Guten Morgen Guten Mittag!
Euch allen schon einmal vielen Dank für die rege Beteiligung und die konstruktive Kritik.
Ich möchte gleich zu Beginn etwas klarstellen, denn ich denke das ist falsch rüber gekommen bzw. habe ich mich falsch ausgedrückt. Wir suchen nicht den Familienhund. Wir möchten nicht (zumindest nicht vorrangig) ein bisschen Gassi gehen, mal nebenbei Bällchen und Stöckchen werfen. Ich hatte geschrieben, dass wir einen Hunde suchen "der gut mit einer Familie leben kann". Wir haben Kinder und die bringen auch gerne mal Besuch mit nach Hause. Ein Hund mit Schutz- und ausgeprägtem Wachtrieb ist da eher ungünstig. Trotzdem muss der Hund kein "Schoßhündchen" sein.
Vielleicht schreibe ich noch etwas dazu, wie wir auf das Hundethema gekommen sind: die Kinder haben es (ganz klassisch) auf den Plan gebracht. Bei mir haben sie offene Türen eingerannt. Ich wollte immer einen Hund, vor den Kindern hätte es haltungsmäßig nicht gepasst, dann kamen die Kinder und wir haben uns in diesem Leben eingefuchst. Die Kinder sind inzwischen standfest und haben eigene Interessen, die wir nach Möglichkeit unterstützen. Wir haben als Familie entschieden, dass jetzt der richtige Zeitpunkt für einen Hund gekommen ist. Die hauptverantwortliche Person werde aber ich sein, da der Hund mein Interesse, mein "Hobby" ist.
Ich habe mir einige eurer Beiträge als Zitat geholt und versuche einigermaßen strukturiert durchzugehen
Hey
Willkommen im Forum
Ich find's toll dass Du Dich schlaumachst und erkundigst
Mich interessiert, wie genau Du auf die gewünschte Hunderasse kommst
Der Moment wo's "klick" gemacht hat, magst Dich da noch dran erinnern was es war?
Fände ich enorm spannend!
Kurzhaarig und gross sind einige Rassen, ich kenne nur wenige Rassen, die nicht lernfreudig und aktiv sind
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Vielen Dank für den Willkommensgruß! Das ist wirklich nett!
Vorher schlaumachen halte ich eigentlich für selbstverständlich, scheint aber nicht so üblich zu sein.
Den Moment wo es klick gemacht hat, gab es tatsächlich. Im Studium habe ich ein längeres Praktikum bei der Landesforstverwaltung gemacht. Viele Mitarbeiter hatten da ihre (Jagd)Hunde mit und ich fand sie da schon faszinierend. Leider waren sie da aber auch den ganzen Tag im Zwinger. Auf den Deutsch Kurzhaar bin ich dann letztlich durch das Schlittenhunderennen gekommen. Es gab mehrere Gespanne mit dieser Art Hunde. Eines stach besonders hervor: die Hunde waren sehr auf ihren Führer bezogen, extrem konzentriert und am Start mucksmäuschenstill. Die missten nicht, wie bei allen anderen Gespannen, festgehalten werden. Ein Wink mit der Hand und los ging es. Zu Hause habe ich dann ein bisschen recherchiert und es war das Gespann von Uwe Radant. Bitte jetzt nicht mit den Augen rollen - mir ist bewusst, dass da extrem viel Arbeit hinter steckt die Hunde so zu haben. Mit ein bisschen Hundeschule wird das nicht zu erreichen sein, dessen bin ich mir bewusst. Ich fand es aber toll zu sehen, wie man es machen kann. Soweit ich weiß, fährt Herr Radant mit Greyster. Einer Mischung in der auch Vorstehhund drin steckt. Optisch kommt der DK dem eben recht nahe. (Bzgl. der Sache mit der Optik werde ich später noch etwas schreiben.)
Huhu,
na dann gebe ich mal ein paar Worte zum Hound ab
@LathyrusVernus wenn ihr an rollern, Schlitten o.ä. denkt, dann Google Mal euro hound, German Trailer hound, bzw Guck dir Bilder von Teams an, die in Europa gewinnen. Das sind Gebrauchsmixer aus Jagdhund und anderem. Es gibt tolle Linien, die wirklich eine eigene Charakteristik haben und m.e. angenehmer sind als Jagdhunde für Nichtjäger. zb aus dem skandinavischen raum, Italien die in Deutschland vertreten sind. Bei Bedarf gerne mehr, im Forum gibt es m.e. ein paar Erfahrungen dazu.
Danke für eure Informationenen. Auch der Hinweis zum Euro Hound war gut - den hatte ich noch nicht gefunden. Auf der Suche nach Greyster habe ich so gut wie nichts gefunden. Geschweige denn bei wem man diese Art Hunde bekommen kann.
Hallo,
Bist du dir im klaren, wie viel Aufwand und Zeit so ein ambitionierter Sport wie Zughundsport erfordert? Das läuft nicht nebenbei. Sieh dir mal die Web-/FB-Seite von Uwe Randant an. uwe.radant.1 Gibt einen Eindruck, selbst wenn man nicht auf dem Niveau arbeitet. (Geht das überhaupt mit einem Hund? Und ob das nun als Auslastung ausgerechnet für einen Vorstehhund so wirklich das Richtige ist ...)
