Beiträge von Landlue

    Ja, die fressen auch Käsebrot. Sonst hätte es Kurti und seine Geschwister nicht gegeben.



    Die 440 Rudel sind eine theoretische Zahl. Es gibt auch eine theoretische Zahl an Wölfen, bei denen man von stabil spricht. Ich weiß aber gerade nicht, wo ich diese findne kann. Und sie ist auch unter 3000 Tieren.


    @nepolino Wir haben keine höhere Wolfsdichte als jedes andere Land. Punktuell kann sie sehr hoch sein, auf ganz Deutschland bezogen sind sie noch lange nicht so dicht wie in anderen Ländern.


    Stand 17/18 : 73 Rudel, also rechnerisch 4.895 km² pro Rudel.

    Völlig richtig.Aber genau DESWEGEN ist doch ein Management so wichtig - man muss doch individuell hinschauen? Man hat doch schon davon gesprochen, dass deutschlandweit 440 Rudel möglich wären (flächenmässig) - wenn das so angestrebt würde, wie bitte soll das aussehen? Die Wölfe verteilen sich ja nicht so, wie die Theorie es vorgibt, sondern so, wie sie am besten leben können. Da würde es dann Gegenden geben, in denen weit überdurschnittlich viele Wölfe eine zeitlang (wie lange??) leben können - während in anderen Regionen die Besiedlung sparsamer vonstatten geht. Und - wo soll der Maßstab sein? Bei den wenig besiedelten Gebieten? Das kann doch alles so nicht funktionieren....

    Ja, man muss individuell schauen. Und trotzdem brauchen wir Behördler Zahlen, mit denen wir arbeiten können. Bei jeder Tierart. Ist der Goldregenpfeiffer in Deutschland "ausgestorben"? Ja, weil wir seine letzte Population mit Brutvorgang verloren haben. Trotzdem kommt er regelmäßig im Zug vorbei. Es gibt ihn also, trotzdem ist der rechtliche Begriff Population bei ihm nicht existent.


    Die rechtliche Population muss irgendwie festgesetzt werden. Und bei 440 Rudeln wird eine Größe von ca. 800 km² pro Rudel festgesetzt. Weil es stärker und schwächer besiedelte Regionen gibt.


    Bei diesem Management geht es nicht darum, dass alle 800 km² ein Rudel sitzt, sondern dass man ab 440 Rudeln sagen "Darf" "So, die Population ist stabil". Das eröffnet einfach rechtlich größeren Spielraum.



    EDIT: Natürlich im Post vorher auch km² :mute:

    Ah, habe die Stelle auf der Seite gefunden:




    Territorien
    Wolfsrudel besetzen ein Territorium, das sie gegen benachbarte Rudel verteidigen. Auch einwandernde Einzelwölfe werden vertrieben. Die Größe eines Territoriums hängt ab vom Beuteangebot. Rudel im wildarmen Yukon streifen auf mehr als 1.000 km² umher, die sächsischen Rudel begnügen sich mit etwa 250 km². Die Territoriengröße kann jedoch in ein und demselben Land stark schwanken, in Schweden um den Faktor 6 – von 250 bis 1.500 km². Im nördlichen Nordamerika jedoch, wo die Wölfe den wandernden Karibuherden folgen, haben sie ihre territoriale Lebensweise abgelegt.

    Deine Antwort. In Sachsen benötigt ein Rudel 250 km², im Yukon über 1.000 m².
    Und in Celle vielleicht nur 200 m².


    Wölfe sind Opportunisten. Viel Fressen, viel Wolf.

    Deutschland hatte mehrere Jahrzehnte keine Wölfe, woher stammen diese grundlegenden Zahlen? Kanada? USA? Indien? Griecheland? Russland?


    Man muss auch schauen, was an Wild da ist. Wenn es reichlich Wild gibt, werden die Wölfe sich nahrungstechnisch nicht in die Quere kommen, da kann man auch mal näher aufeinander hocken. Und ja, das ist Anpassung. Es gibt viel Wild/Nutztier, also können mehr Wölfe versorgt werden.


