Beiträge von Pfeffernaserl

    Kennt ihr sowas? Habt ihr sowas schonmal erlebt? Sowohl die "Trotzanfälle" als auch dieses extreme Meiden und ignorieren?

    Haha, ja, also zumindest die "Trotzanfälle" kenn ich seeehr gut.

    Wir haben/hatten gerade auch wieder so eine Phase... Herr Hund geht in den Stehstreik, wenn er meint, es reicht jetzt und er möchte bitte wieder heim. Da hilft dann nur wenig :lol:

    Wenn ich sehr viel Zeit und ausreichend Nerven hab, dann spielen wir da auch gerne mal "wer hat den größeren Dickschädel" und ich hab mittlerweile ein paar Asse im Ärmel, die dann funktionieren. Aber wir kennen uns halt auch schon seit bald drei Jahren, in der Anfangszeit, als weder Bindung noch Vertrauen da waren, ging in solchen Momenten gar nix mehr, außer Resignation und wieder heim :ka:

    Das mit dem Meiden macht meiner dafür überhaupt nicht.

    Wenn er sich ungerecht behandelt fühlt, lässt er einen das unmittelbar und mit voller Wucht spüren, da hat er absolut keine Skrupel, seine Zähne einzusetzen (also, auch da sind wir mittlerweile auf einer Ebene, dass er zumindest meinem Mann und mir gegenüber auch noch teilweise den Rest der Eskalationsleiter zeigt, je nach Situation und Erregungslage und ich mich je nachdem auch mal auf eine Diskussion einlassen kann).

    Aber so nachtragend wie deiner ist Carlo nicht. Wenn wir wieder in so eine Situation kommen, in der er sich irgendwann mal ungerecht behandelt gefühlt hat, ist er misstrauischer und die Zündschnur ist kürzer als sonst, aber auf unseren Alltag wirkt sich sowas zum Glück nicht aus.

    Und ja, ich bin da auch ganz bei tinkar:

    Sind halt so wie sie sind. Ist ja auch recht charmant, irgendwie.

    :herzen1:

    Die Äpfel mussten weg, also gibts heute schnellen Apfelkuchen

    Externer Inhalt live.staticflickr.com
    Inhalte von externen Seiten werden ohne deine Zustimmung nicht automatisch geladen und angezeigt.

    Externer Inhalt live.staticflickr.com
    Inhalte von externen Seiten werden ohne deine Zustimmung nicht automatisch geladen und angezeigt.

    Ich habe bisher nur einen American Akita näher kennen gelernt, am alten Wohnort. Und dieser Akita war (ist?) der Wachhund eines Wanderzirkusses.

    Der Stellplatz des Zirkus bei uns im Ort war mitten auf der "Hundewiese", an drei Seiten viel begangene Spazierwege, links und rechts eben noch viel Wiese mit ordentlich Hundeverkehr.

    Der Akita war tagsüber frei innerhalb der Wagenburg unterwegs, Nachts war er an einer längeren Laufleine gesichert. Natürlich sind tagsüber gerne mal Tut- und Hörtnixe in die Wagenburg reingerauscht, war mit dem Akita nie ein Problem (da war der junge Aussie, Zirkushund in Ausbildung, schon das größere Problem), der Akita hat sie einfach nett wieder raus begleitet.

    Auch der ganze Publikumsverkehr aller Altersklassen war für den halt komplett normal, er ist mit einer stoischen Ruhe etwas abseits vom Gewusel gelegen, wenns ihm zu nah wurde, ist er einfach gegangen.

    Ich war fasziniert von dem Hund, der hat mit seiner Aufgabe als Wachhund so dermaßen zufrieden gewirkt, war einfach immer schön anzuschauen, wie er mit all den fordernden Situationen umgegangen ist.

    Spannend war für mich auch, dass zeitgleich hier im Forum die Geschichte mit dem jungen Akita lief, der ja plötzlich Artgenossen nicht mehr so cool fand, so als krasses Kontrastprogramm zu "meinem" Zirkus-Akita...

    Sehr schöner Beitrag SheltiePower , würde ich gern mehrmals liken :bindafür:

    Gerade, wenn man als Anfänger selbst noch nicht so gut verstanden hat, wie es mit dem Clicker funktioniert, selbst noch mit dem perfekten Timing der Bestätigung Schwierigkeiten hat, und dann noch einen Hund hat, der einfach damit überfordert ist, irgendwas zu tun und dann noch von seinem Menschen so intensiv angestarrt zu werden.