Ihr solltet euch im klaren sein, wieviel Aufwand ihr betreiben müsst, um dem Hund halbwegs passende Lebensumstände zu bieten. Und dies nicht nur, damit es dem Hund gut geht, sondern auch, damit er für euch ein verträglicher, ausgeglichener Lebensbegleiter sein kann.
Du weißt doch auch noch gar nicht, ob dir Mantrailing oder Zughundesport oder Canicross wirklich Spaß machen - oder hast du das schonmal gemacht? Außerdem dürfte dich, wenn du einen Welpen nimmst (dazu mehr unten), die ersten 2 Jahre auch schon die Gunderziehung auf Trab halten.
Was diese Jagdhundausbildung für Nichtjäger angeht: das heißt nicht, dass der Hund, wenn ihr mit ihm normal spazieren seid, vergisst, wer er ist. Ihr werdet ihn vielleicht immer angeleint lassen müssen - auf jeden Fall sehr lange - sehr viel und sehr konzentriert üben müssen und ob entspannt durch den Wald schlendern jemals geht, ist auch eher Glückssache.
Ich würde, wenn, dann einen erwachsenen Hund nehmen, so 3, 4 Jahre ist ein gutes Alter. Denn erstens stellen Welpen andere und ich finde durchaus hohe Ansprüche - insbesondere, wenn man so eine Spezialrasse hat - das mit dem Reinwachsen eurerseits ist da doch eher schwierig. Und zweitens ist bei einem älteren Tier der Charakter schon ausgebildet. Da hättet ihr eine Chance, einen zu finden, der nicht ganz so viel Pfeffer hat.
Jagdhunde-in-Not
und
Krambambulli Jagdhundhilfe e.V. – Die bunten Hunde von Krambambulli
sind recht bekannte Vermittlungsportale für Jagdhunde. Ich kenne sie aber nicht aus eigener Anschauung.
Nehmt bitte auf gar keinen Fall einen Jagdhund "aus liebevoller Privatzucht", nur weil ihr keinen anderen bekommen könnt. ::Das Leid der Vermehrerhunde:: Auch euch selbst tut ihr keinen Gefallen mit so einem potenziell nervlich und gesundheitlich beeinträchtigten Hund aus suboptimaler Aufzucht.
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Auch dir vielen Dank für den ausführlichen Beitrag! Wie schon geschrieben: durch Herrn Radant bin ich auf diese Spur gekommen. Mir ist der Aufwand bewusst. Zughundesport soll aber nicht die einzige und auch nicht die Hauptbeschäftigung sein. Ich dachte an eine Mischung aus Canicross, Mantrailing, Dummyarbeit. Der Aufwand wird dadurch nicht geringer aber das soll er ja auch nicht. Ich möchte nochmal betonen: der Hund soll hier nicht locker flockig nebenher laufen. Er darf und soll Arbeit machen.
Canicross und Mantrailing habe ich natürlich noch nicht ausprobiert. Das wäre aber einer meiner nächsten Schritte: mal da, wo das angeboten wird, nachfragen ob man mal zuschauen oder sich als zu suchende Person zur Verfügung stellen darf. Youtube sei Dank kann ich aber schon sehr sicher sagen, dass die erwähnten Sportarten mir mehr liegen als zum Beispiel Agility. Das wäre so gar nicht meins.
Zur jagdlichen Passion: ich habe das bisher immer anders herum gelesen. Drahthaar noch passionierter als Kurzhaar. Ist aber grundsätzlich wurscht wie herum, herausfordernd sind beide.
Die Jagdhunde-Vermittlungsseiten sind mir bekannt und ich stöbere da durchaus schon herum. Gerade bei Hand4Paws sind viele Hunde, die noch im Ausland sitzen. Mit dem Thema haben wir uns befasst und sind zu dem Schluss gekommen, dass wir das nicht machen können. Ein Hund aus dem Ausland ist eine Wundertüte. Es kann klappen aber es kann auch tierisch in die Hose gehen (wie gerade kürzlich in einem Thread hier im Forum geschehen). Ein Hund aus Vermittlung bzw. auf Pflegestelle in Deutschland ist sicherlich eine Option. Was ich nur nicht verstehe: vom DK (und schon gleich als Welpe) wird uns unbedingt abgeraten. Ein Hund (auch DK) aus dem Tierschutz wäre aber ein Option. Diesen Hund müsste ich doch genauso gewissenhaft beschäftigen und ausbilden wie einen "frischen"?
An diese Stelle bringe ich mal unsere Katzen ins Spiel (auch das noch ich mag natürlich nicht Äpfel mit Birnen vergleichen. Unsere Katzen sind alle vom verantwortungsvollen Züchter, kerngesund und sehr sozial. Diesen Weg würde ich immer wieder so gehen und hätte natürlich auch gerne einen Hund aus verantwortungsvoller Aufzucht. Unsere Katzen sind übrigens mit Irischen Wolfshunden aufgewachsen. Keine Ahnung wie lange das im Gedächtnis bleibt. Zumindest waren sie schon in Kontakt mit Hunden.
(Post war zu lang. Gleich geht es weiter...)