder Situationen gegenüber, ja. Dominanz nicht.

    Das hab ich vielleicht falsch ausgedrückt.Ich verlange absolut nichts von ihr.Im Gegenteil, ich bin erstaunt wie einfach sie vieles einfach annimmt.Sie ist draussen sehr gelassen und lässt sich nicht aus der Ruhe bringen.Natürlich soll sie entspannt die Welt entdecken.Für ihren Gesundheitszustand waere Physio dringend nötig.Stammt nicht von mir sondern vom Tierarzt.Deshalb möchte ich Leckerchen finden um sie auf die Therapie vorzubereiten.Ist für Fremde im Moment nicht möglich sie in geschlossenen Räumen anzufassen.Ich darf sie bürsten.Auf Antworten von Limetti kann ich verzichten. Wollte einfach nur mal wissen ob jemand ungewöhnliche Einfälle hat.Und nicht alle Hunde aus dem Ausland waren Strassenhunde.Aber vielen Dank an Sockensucher.

    Auch wenn Du das nicht hören willst: Du zäumst das Pferd von hinten auf. Es geht nicht darum, das richtige Leckerchen zu finden, es geht darum, die Anspannung Deines Hundes so zu reduzieren, dass er in jeder Situation ein Leckerli nehmen kann.


    Bist Du mit Stressreaktionen (Flucht, Angriff, Erstarren, Flirten) bei Hunden vertraut?


    Dieses 'einfach so Annehmen' und die 'scheinbare Gelassenheit' Deiner Hündin kann sehr, sehr gut eine typische Freeze-Reaktion auf eine extreme Stresssituation sein. Viele Auslandhunde - gerade, wenn sie nicht von der Strasse, sondern z.B. aus Sheltern kommen - zeigen das. Die lassen einfach alles mit sich machen (bzw. über sich ergehen) und werden genau deshalb für den Auslandexport ausgewählt.

    Die gute Nachricht: Leckerlies in jeder Situation anzunehmen, ist lernbar. Aber: gefressen werden kann nur, wenn der Hund entspannt genug dazu ist und sich nicht gerade im Überlebensmodus befindet.


    Wenn Dein Hund draussen also nicht fressen kann, ist das eine wichtige Information für Dich: der Erregungs- und Stresslevel sind für diesen Hund in diesem Moment viel zu hoch. Nicht nur kann er dann nicht fressen, er wird auch grosse Schwierigkeiten haben, überhaupt irgendetwas zu lernen. Viele Trainer nutzen deshalb genau diese Strategie, um herauszufinden, ob es gerade Sinn macht, dem Hund in der aktuellen Situation etwas beibringen zu wollen.


    Beginne damit, zu experimentieren. Wo kann der Hund noch ein Leckerli annehmen? Welche Leckerlies mag er am liebsten? Wo nimmt er ein Leckerli noch aus der Hand, wo vom Boden? Der Hund muss fürs Leckerli überhaupt nichts tun - es geht nicht darum, den Hund zu belohnen. Ob er das Leckerli nimmt oder nicht, ist reine Informationsbeschaffung für Dich: ist mein Hund gerade entspannt genug, um mit mir hier an diesem Ort zu sein?

    'Viele' ist halt relativ. Vergleichsweise finde ich nämlich auch, dass es sehr, sehr viele Hunde gibt, die unfassbar viel über sich ergehen lassen, ohne dass es jemals zu einer Verletzung kommt.


    Die Kaliber, von denen die Rede war, sind in der Öffentlichkeit wohl eher kaum anzutreffen. Daher auch meine Frage, ob und weshalb es so schwierig ist, diese Hunde einzuschläfern. Ich finde die Doppelmoral, mit welcher wir als Gesellschaft zwischen Nutz- und Haustieren unterscheiden, nämlich kaum auszuhalten. Das fände ich als Tierarzt auch ganz schön schwierig. Ich weiss nicht, ob ich damit umgehen könnte.