Alles anzeigenUnd hier noch ein Video von einer aufgebrachten Mutterkuh, die einen Angriff startet. Damit ein Gefühl dafür entsteht, wie kurz und knackig Drohgebärden ausfallen können und wie explosiv Angriffsverhalten sein kann:
[Externes Medium: https://www.youtube.com/watch?v=gjdj6G7nZYo]
Da sieht man den kurzen Moment, wo die Nasenlinie weit hinter die Senkrechte kommt.
Diese Kuh hätte wohl auch durchgezogen, der Sprecher sagt ja auch, dass sie nach der Wolfsgeschichte völlig verändert ist.
Es ist kein Spass, wenn einen so ein Schädel mit mehreren hundert Kilo Gewicht dahinter trifft.
Vielen lieben Dank für Deine Mühe und Aufklärungsarbeit McChris !
Das Video ist wirklich sehr anschaulich und beeindruckend. Und man sieht, wie selbst jemand, der im Umgang mit Kühen ja nun sicher nicht unerfahren ist, von der Schnelle und Vehemenz der Attacke überrascht wird. Sehr eingänglich ist auch die Botschaft, dass Wölfe nicht nur direkt, sondern eben - wie in diesem Fall auch - indirekt töten können, weil diese Kuh zu gefährlich geworden ist und man sie schlachten müssen wird.
Ich bin immer wieder erstaunt und fasziniert davon, wie selbstverständlich Wanderer hier in der Schweiz mitten durch Herden laufen, radeln, rennen, die Tiere streicheln, fotografieren und offenbar als lebenden Streichelzoo betrachten und wie wenig hier verhältnismässig passiert. Ich würde aber behaupten, dass gerade bei Vieh, das den Sommer auf der Alp verbringt, Friedlichkeit und Resilienz menschlicher Übergriffigkeit menschlichen Reizen gegenüber - bewusst oder unbewusst - sicher auch ein Selektionsmerkmal ist.
Hier bei einer Bergwanderung Rindern aber ausweichen wollen, ist eine Illusion: die Schweiz lebt ja gerade vom Bild, dass auf den Bergen Kühe stehen. Ausser vielleicht im urbaneren Mittelland (Jura, etc.) trifft man bei Wanderungen unweigerlich auf Kühe. Die lassen sich hier wirklich nicht vermeiden oder umgehen. So ziehen dann also Ströme an Wanderern tagtäglich an den Tieren vorbei. Manche Tiere wahren dann selbstständig Distanz, andere, denen der Trubel weniger ausmacht, halten sich in der Nähe der Wege auf. Umso wichtiger ist es also, dass die Kühe hier auch unter - äh... nennen wir sie 'widrigen Umständen' - Menschen gegenüber stets friendlich bleiben. Und so absurd das ist: wenn man die Menschen nicht dazu erziehen kann, sich dem Vieh gegenüber respektvoll zu verhalten, muss eben dieses nicht nur dafür, sondern auch für den Wunsch, hier Grossraubtiere wieder anzusiedeln, wortwörtlich, den Kopf hinhalten...