Danke fürs Rufen Phonhaus , auch wenn ich nicht glaube, dass ich hier so viel mehr beitragen kann, denn mit ängstlichen Hunden hab ich keine Erfahrung. Meiner ist zwar auch ein sehr unsicherer Kandidat, aber der löst das nach vorne, der kennt meist keinen Rückwärtsgang
Gerade die Sache mit "wie viel Zwang darf sein" find ich auch sehr schwierig, denn ich seh das auch so, dass gerade ein Vermeiden von allem, was dem Hund unangenehm ist, bei ängstlichen Hunden auch komplett nach hinten los gehen kann. Und dass gewisse Spiralen auch mit mehr Nachdruck durchbrochen werden müssten.
Allerdings liest es sich beim Hund von Daniela7177 schon so, als ob da mit einem sanfteren Weg noch mehr möglich wäre. Wenn ich das richtig gelesen hab, werden ja Kekse noch in sehr vielen Situationen angenommen, es werden schon nähere Büsche zum Verstecken aufgesucht und der Hund klingt, zumindest zu gewissen Tageszeiten, doch auch sehr gelöst.
Was ich wohl machen würde, wäre, dem Hund etwas mehr Kontrolle zu geben. Ja, ich bin ein riesiger Fan von Kooperations-, Start- und Stopp-Signalen, die bekommt man von mir immer geraten
Ich denke, gerade die Leine würde sich sehr für die Arbeit damit anbieten.
Mein Carlo hatte riesige Probleme mit dem Geschirr. Das war wirklich etwas, vor dem er Angst hatte und wo er tatsächlich auch Ansätze zum Flüchten gezeigt hat.
Ich hab da also angefangen, mit Startbuttons zu arbeiten. Heißt: das Geschirr war bei mir, Carlo Anfangs am anderen Ende des Raumes, also so weit weg, wie er den Anblick des Geschirres ertragen konnte, ohne Unbehagen zu zeigen. Wenn Carlo nun sein Startsignal (Pfote heben) gegeben hat, hab ICH etwas mit dem Geschirr gemacht (Anfangs nur leicht angehoben, in späteren Sessions hab ich dann das Geschirr angezogen (funfact: wir tragen die gleiche Geschirrgröße )), das Geschirr wieder weggelegt, click und Keks zugeworfen.
Carlo hatte die Kontrolle darüber, wann das Gruselgeschirr bewegt wird, er wusste, dass er nicht damit interagieren muss und naja, wenn ich das so lustig und cool finde, dann ist das vielleicht auch gar nicht so blöd, das Teil.
Er hat dann von sich aus den Abstand verkürzt, wollte auch das Geschirr berühren und Dinge damit machen und, naja, heute hört er die Schnallen klimpern und kommt durchs ganze Haus angelaufen, um es anzuziehen.
Ich könnte mir vorstellen, dass ihr über Startbuttons auch die Leine als etwas etablieren könntet, das nett ist.
Mit der Leine an sich hat sie ja kein Problem, oder? Erst, wenn die Leine von euch in die Hand genommen wird? Oder wo beginnt das Verhalten, das euch stört?
Ein anderer Weg wäre über negative Verstärkung, aber da braucht man richtig gutes Timing und wenn der Hund wirklich Angst hat, wär das auch nicht so mein Weg.
Wenn sie es nur blöd findet, begrenzt zu werden, könnte man so schon arbeiten.
Also anleinen und den Zug erstmal aussitzen (ganz wichtig: du bist ein Baum, du hältst den Druck nur, du übst selbst keinen Gegendruck aus!) und sobald auch nur minimal nachgegeben wird - loslassen.
Bei der negativen Verstärkung arbeitest du, wenns richtig gemacht wird, im emotionalen Bereich von Erleichterung, Entspannung, was an sich gar nicht so schlecht wäre, wenn man diese Gefühle mit der Leine verknüpft. Kann aber, wenn das Timing nicht passt, ganz schnell in den Bereich von Frust umschlagen, deshalb würd ich das, wenn ich mir nicht sicher bin, ob ich den richtigen Punkt erwische, um den Druck rauszunehmen, nur mit Trainerbegleitung (der auch Ahnung davon hat) machen.
Ihr seid ja bei einer Verhaltenstherapeutin im Training, oder? Was ist ihr Ansatz? Und wenn ihr Bedenken habt, dass es nicht schnell genug vorwärts geht, was sagt sie zu diesen Gedanken? Ich würde da jetzt auch nicht hunderttausend verschiedene Ansätze ausprobieren und am Ende den Hund vielleicht noch mehr zu überfordern oder zu verwirren, sondern, nachdem ihr ja eh auch Fortschritte macht, erstmal bei ihrem Plan bleiben? (sagt die, die mit ihrem Hund hunderttausend verschiedene Ansätze ausprobiert hat und ihn zu Beginn komplett überfordert hat )
Ansonsten...
Ihr seid in München, nicht wahr?
Ich wohne nicht sooo weit weg (bei Freising), falls ihr irgendwann (fremde) Menschen sucht, mit denen ihr Begegnungen in einem sicheren Rahmen üben wollt, stell ich mich gern als Übungsobjekt zur Verfügung.