Beiträge von Pfeffernaserl

    Ich muss zugeben, ich war leider schon wieder kurz davor, das Training noch bevor es angefangen hätte, wieder abzubrechen, weil halt so viele Dinge noch aufgebaut hätten werden müssen und mir das schon wieder zu viel war |)

    Mit konditionierter Entspannung haben wir zum Beispiel noch gar nix gemacht, dann noch das Ignoriersignal und alles kleinschrittig aufbauen und die Dauer nur langsam steigern....


    Und dann sitz ich hier im Wohnzimmer am Laptop, mach Uni-Zeugs und mir dazu die Playlist an, die ich beim Masterarbeitschreiben immer hab laufen lassen.

    Was macht der Hund?

    Steht von der Couch auf, streckt sich, wackelt ums Eck rüber in seine Box, lässt sich schwer seufzend fallen und schnarcht jetzt seit gut einer Stunde da drüben vor sich hin. Ich glaub, wir haben unsere KE über die letzten Monate so nebenbei aufgebaut und auch eine Art Ignoriermodus eingeführt :lol:

    Dass ich das jetzt "nur noch" an ein Signal koppeln muss und daran arbeiten kann, mich halt wegzubewegen, wenn die Musik läuft, motiviert wieder ein bisschen.

    Was ich mal gut fände: Leute, die einen Hund aus dem Tierschutz haben, berichten von ihren Erfahrungen. Wie sie den Verein gefunden haben, wie die Vermittlung war, was sie vielleicht nicht so gut fanden, was super war.

    Ich finde, das hilft weit mehr, Vermittlungen zu optimieren :) Wäre jetzt mein Vorschlag

    Wir haben Carlo aus dem örtlichen Tierheim - das war die erste Anlaufstelle, weil wir auf jeden Fall einen Hund aus dem Tierschutz wollten und das Tierheim gleich ums Eck war. Auslandstierschutz hatten wir beide damals tatsächlich gar nicht auf dem Schirm, damit hatten wir in unseren Bubbles einfach noch gar keine Berührung gehabt. Wenn man einen Hund aus dem Tierschutz will, geht man ins lokale Tierheim :lol:


    Wie es bei uns so abgelaufen ist....

    Beim ersten "nur mal gucken" Besuch, hat sich die Hundepflegerin gleich ewig viel Zeit genommen, uns ausgefragt, wie wir so wohnen, was wir mit dem Hund vor haben, ob es irgendwelche nicht verhandelbaren Punkte gibt. Fand ich super und auch nicht selbstverständlich, denn an so einem Samstag Vormittag ist echt viel Besucherverkehr und mit Personalmangel hat man im TS ja eh immer irgendwie zu kämpfen und trotzdem wurde jeder so ausführlich ausgefragt und beraten.


    Einer der beiden Hunde, die für uns in Frage gekommen wären, war dann eben Carlo. Und weil gerade seine Spaziergänger da waren, sind wir gemeinsam eine kleine Runde gelaufen. Auch das fand ich richtig gut, so konnte man die Spaziergänger ausquetschen, die Carlo schon recht gut kannten und gleichzeitig sehen, wie er sich draußen benimmt.


    Mehrere Besuche waren im TH keine Pflicht, aber ein Gespräch mit der TH-Trainerin war ein Muss. Das find ich prinzipiell auch sehr gut und richtig, die Trainerin hat immerhin nochmal einen anderen Blick auf den Hund und kann nochmal eine genauere Einschätzung geben. Wir waren noch öfter da, haben das Angebot des THs auch angenommen, mit Carlo bei verschiedenen Trainingsstunden mit zu machen, waren mit ihm auf Social Walks im Wald, in der Stadt und im Restaurant. Und auch nach der Übernahme war die Trainerin eigentlich immer für uns erreichbar und hat sich auch Abends nach 22 Uhr an einem Sonntag die Ohren vollheulen lassen.


    Insgesamt bis dahin also alles richtig gut - aber einiges ist auch nicht so gut gelaufen.


