Beiträge von spanielforlove

    Nochmal der Verweis auf diese traurige Geschichte.
    Ich hoffe, du gehst baldmöglichst zum Arzt und lässt sie wirklich vorher nicht groß durch die Natur laufen.

    Ich werde das mal beobachten @Mehrhund. Wobei ich ihm nicht verbiete rumzulaufen, er braucht ein paar Minuten um sich umzugucken in der neuen Umgebung, ich sitze einfach entspannt da und er legt sich dann dazu, das macht er freiwillig und sieht ganz entspannt dabei aus. Nicht die Anspannung die er hat, wenn er in Jagdmodus einem Vogel hinterherguckt.
    Aber hast recht, gehört nicht hierher, letzter Post dazu, versprochen! :winken:

    Blaues Licht macht wach, rotes Licht macht eher müde. Ein blaues Licht würde ich nachts nicht anlassen, damit könnt ihr beide nicht richtig schlafen. Ich weiß nicht, ob ihr ein Licht helfen würde, aber deinen Atem hören, dich riechen, das hilft bestimmt.
    Ich drücke euch die Daumen, dass sie gesund ist und der Tierarzt dir ein bisschen was zu Fütterung etc erzählen kann!

    Wie viele Spaniel aus jagdl. Linien kennst du denn? Ich find die schon megaenergetisch (ums Mal freundlich auszudrücken)

    Energetisch trifft es sehr gut :smile:
    Der einzige DK den ich kenne ist der unserer Nachbarn, der ist zwar nicht so begeistert von allem wie der Setter (wie ein kleines Kind nach dem Motto OH GUCK MAL DA DAS IST SOOOO SCHÖN UND SPANNEND!!!), sondern wirkt irgendwie erwachsener in seiner Art aber eben nicht weniger intensiv. Die Intensität ist genauso heftig, der Hund ist genauso heftig.
    Ihr meint also, wenn der Hund weniger machen würde, also zB nur einmal die Woche mantrailing und die restlichen Tage nur normal spazieren gehen würde er ruhiger werden? Und die Übergangszeit lässt man ihn rumhibbeln, bis er sich an weniger Auslastung gewöhnt hat? Das möchte ich natürlich nicht, dass er gestresst ist @Mehrhund

    Was sie mit ihm macht: ZOS, Hundeschule, Trailen, Fährten. Also Kopfarbeit.
    Ich bringe ihm bei: lockere Leine (klapptklapp inzwischen, war aber ein langer Weg), ansprechbar sein (klappt in der Stadt meistens, im Grünen noch nicht so gut), Suchspiele, Rad fahren (ja, ist nur körperlich, tut ihm aber scheinbar ganz gut) und diverse Tricks. Er hat auch schon gelernt, mal bei Pausen 20 Minuten im Gras zu liegen und auf einem Stock rumzukauen oder in die Gegend zu gucken, statt wie wild herumzuspringen (an der Schlepp, während ich auf einer Bank sitze oder so). Niemals wild Ball werfen oder so, ich will ja nicht dass er kleinen schnellen Dingen hinterherjagt xD
    Aber wie gesagt, wenn er mal zwei Tage keinen Denksport macht springt er wieder in die Leine und kann sich viel schwerer konzentrieren.
    Auf jeden Fall vielen Dank, ich schaue mich mal um, bin noch neu hier :smile:

    @Samita da hast du recht, das ist er auch (überdreht), aber eben nur, wenn er nicht ausgelastet wird. Es hat etwa ein Jahr gedauert, bis er jetzt ganz gut an der Leine ging (außer er ist unausgelastet), und es wird schon immer besser, aber es ist eben auch sehr sehr viel Arbeit die schon in diesem Hund steckt und noch in ihn gesteckt werden muss. Man muss auch sagen, er ist jetzt zwei Jahre alt und ich habe gehört, dass das vielleicht noch nicht so die Zeit ist wo ein Rüde von alleine runterkommt, es wird ihm beigebracht aber das dauert und es liegt definitiv nicht in seiner Natur.
    Wir haben sehr viel Spaß zusammen, das auf jeden Fall, aber wenn ich kleine Kinder hätte wäre er einfach nicht der richtige Hund.
    Ist ja auch nur eine Stichprobe, es ist kein DK, und ich bin eben auch ein Anfänger obwohl es mir mit den meisten Hunden sehr leicht fällt sie zu führen (Hunde von Nachbarn, Freunden etc auf die man öfter mal aufpasst). Außerdem ist es nicht komplett meiner, ich habe ihn nur 5 Tage die Woche tagsüber und seine eigentliche Besitzerin arbeitet viel nachmittags/abends und am Wochenende mit ihm, also nicht die normale Situation. Es hat sich schon sehr viel verändert, zum Positiven, aber das ändert eben wenig an seinem Energielevel. Das konnte ich mir vorher nichtmal ansatzweise vorstellen, dass ein Hund so viel Energie haben kann. Ich liebe ihn sehr, aber auf Dauer wäre es mir deutlich zu viel Arbeit neben Job und ggf Familie.
    Das ist nur so meine bisherige Erfahrung, mehr nicht
    Oh und gar nicht schlimm das zu sagen finde ich, so sind eben die Tatsachen und Ruhe in das Tier zu bringen ist halt Arbeit. Muss man sich überlegen, ob das so familienfreundlich ist, das ist alles

