Wie war das bei euch? Vielleicht wollt ihr kurz eure Rasse und die Problematik beschreiben, wieso eine Schlepp her musste und am interessantesten wäre es auch zu wissen, wie ihr trainiert habt und welche Erfolge ihr damit hattet.
Carlo, rumänischer HSH-Mix, läuft immer an der Schleppleine. Die paar Mal, die er bisher Freilauf genießen durfte, kann ich leicht an zwei Händen abzählen. Freilauf geht nur, wenn das Gelände sehr gut einsehbar ist, Carlo gut drauf ist und ich konzentriert bei der Sache bin. Nicht etwa, weil er jagen geht, daran hat er kaum Interesse, aber weil er eine Gefahr für andere Menschen und Hunde ist.
Dazu kippt er bei bestimmten Spuren (Füchse, Wildscheine, Marder, Erzfeinde,...) sofort in den Fight-Modus und ist dann nicht mehr ansprechbar. Ohne Absicherung würde er kopflos irgendwo hinrennen und in alles, was sich bewegt, reinbeißen.
Wir sind meist mit einer 5m Schlepp unterwegs, wenn wir weit außerhalb spazieren gehen auch schon Mal an 10-15m, die er aber eigentlich gar nicht richtig ausnutzt.
Ich hab die Schlepp immer in den Händen und bin immer am auf- und abwickeln (das läuft mittlerweile schon absolut automatisch, da denk ich gar nicht groß drüber nach). Meist so, dass wir mit zwei "Smileys" herumlaufen - also von Geschirr bis zu meiner linken Hand hängt die leine locker durch und zwischen meiner linken und rechten Hand hängt nochmal so ein Meter durch (das ist die Länge, die ich zum langsamen Stoppen nutze, dabei gleitet dieser Meter mit etwas mehr Widerstand durch die linke Hand, das ist das Signal für Carlo, dass die Leine gleich zu Ende ist), der Rest der Leine ist aufgewickelt in der rechten Hand.
Bei uns ist die Leine nur ein Notanker, wenn er eben in so eine Spur läuft und sich selbst vergisst. Ich kommuniziere nur den langsamen Stopp darüber, wobei wir da aber auch Wortsignale haben. Ich selbst ziehe oder rucke nicht an der Leine, ich halte sie einfach nur fest, wenn Carlo ausrastet und Druck aufbaut. Davon abgesehen wird eben über Wortsignale oder Körpersprache kommuniziert, so als ob es keine Leine gäbe.
Warte hat sich so nebenbei als Signal ergeben, weils immer vor einem langsamen Stopp gesagt wurde. Stopp haben wir erst daheim trainiert und dann mit nach draußen genommen.
Am Boden schleppende Schlepp gibts bei uns übrigens nicht.
Wenn ich nicht sicher genug bin, ihn ganz frei zu geben, dann bleibt die Leine auch einfach in der Hand. Denn wenn er ausrastet, ist er sonst weg, da hab ich gar keine Gelegenheit mehr zu reagieren.