    Einige Dinge, wie Beißvorfälle, Ausbrüche und Davonlaufen, Alleinbleibeproblematik, Schwierigkeiten beim Handling, Probleme mit Kindern, Männern und Menschen, die sich komisch benehmen wurden entweder gar nicht erwähnt oder mit "angeblich" "hat er hier noch nie gemacht" "können wir uns nicht vorstellen" "in Trainingssituationen noch nie passiert" heruntergespielt.

    Vieles haben wir erst Jahre später in Gesprächen mit den vorangegangenen Pflegestellen erfahren.

    Es wurde auch nicht erwähnt, dass Hunde sich im TH oft anders verhalten, als dann im tatsächlichen Zuhause und was auf uns zukommen könnte, wenn der Stresspegel fällt (wobei Carlo da vielleicht etwas extrem in der Veränderung war. Wenn sonst keiner der vermittelten Hunde je irgendwie große Probleme gemacht hat, dann hat das auch niemand auf dem Schirm). Kein einziges Wort über Sicherheitsgeschirre und wie man die ersten Tage gestalten könnte (ja, klar, hätte ich auch nachfragen können, aber mit meiner rosaroten Ersthundehalter-Brille war das kein Thema. Der Hund kommt zu uns und dann haben wir einen Hund :lol: )


    Die Vorkontrolle fand ich sehr lasch (um hier mal eine Gegenposition zum Gefühl des Kontrolliert werdens aufzuzeigen).

    Das Paar, das uns besucht hat, hatte selbst keine Hunde und wir waren die allererste Vorkontrolle, die sie durchgeführt haben. Jetzt im Nachhinein weiß ich auch, dass das eher ein Test für die beiden war und dass eh schon klar war, dass Carlo bei uns einziehen wird, aber in dem Moment hätte ich mir schon gerne eine kompetentere Ansprechperson gewünscht, die genau hinguckt und Dinge sieht und weil doch noch so ein paar Fragen da gewesen wären - unter anderem auch zum Platz vom Körbchen und ob das da gut stehen würde :lol: :headbash:


    Dafür war die Nachkontrolle aber richtig gut. Da kamen 10 Tage nach dem Einzug die Lieblingspflegerin und die TH-Trainerin nochmal bei uns vorbei, dringende Fragen wurden geklärt, sie haben sich davon überzeugt, dass es Carlo gut geht und sind dann auch glücklich schnell wieder gegangen, als Carlo sich sehr demonstrativ auf die Couch gelegt hat und sie nicht mehr angeschaut hat :lol:


    Insgesamt hätte ich mir, gerade als Hundeanfänger, mehr Offenheit und deutlichere Worte gewünscht. Auch wenn das heißt, dass der Lieblingshund der Trainerin dann vielleicht doch nicht vermittelt wird. Ich konnte damals nicht zwischen den Zeilen herauslesen, was "bei Kindern muss man schauen" heißen soll. Und dass "beim Baden muss man aufpassen" bedeutet, dass die Pfleger ihn nur mit feuchten Handtüchern abgerubbelt haben, weil alles andere zu heikel geworden wäre.

    Und ja, eben auch, dass man sich als vermittelnde Person zurückversetzt in die Anfänge und dass man manche Dinge, die man als selbstverständlich ansieht (z.B. den Hund erstmal ankommen lassen :pfeif: |) ) von sich aus anspricht...

    Ja naja alleine bleiben ist es für meine Hunde sobald ich nicht mehr greifbar bin, auch wenn ich noch sichtbar da bin. Also ob sie durch ein Kindergitter von mir getrennt sind oder ob ich aus der Haustür raus gehe macht für die nicht wirklich einen Unterschied.

    So ists bei uns ja auch.
    Menschen, die anwesend, aber nicht erreichbar sind, verursachen schon argen Stress bei Herrn Hund. Wobei er inzwischen immerhin schon 10-15 Minuten entspannt in einem anderen Raum bleiben kann. Aber das ist auch das Maximum und es schlägt furchtbar schnell um von Entspannung in Stress in Panik.


