Weil, was ist überhaupt dieses ominöse Bauchgefühl? Wo fängt es an, wo zieht man die Grenze? Wie kriegt man das? Oder hat man das automatisch?
I was summoned.
Kleiner Exkurs zum aktuellen Stand der Wissenschaft zum Thema "Intuition" und "Bauchgefühl" (weil vielleicht recherchiere ich seit ein paar Monaten sehr intensiv zu dem Thema weil ich mich vielleicht durch das auf Instagram überall aufploppende "Niemand hört mehr auf sein Bauchgefühl" "Hundehaltung geht vor die Hunde, weil kein Bauchgefühl" und ähnliches getriggert gefühlt habe und deshalb vielleicht seitdem für mich an einem Essay zu dem Thema arbeite - jeder hat so seine Hobbies, ne?).
Kurz:
Intuition ist kein universelles esoterisches Wissen, das nur durch Ausschalten des kognitiven Bewusstseins angezapft werden kann.
Intuition/Bauchgefühl liegt nicht magischerweise immer richtig.
Und das Bauchgefühl ist abhängig von so, so, so vielen Faktoren.
Mit rein spielen erlerntes Wissen, erlebte und gemachte Erfahrungen, Mustererkennungsprozesse, was sich grad so im Kurzzeitgedächtnis befindet und der aktuelle emotionale Zustand. Wenn wir dann noch auf die Darm-Hirn-Achse schauen, kommt gleich noch ein ganzer Haufen an Faktoren dazu, die beim "Bauchgefühl" mitspielen. Darmbesiedelung, aktueller Füllzustand, Zusammensetzung der Nährstoffe.
Eine Entscheidung, die ich heute mit "gutem Bauchgefühl" treffe, kann nach einer ausgewogenen Mahlzeit oder einer Fastenzeit ganz anders bewertet werden. Je nachdem, was ich lese, mit welchen Informationen ich mein Gehirn füttere, was ich selbst erlebe, kann ich mein Bauchgefühl auch "umtrainieren".
Und außerdem ists ja eh auch immer ein zweischneidiges Schwert, wenn man über lange vergangene Begebenheiten spricht und die bewertet. Denn das, an was ich mich erinnere (ich hab nur nach Bauchgefühl gehandelt und es ging immer gut) ist nicht unbedingt das, was auch passiert ist.
Ansonsten unterschreibe ich bei fliegevogel : Medienkompetenz.