Ich musste als erstes an einen SChipperke denken, wenn dir der Typ Schäferhund/Hofhund liegt.
Habe auch die Erfahrung gemacht, dass das Leben sehr viel leichter ist, wenn einem der Typ Hund gut liegt. Manche können zB prima mit Hütehunden, andere besser mit Jagdhunden und wieder andere besser mit Wach-, Hof- oder Begleithunden. Ich zB fand den English Setter super angenehm und einfach, Freunde von mir sind nach 5 Minuten fast durchgedreht bei seinem Herumgewusele und seiner fröhlichen ADHS-Natur.
Mich hingegen macht es nervös, wenn zB ein Border Collie ganz neurotisch durch die Welt geht, während eine Freundin damit zB prima klar kommt und ein super Gefühl dafür hat, wie sie den Hund entspannt durch Situationen führen kann.
Wir haben zB einen Großpudel, vor allem, weil mein Mann gesagt dat, der Hund darf nicht haaren (deshalb ist es kein Spaniel geworden). Das ist tatsächlich unglaublich angenehm in der Wohnung, keine Haare auf Möbeln, im Essen oder auf der Kleidung.
Trotzdem merke ich immer wieder, dass mir seine Bollerigkeit eigentlich nicht gut liebt. Darin ist er wie ein Labrador: Auf sie mit Gebrüll, nur mit kürzerer Zündschnur und er regt sich einfach schnell sehr auf bei bestimmten Dingen.
Rein objektiv betrachtet macht er alles sehr sehr gut: er bleibt prima alleine, kommt ganz viel kuscheln, ist super schlau und lernt alles sehr schnell, hat seinen Jagdtrieb gut im Griff (war viel Arbeit, aber der Teil hat echt Spaß gemacht!), ist meist verträglich mit anderen Hunden, lässt sich super fremd betreuen etc etc. Es ist richtig schön mit ihm unterwegs zu sein, und wir genießen es sehr mit ihm.
Und trotzdem merke ich zwischendurch, dass es manchmal einfach nicht so tief klickt wie bei manchen anderen Hunden. Er ist einfach nicht 100% mein Typ Hund. Das tut mir manchmal richtig leid, aber es ist einfach so. Natürlich habe ich ihn wahnsinnig lieb, und vermisse ihn wenn er nicht da ist, und würde ihn auch nicht wieder hergeben. Aber es ist einfach nicht die ganz ganz große Liebe auf den ersten Blick, auch nach über einem Jahr nicht. Das ist schon hart manchmal.
Und daher mein Tipp: entscheide nach Bauchgefühl. Wenn dir bei einer bestimmten Hunderasse einfach das Herz aufgeht, du dich mit deren Eigenschaften gut auseinander gesetzt hast und es auch passen würde, wenn "das Schlimmste" passiert (zB: Easse hat Jagdtrieb, im schlimmsten Fall ist der Hund nicht ableinbar. Rasse hat Schutztrieb, im schlimmsten Fall läuft er mit Maulkorb und spielt nicht mit anderen, etc)...dann nimm die Rasse, bei der dir das Herz aufgeht.