    Genau aus dem Grund empfinde ich auch die vorhin angesprochene Übung mit der Schachtel für ein Anfänger-Team, wo weder Hund noch Mensch clickerfit sind, als viel zu anspruchsvoll!
    Ich würde Darconia auch empfehlen, mit Targettraining anzufangen :nicken:


    Was anderes: nutzt hier jemand Shapingpläne oder ein Trainingstagebuch? In schriftlicher/digitaler Form? Wie sehen die aus? Seid ihr damit zufrieden?

    Ich bin grad dran, mir ein Büchlein zu designen und bin auf der Suche nach Inspiration/Input =)

    Und noch eine andere Sache: ich habe mich letztens mit einer Freundin über's Clickertraining unterhalten und überlege, ob ich das vielleicht mal mit Luna ausprobieren soll. Gibt es Hunde die dafür eher weniger geeignet sind? Was sind die Nachteile daran? Würde mich sehr über ein paar Erfahrungsberichte freuen! 😊

    Was verstehst du denn unter "Clickertraining"?

    Möchtest du den Clicker als Werkzeug nutzen, um Tricks beizubringen? Möchtest du Alltagsdinge trainieren, an Problemverhalten arbeiten?

    Ich würde mich zu den Vollblutclickerern zählen, obwohl ich seit Jahren keinen Clicker mehr in der Hand hatte :lol: (Ich nutze andere Markersignale, vom Zungenklick über verschiedene Worte bis hin zu Gesten).

    Ich denke nicht, dass es Hunde gibt, die besser oder weniger gut für Clickertraining geeignet sind, aber dass es sehr stark vom Menschen abhängt, was daraus gemacht wird. Nicht für jeden ist das die Methode der Wahl.


    Wie jedes Training hat das Clickertraining Vor- und Nachteile, da du explizit nach den Nachteilen fragst, werd ich mich auch auf die beschränken =)

    Du solltest dir darüber bewusst sein, dass du ins Belohnungssystem des Hundes eingreifst und manche Hunde da sehr schnell in Suchtverhalten kippen könnten und nur noch darauf geiern, das nächste Signal zu hören und das nächste lohnende Verhalten ausführen zu dürfen.

    Verhaltensketten sind bei manchen Hunden sehr schnell aufgebaut - vor allem am Anfang, wenn Hund und du noch nicht so richtig "clickerfit" seid (mein Hund ist dafür aber hingegen gar nicht anfällig, der ist ein Energiesparmodell und findet Ketten anstrengend, deshalb haben wir in der Hinsicht gar keine Probleme - dafür dann in die andere Richtung, gewünschte Ketten sind genau so schwer am leben zu erhalten, wie unabsichtliche).

    Clickertraining wird sehr gern als ganz sanfte, stressfreie Methode dargestellt, was sie bei korrektem Training auch ist. Aber wenn dein Timing nicht passt, deine Trainingsschritte zu groß sind oder du durch deine Erwartungshaltung ("Los, zeig mir ein Verhalten, das ich clicken kann!") sehr schnell Stress und Druck verursachen kannst.

    Clickertraining verleitet dazu, sehr schnell sehr viel zu trainieren, weils so einfach ist und auch schnell neue Dinge verstanden werden, das kann auch zu Stress führen und den Hund überfordern. Auch beim Clickern muss man auf einen ordentlichen Trainingsaufbau und vor allem gute Generalisierung achten.

    Meist entwickelt sich das erste Verhalten, das du dem Hund übers Clickern beibringst, zu einer "Bettelübung". Das Verhalten wird also gerne in verschiedensten Situationen gezeigt, um an Belohnungen zu kommen. Das kann bei einem "sitz" recht praktisch sein, bei "nimm etwas ins Maul" vielleicht eher nicht so sehr.

    Es kann passieren, dass du als Mensch zu sehr in die Clickerwelt abrutscht und auf einmal sehr viel mehr Geld als ursprünglich gedacht in Fortbildungen, Seminare und Workshops steckst (neeeeeein, ich rede da nicht aus eigener Erfahrung :pfeif: :hilfe: )


    Als Erfahrungsbericht:

    Mit meinem Hund mit special effects könnte ich mir keine bessere Trainingsmethode vorstellen. Wir haben übers Clickern sehr viele unerwünschte Verhalten schon gut bearbeiten können, unsere Alltagskommunikation ist sehr viel besser geworden, sein Selbstvertrauen ist noch größer geworden und für unsere Bindung ist das regelmäßige Einstudieren von absolut sinnlosen Tricks auch förderlich :D