    Wie hast du dein Ignoriersignal aufgebaut, Anderster ?

    Ich bin erst vor ein paar Wochen über den Begriff gestolpert und kann mir vorstellen, dass das auch was für uns wäre.


    Hier muss nämlich nicht nur Herr Hund an seinem Verhalten arbeiten, ich muss das auch machen. Ihn auch tatsächlich zu ignorieren, wenn wir das trainieren, wird für mich wahrscheinlich schwerer als für ihn :headbash: Ich geh nur all zu gern auf jedes seiner Angebote nach Kontakt ein :pfeif:

    Hier gabs heute zum Frühstück ein Stückchen Kindheitserinnerungen.

    Meine Eltern waren vor ein paar Wochen in Karlsbad und haben natürlich für die ganze Familie Oblaten mitgebracht. Heute Morgen also nach dem Rezept meiner böhmischen Großmutter eine kleine Oblatentorte zusammengebastelt.

    Hach.

    Beim nächsten Mal noch ein bisschen mehr Zucker in die Creme, dann schmeckts auch wie von Oma :herzen1:


    Aaaaaww, mein Carlo, der Serien-Z-Promi :herzen1:


    Ich hab Carlo ja auch bei Canix testen lassen, die Auswertung von ForGen fand ich aber deutlich ansprechender, weil ausführlicher. Bei Canix gabs einen Stammbaumzettel und das wars. Besser find ich bei Canix aber schon, dass die Rassen, auf die getestet wird, mit wenigen Klicks auf der Homepage zu finden sind.

    Aber die Ergebnisse, die die da posten sind immer so "Das ist der zauberhafte Benno, Border Collie, Cocker Spaniel und ein Klecks Weimaraner" - sind in diesem Stil auch die Ergebnisse, die man zugesandt bekommt?

    Nene, da bekommt man schon ein ausführliches Zertifikat und einen langen Anhang mit technischen Daten und Erklärungen.

    Die wichtigste Ergebnisseite sieht so aus:



    Ich war mit ForGen auch super zufrieden. Bei Rückfragen total schnell erreichbar und auch für genetisch-technisches Geplänkel war viel Zeit.

    Weil mir Labor im Alltag schon nicht reicht, bin ich in meiner Freizeit unter die Alchemisten gegangen.

    Seit zwei Tagen läuft hier das kleine, aber sehr feine Spielchen "Potion Craft".

    Tränke brauen, Substanzen herstellen, Kunden bedienen, feilschen, Rezepte freischalten, Tränke personalisieren und mit dem nächsten Patch kommt wohl noch Gärtnern mit dazu :mrgreen-dance:

    Ich bin vielleicht ein biiiisschen süchtig danach :pfeif: :lol: :computer:

    Bei uns gings relativ schnell.

    Mitte Oktober den Entschluss gefasst dass so ein Hund in unserem Leben doch schön wäre, direkt am nächsten Wochenende im örtlichen Tierheim gewesen und natürlich gleich in einen Hund verliebt :lol: :herzen1: Und ja, da waren auch ganz viel Mitleid und Rettungsgedanken mit im Spiel.

    Sechs Wochen später (so lang hats gedauert, bis bei mir die Stundenreduktion in der Arbeit durchgegangen ist) ist er dann auch schon eingezogen.

    War eine absolut blauäugige, rosarot bebrillte Bauchentscheidung und eine der besten Entscheidungen meines Lebens überhaupt :herzen1:

    War wohl auch Glück, dass ich damals noch nicht hier im Forum war, denn dann hätte sich bestimmt der Kopf mit eingeschaltet und hier hätten wahrscheinlich auch viele die Hände überm Kopf zusammen geschlagen und uns absoluten Hundeanfängern eindringlichst vom traumatisierten HSH-Mix, der in die Etagenwohnung einziehen sollte, abgeraten :lol: