Hallo miteinander...
Das wird jetzt etwas länger, aber ich brauche ein paar Tipps, es ist schon lange her, dass ich einen Welpen großziehen "musste", und Vorbereitungszeit hatte ich nicht wirklich.
Zur Situation:
Jack - so heißt der Kleine nun - wurde mir vergangenen Samstag vom Vorbesitzer auf einem Supermarktparkplatz vor das Auto getreten. Ja, richtig gehört, bzw. gelesen.
Er hat wohl während des Einkaufens die tollen Ledersitze im Auto angekaut, und das war Grund genug, ihn mal eben durch die Gegend zu kicken.
Ansonsten habe ich nur mitgekriegt, wie dieser ... Mensch ... schimpfte, seine Freundin habe das Sch***vieh vor einer Woche angeschleift, und nun habe er es an der Backe, und
das Vieh muss weg usw. usf.
Ich habe daraufhin kurzerhand etwas Geld aus- und den Hund eingepackt. Konnte das nicht ertragen, und hätte um nichts in der Welt diesen Mann wieder den Hund mitnehmen lassen.
Gut, wir wollten ohnehin wieder einen Hund haben, aber eigentlich einen etwas älteren, vom Tierschutz oder aus dem Tierheim und mit mehr Zeit zur Vorbereitung, aber nun isses so, wie es ist, und Jack gehört zu uns. Punkt!
Alles in Allem glaube ich, ist dieser Welpe trotz allem, was er wohl schon erlebt haben mag in der vergangenen Woche, ein Glücksgriff und ein echt toller Kerl.
Ich weiß leider nichts über ihn, irgendwelche Unterlagen gibt es nicht, kommt wohl vom Bauernhof, Rasse keine Ahnung, Alter "so 9 Wochen oder so" ...
Sein Sozialverhalten anderen Hunden gegenüber ist top, er ist vorichtig, manchmal übermütig, lässt sich aber gut von älteren Hunden in die Schranken weisen.
Menschen gegenüber ist er sehr aufgeschlossen, nicht verängstigt oder angespannt, einmal habe ich heute gesehen, wie er beim Anblick eines vorbeilaufenden Mannes den Schwanz etwas einkneift und Schutz zwischen meinen Füßen suchte, und dieser Mann sah seinem Ex-Herrchen tatsächlich etwas ähnlich, ansonsten ist Jack super freundlich und ein sehr aufgewecktes Kerlchen.
Unsicher bin ich mir aber doch in einigen Punkten, denn gerade weil Jack so einen besch...eidenen Start in das Leben mit neuer Familie hatte, will ich nichts falsch machen.
Zum einen kann ich mir ein bestimmtes Verhalten nicht erklären.
Er lässt sich sehr gut zurechtweisen, es hat am ersten Tag 5 mal deutliches "NEIN!" genügt, um ihn davon abzuhalten, das Katzenklo leer zu futtern. Gestern und heute jeweils ein einziger Versuch, aber ruhiges "Nein" reicht, er geht sofort weg.
Gleiches bei Sofa anknabbern, Katzenkorb attackieren, Futterschüssel zum spielen verwenden. Aber nicht so beim Schuhe klauen. Da kann man noch so oft gegen vorgehen, das kann er einfach nicht lassen.
Mir wäre nicht bewusst, dass ich es bei den Schuhen anders gehandhabt hätte. Also - wo liegt mein (Denk-)Fehler? Warum tut er das?
Zweiter, großer Punkt, der mir wirklich Angst macht - ab Donnerstag werde ich ihn mit zur Arbeit nehmen müssen (bis dahin habe ich noch Urlaub).
Ich kann ihn zwar mitnehmen, aber nicht dauernd bei ihm sein. Er wird immer wieder für einige Zeit alleine im Büro bleiben müssen, und bisher ist es kaum möglich, auch nur alleine auf Toilette zu gehen.
Seit ich ihn Samstag eingesammelt habe, weicht er mir nicht von der Seite. Er klebt förmlich an mir, auch jetzt gerade schläft er unter meinem Stuhl, weil das Körbchen (Entfernung 1,5 m) zu weit weg ist.
Er verhält sich super, wenn er bei mir ist, keiner meiner Hunde, die ich bisher hatte, hat sich so toll verhalten wie Jack das jetzt schon tut - er legt sich neben meine Füße, wenn ich mich mit jemandem unterhalte oder setzt sich neben mich und wartet mit aller Geduld der Welt. Aber das will ich nicht zerstören.
Habt ihr irgendwelche Tipps, wie ich die ersten Tage auf der Arbeit gestalten könnte?
Ich dachte, ich nehme ihm die Decke aus seinem Körbchen mit, sein Kau-Seil und den Ball, den er so gerne zerlegt, sorge dafür, dass er möglichst nicht von allen Kollegen gleich überfallen wird (was echt schwer ist, weil jeder sofort von ihm eingenommen ist...), und ich muss halt versuchen, mindestens alle zwei Stunden mit ihm kurz raus zu gehen.
So ganz Stubenrein ist der Kleine natürlich noch nicht.
Ach, und dann geht es da noch um die "Rasse".
Jack ist vermutlich eine wilde Mischung aus allem, was auch nur entfernt nach Hund aussieht.
Aber ich bin eigentlich der Überzeugung, dass man auch bei Mischlingen etwas auf die Eigenschaften der enthaltenen Rassen eingehen sollte, wenn es um die Erziehung geht, da verschiedene Rassen nun mal ganz verschiedene Anforderungen haben.
Nur habe ich keinen blassen Schimmer, wo ich Jack einordnen soll.
Ich versuche mal, ein Foto anzuhängen, vielleicht kann jemand, der Ahnung hat, einen guten Tipp abgeben.
Im Moment ist Jack knappe 4 kg schwer und etwas über 30 cm hoch.
(Ok, ich schaffe das mit dem Foto nicht, dann hoffe ich, dass ich es als Profilbild hinkriege.)
Sorry für diesen langen Roman!
Liebe Grüße-
Johanna mit Jack