    Kanada, Russland und Co. sind eben von den Beutetieren anders aufgestellt, Terrain ist anders, Der Landkreis Celle ist eine flache, angenehme Region für Wildtiere. Mit den zahlreichen Schutzgebieten, durchzogen mit viel Baumbestand ist das doch perfekt für Wolf und Wild.



    Mein Landkreis hat nur ca. 2,5% Wald. Das ist eine ganz andere Region für solche großen Beutegreifer.

    Da kann ich nur zustimmen. Als hätten Landwirte die Berechtigung selbstständig den Abschuss zu genehmigen.


    Medien nehmen diese Änderung immer so falsch auf. Das muss immernoch genehmigt werden durch die Behörden. Es ist eben eine Änderung, damit im Notfall etwas unternommen werden kann und nicht nur der Rüde entnommen werden darf (wie es im Frühjahr der Fall in Genehmigungen war). Praktisch wird sich am Genehmigungsgrund nichts ändern. Es gibt nun lediglich die Möglichkeit EINEN Wolf zu entnehmen, und nicht DEN Wolf.

    Wenn wir den Zaun zum Schutz des Wolfes aufstellen würden, ja dann wären die Leute bereit dazu, Geld zu zahlen.


    Da es aber gegen den Wolf gerichtet ist, wird ein Aufruf nichts bringen. Die meisten Menschen sind verklärt im Hinblick auf Herdenschutz, da werden Firmen einen Teufel tun und etwas gegen den Wolf unternehmen.


    Und ja, wir sind keine Naturschutzorganisation sondern Behörde. Gelder von Privat können wir nicht annehmen.

    Wir haben ja drei mal im Jahr große Schiffe auf dem Fluss (*hust*) wofür extra Spülfelder angelegt wurden, damit der Fluss tief genug bleibt.


    Und just zur Bespülung hatte sich eine Gruppe Säbelschnäbler (7 Brutpaare) im geplanten Feld breit gemacht. Tja. Bei 1900 Exemplaren in NDS hätte ich da einen Riegel vorgeschoben.


    Ein anderes Feld war dann aber noch frei und bespülbar. Glück gehabt, auf beiden Seiten.


    Da hätte es aber seitens der Politik und Bevölkerung mächtig Ärger gegeben. Ein Wolf wäre was anderes gewesen.


    Zynismus trifft es gut.

    Zumindest in NDS kommen die NGOs mit ihren Forderungen nach höheren Kriterien nicht viel weiter.


    Eine Änderung der Mindestanforderungen ist zunächst nicht geplant. (Stand 20.05.2019).



    Zum tollen Herdenschutz nun eine traurige Seite der Wolfsdiskussion:


    Vor ein paar Jahren haben wir eines unserer Schutzgebiete für 40.000 Euro fest eingezäunt. Es handelt sich dabei um ein naturnahes, fast unberührte Hochmoorgebiet.


    Zur damaligen Zeit war der Wolf noch nicht Thema in unserem LK, dementsprechend handelt es sich um einen stabilen, aber stromfreien Schafszaun. Mobile Zäune sind aufgrund des Bodens und der Vegetationsverhältnisse tatsächlich nicht möglich.


    Dieses Jahr ist unser Schäfer abgesprungen. Da er Nebenerwerb betreibt kann er lange auf die Förderung aus Hannover warten, oftmals werden Anträge zurück gestellt zu Gunsten großer Betriebe. Und wir haben kein Geld mehr um den Zaun erneut zu ändern, zumal dieser Summe durch die Politik nicht zugestimmt wird.


    Jetzt geht ein unglaublich wichtiger Lepensraumtyp durch Überwucherung verloren und wir können nichts anderes tun als hilflos zuzusehen.


    Das macht fassungslos und wütend. Denn in diesem Gebiet gibt es verschiedenste Pflanzen- und Tierarten die streng geschützt sind. Politisch sind sie aber egal. Sind keine Wölfe.


    Unsere Libellen, Vögel und Pflanzen, alle überwuchert. Ich bin traurig darüber.