Oh, was für ein schöner Thread
Bei mir warens ähnliche Punkte wie bei dir, die mich überrascht haben.
Manchmal stehe ich heute noch vor meinem Hund und frage mich, warum der Kerl noch nicht nackt ist. Wo kommen all die Haare her? Wie krass ist bitteschön hündischer Haarwuchs? Hat er irgendwo ein geheimes Haar-Lager, das immer dann geplündert wird, wenn ich gerade frisch gestaubsaugt habe? Ha, und mein Mann hat sich damals, als wir zusammen gezogen sind, über meine Haare beschwert. Die haben gegen Carlo gar keine Chance
Was mich auch jeden Tag aufs neue fasziniert, ist, wie unglaublich schnell Hunde lernen. Nicht nur das, was ich ihm auch beibringen will, sondern so ganz nebenbei die Alltagsdinge, die er eigentlich gar nicht lernen sollte. Wie schafft er es, zu unterscheiden, ob mein Geklapper mit den Schüsseln in der Küche heißt, dass ich Kuchen backe (wo immer etwas für ihn abfällt) oder ob's Salat wird? Keine Ahnung, aber er steht parat, wenns für ihn was gibt.
Oder welche Hose was bedeutet - Hundehose, yaaay, wir gehen raus! Jogginghose - yaaay, wir kuscheln auf der Couch! Jeans - sie lässt mich für immer alleine und kommt nie wieder zurück nach Hause
Und passend dazu: wie unglaublich schlecht -zumindest bei meinem Hund - generalisiert wird. Anderes T-Shirt: "Wie, was, was soll "sitz" heißen? Hab ich ja in diesem Kontext noch niemals nie nicht gehört, keine Ahnung, was du von mir willst, scheint mich ja aber nichts anzugehen, also geh ich lieber."
Dass man von so einem Hund auch ständig beobachtet wird, wusste ich auch nicht. Und dass ich mich dann dazu genötigt fühle, mich vor ihm zu rechtfertigen, warum ich denn jetzt schon wieder Schokolade esse (hilft beim Abnehmen, dieser "Aha. 14:37: sie hat's schon wieder getan"-Blick )
Ich hab unterschätzt, wie angebunden man mit Hund ist (gerade, wenn er nicht so ein easy-going-bleib-übers-WE-beim-Hundesitter-Hund ist). Wie viel mehr man planen muss und wie viele Dinge nicht mehr einfach Mal so möglich sind.
Aber, was mich wirklich am meisten überrascht hat und mich auch heute noch jeden Tag aufs neue fasziniert, ist, wie eng das Leben mit Hund ist. Wie tief so eine Beziehung zu einem artfremden Lebewesen sein kann, wie schnell man lernt, über sehr subtile Signale zu kommunizieren, wie viel Spaß es macht, eine gemeinsame Sprache zu entwickeln und langsam immer enger zusammen zu wachsen