    Vielleicht helfen auch ein paar Youtubevideos, vielleicht kennt hier jemand einen guten Kanal? Da kann man das Verhalten der Trainer sehen, das finde ich für mich leichter zu verstehen als ein Buch, man muss nur aufpassen dass man die richtigen erwischt.
    Mir hat der von Hubdeschule Salostowitz gut geholfen mit meinem damals, und Zak George (falls du Englisch kannst), der macht sehr viel zu Motivation von Welpen, wie macht man sich für den Hund interessant, und vor allem auch positive Trainingsmethoden.
    Alles in allem ist es natürlich doof gelaufen bisher, aber ich finde es sehr gut, dass du es besser machen möchtest und nach Hilfe fragst, auch das braucht Mut. Also berichte gerne weiter wie es läuft mit eich beiden! Und wenn du sie verstehen willst: Stell dir vor wie du dich fühlen würdest, wenn du plötzlich von einem Riesen auf einen anderen Planeten entführt werden würdest, dort niemanden kennst und der Riese dir in einer fremden Sprache versucht Sachen zu sagen. Dann verstehst du schon einiges mehr von ihren Gefühlen :)

    Zugegeben habe ich nicht alles gelesen und stellenweise nur überflogen, aber weil es immer wieder um Alltagserfahrung geht hier einmal ein Bericht über einen Setter aus jagdlicher Zucht in Privathand (er kam als junger Hund aus dem Tierschutz, war aber vorher in einer Familie und hat dirt schon einiges gelernt):


    - er ist unbeschreiblich lieb, liebt alles und jeden und ist sehr begeisterungsfähig
    - er hat viel Spaß am Mitarbeiten, ist aber leicht abgelenkt durch vor allem Vögel
    - er kommt sehr gut mit Kindern klar, aber selbst ein 14-Jähriger könnte ihn unter keinen Umständen halten wenn er Wild sieht und sich doch mal nicht beherrschen kann, weil es zB unerwartet vor ihm auf dem Weg auftaucht
    - sobald er Wild sieht oder etwas, was ihn sehr fasziniert ist er sofort abgelenkt und nur sehr schwer abrufbar, erfordert viel Training und Geduld
    - auch nach 4 Stunden Arbeit mit nachdenken und Bewegung steht er begeistert vor der Haustür und sagt: nochmal???
    - ein Tag ohne Auslastung (Mantrailing, Zos, Hundeschule, Fährtensuche o.ä.) geht, an Tag 2 nimmt seine Konzentrationsfähigkeit immer weiter ab und er wird draußen und drinnen zum Wirbelwind, obwohl er sich sonst gut benimmt
    - er versprüht sehr viel Lebensenergie und Freude, aber eben auch überhaut sehr viel Energie, wodurch er sehr viel Aufmerksamkeit braucht (daneben würden Kinder zumindest bei diesem Hund ggf. zu kurz kommen)
    - er geht eine starke Bindung ein und ist sehr feinfühlig, fährt aber auch sehr schnell hoch wenn etwas spannend ist (wie zB Vögel, Blätter, Hunde, Menschen, Katzen, der Wind, Gras, eine Biene etc). Wenn er in seinen “Arbeitsmodus“ kommt kann er sehr konzentriert sein. Arbeiten heißt in seinem Kopf aber auch, Vögel anzuzeigen und aufzuscheuchen, das liegt ihm halt im Blut
    - vom Energielevel wäre er vermutlich zufrieden, wenn er 8-9h am Tag draußen arbeiten könnte, so arrangiert er sich auch, scheint ein glücklicher Hund zu sein, aber mit ihm wird eben auch 4x die Woche für mehrere Stunden am Stück gearbeitet, plus normale Spaziergänge von 2 Stunden pro Tag
    - zum Abschluss: zuhause ist er ein Meisterschmuser, draußen sind alle anderen Dinge viel zu spannend um zu schmusen


    Was ich an deiner Stelle vor allem auch bedenken würde, ich weiß nicht ob es schon gesagt wurde: willst du wirklich einen Hund, mit dem deine Kinder nicht raus können? Das geht unseren Nachbarn so, sie haben einen Deutsch Kurzhaar, und die Kinder (10, 12 und 16) können mit dem Hund nicht raus und spielen, weil er eben seiner Natur entsprechend jagen gehen will und zu kräftig ist, als dass man ihn selbst als Jugendlicher halten könnte. Ich hätte es als Kind jedenfalls sehr schade gefunden, wenn so ein Traum in Erfüllung geht und ein Hund kommt, ich den aber nicht selber auch führen kann.
    Nur so als Gedankenanstoß.

    Hi :)
    Nach nunmehr drei Tagen lesen an dieser Stelle rausgekommen...das liest sich wirklich wie ein Krimi! Man zittert mit (am Anfang), lacht mit (immer wieder), freut sich einen Keks wenn etwas gut läuft (immer öfter)...es ist wirklich inspirierend zu lesen, mit welchem Mut und welcher Empathie du an die ganze Sache rangehst @Hannahlein ! Vielen Dank, dass du so viele Menschen daran teilhaben lässt, wirklich schön
    Wir (Hund und ich) hatten lange an ganz anderen Baustellen zu knabbern, aber nach ein paar Monaten hat es plötzlich “klick“ gemacht, sowohl beim Hund als auch bei mir, und wir hatten ganz plötzlich einen richtig guten Zugang zueinander! Das war harte Arbeit, und zwischendurch stand ich einfach nur verzweifelt und vollkommen erschöpft in der Gegend rum während Hund sich um sonstwas gekümmert hat, aber inzwischen sind wir ein super Team und richtig dicke Freunde ♥
    Was ich eigentlich nur sagen möchte: größten Respekt an dich und an Jerry, mach weiter so ihr scheint auf einem sehr guten Weg zu sein, und wenn mal die Verzweiflung hochkommt weil irgendetwas nicht klappt denk dran: es gibt Licht am Ende des Tunnels, es wird besser werden, ihr habt in so kurzer Zeit schon unglaublich viel erreicht und so wie es klingt wirst du einen Freund fürs Leben bekommen :herzen1:
    Halt die Ohren steif!
    Liebste Grüße :winken: