Beiträge von Pfeffernaserl

    Sehr schöner Beitrag SheltiePower , würde ich gern mehrmals liken :bindafür:

    Gerade, wenn man als Anfänger selbst noch nicht so gut verstanden hat, wie es mit dem Clicker funktioniert, selbst noch mit dem perfekten Timing der Bestätigung Schwierigkeiten hat, und dann noch einen Hund hat, der einfach damit überfordert ist, irgendwas zu tun und dann noch von seinem Menschen so intensiv angestarrt zu werden.

    Genau aus dem Grund empfinde ich auch die vorhin angesprochene Übung mit der Schachtel für ein Anfänger-Team, wo weder Hund noch Mensch clickerfit sind, als viel zu anspruchsvoll!
    Ich würde Darconia auch empfehlen, mit Targettraining anzufangen :nicken:



    Was anderes: nutzt hier jemand Shapingpläne oder ein Trainingstagebuch? In schriftlicher/digitaler Form? Wie sehen die aus? Seid ihr damit zufrieden?

    Ich bin grad dran, mir ein Büchlein zu designen und bin auf der Suche nach Inspiration/Input =)

    Und noch eine andere Sache: ich habe mich letztens mit einer Freundin über's Clickertraining unterhalten und überlege, ob ich das vielleicht mal mit Luna ausprobieren soll. Gibt es Hunde die dafür eher weniger geeignet sind? Was sind die Nachteile daran? Würde mich sehr über ein paar Erfahrungsberichte freuen! 😊

    Was verstehst du denn unter "Clickertraining"?

    Möchtest du den Clicker als Werkzeug nutzen, um Tricks beizubringen? Möchtest du Alltagsdinge trainieren, an Problemverhalten arbeiten?

    Ich würde mich zu den Vollblutclickerern zählen, obwohl ich seit Jahren keinen Clicker mehr in der Hand hatte :lol: (Ich nutze andere Markersignale, vom Zungenklick über verschiedene Worte bis hin zu Gesten).


    Ich denke nicht, dass es Hunde gibt, die besser oder weniger gut für Clickertraining geeignet sind, aber dass es sehr stark vom Menschen abhängt, was daraus gemacht wird. Nicht für jeden ist das die Methode der Wahl.



    Wie jedes Training hat das Clickertraining Vor- und Nachteile, da du explizit nach den Nachteilen fragst, werd ich mich auch auf die beschränken =)


    Du solltest dir darüber bewusst sein, dass du ins Belohnungssystem des Hundes eingreifst und manche Hunde da sehr schnell in Suchtverhalten kippen könnten und nur noch darauf geiern, das nächste Signal zu hören und das nächste lohnende Verhalten ausführen zu dürfen.


    Verhaltensketten sind bei manchen Hunden sehr schnell aufgebaut - vor allem am Anfang, wenn Hund und du noch nicht so richtig "clickerfit" seid (mein Hund ist dafür aber hingegen gar nicht anfällig, der ist ein Energiesparmodell und findet Ketten anstrengend, deshalb haben wir in der Hinsicht gar keine Probleme - dafür dann in die andere Richtung, gewünschte Ketten sind genau so schwer am leben zu erhalten, wie unabsichtliche).


    Clickertraining wird sehr gern als ganz sanfte, stressfreie Methode dargestellt, was sie bei korrektem Training auch ist. Aber wenn dein Timing nicht passt, deine Trainingsschritte zu groß sind oder du durch deine Erwartungshaltung ("Los, zeig mir ein Verhalten, das ich clicken kann!") sehr schnell Stress und Druck verursachen kannst.


    Clickertraining verleitet dazu, sehr schnell sehr viel zu trainieren, weils so einfach ist und auch schnell neue Dinge verstanden werden, das kann auch zu Stress führen und den Hund überfordern. Auch beim Clickern muss man auf einen ordentlichen Trainingsaufbau und vor allem gute Generalisierung achten.


    Meist entwickelt sich das erste Verhalten, das du dem Hund übers Clickern beibringst, zu einer "Bettelübung". Das Verhalten wird also gerne in verschiedensten Situationen gezeigt, um an Belohnungen zu kommen. Das kann bei einem "sitz" recht praktisch sein, bei "nimm etwas ins Maul" vielleicht eher nicht so sehr.


    Es kann passieren, dass du als Mensch zu sehr in die Clickerwelt abrutscht und auf einmal sehr viel mehr Geld als ursprünglich gedacht in Fortbildungen, Seminare und Workshops steckst (neeeeeein, ich rede da nicht aus eigener Erfahrung :pfeif: :hilfe: )



    Als Erfahrungsbericht:

    Mit meinem Hund mit special effects könnte ich mir keine bessere Trainingsmethode vorstellen. Wir haben übers Clickern sehr viele unerwünschte Verhalten schon gut bearbeiten können, unsere Alltagskommunikation ist sehr viel besser geworden, sein Selbstvertrauen ist noch größer geworden und für unsere Bindung ist das regelmäßige Einstudieren von absolut sinnlosen Tricks auch förderlich :D

    Oh, die große Challenge kommt uns gerade sehr gelegen! Wildpark ist mit Carlo eher nicht drin, aber wir sind ja gerade im Urlaub und Herr Hund hat einen neuen Freund gefunden:


    Immer, wenn wir den Spazierweg entlang laufen, kommt er schon freudig angehoppelt



    Die beiden sind auch sehr höflich miteinander. Guckt Carlo hin, guckt Herr Grunz weg...



    ...und wenn Carlo sich seinen Keks abholt, kann Herr Grunz schauen



    Ich glaube ja, die beiden halten sich gegenseitig für lange verlorene Brüder :lol: Der Rest der Truppe ist weder an uns interessiert, noch interessiert Carlo sich für sie.



    Die Bonusaufgabe werd ich wohl mit meinem Mann als Requisite durchführen, der freut sich bestimmt darüber, wenn er mithelfen kann :D


    Bei der kleinen Aufgabe muss ich noch überlegen - regelmäßigen Freilauf gibts für Herrn Hund ja nicht und aktuell wird er sowieso nicht abgeleint, aus Gründen. Zählts auch im Garten? Aber wenn er merkt, dass wir im Garten "arbeiten", ist er eh der Oberstreber, der an mir dran klebt :lol:

    Wir haben die große Aufgabe heute auch geschafft - halt zu unseren stark vereinfachten Bedingungen, wir wurden nämlich am Ende unseres Morgenspaziergangs sehr spontan von einem älteren Herrn auf der Straße in seine Krippen- und Vogelhäuschenwerkstatt eingeladen.


    Zwar kein echter Baumarkt, aber enge Gänge, viele Gerüche und Maschinen und immerhin eine komplett fremde Person (die übrigens am Tag zuvor noch verbellt wurde :pfeif: |)). Und Herr Hund hat das so toll gemeistert! Kaum haben wir uns auf die Ansprache des Herrn umgedreht und sind seine Einfahrt hochgelaufen, wars für Carlo klar: der Mann ist nett, den mögen wir jetzt! :lol:


    Er ist total anständig durch zwei vollgestopfte Scheunen und die Werkstatt gelaufen und bei der Führung durch die Gärten und das Tratschen danach konnte er sich auch einfach zwischen meinen Mann und mich in den Schatten legen und chillen.

    Am Ende hat er noch ordentlich Komplimente von dem Herrn bekomen ("So ein schöner Hund! Und so brav! Ja, so ein wunderschöner Hund!") - und obwohl er sich dabei über den Hund gebeugt hat und ihn direkt angestarrt hat, hat Carlo das Lob sichtlich genossen, blieb total entspannt und ist dann auch ganz locker mit uns wieder nach Hause gelaufen.


    Ich bin jetzt total stolz aufs Hundekind, besser hätte er das nicht machen können :herzen1:

    (Foto oder Video gibts allerdings keins, weil Privatgrundstück und so, wär wohl nicht so gut angekommen, wenn ich die Kamera ausgepackt hätte :pfeif: :lol: )