@Alana3010 ich verurteile dich nicht für deine Wahl aber ich sehe sie kritisch. Aus deinen Aussagen lese ich raus, dass du dir Gedanken gemacht hast und dem muss man erstmal applaudieren. Aber es gibt leider etwas was ich finde, was dir bewusst sein sollte und deshalb habe ich mich mal selber (sehr gekürzt) aus Qualzuchten II kopiert.
Die Nasenlänge bzw. der sogenannte CFR (craniofacial ratio) hat laut der folgenden zwei Studien einen direkten (nicht-linearen) Einfluss auf BOAS. Andere äußerliche Sachen (Genickumfang, Übergewicht und evtl. auch Kastration) könnten auch einen Einfluss haben, haben in den Studien aber keinen.
--> Impact
of Facial Conformation on Canine Health: Brachycephalic Obstructive Airway
Syndrome (Englisch und frei zugänglich, wer alles lesen will)
Deswegen wird immer wieder darauf herumgehackt, die Nasenlänge ist und bleibt einfach eines der wichtigsten Kriterien. Es werden dabei die anderen Sachen nicht einfach vergessen, der CFR ist einfach das Erste was angegangen werden muss, weil es den größten Effekt hat.
Jetzt hast du dich ja für einen Züchter entschieden, der das angehen möchte. Toll aber ... auch hier folgt leider ein ABER.
Ich hole etwas aus:
Deinem Foto zufolge tippe ich bei deinem Hund auf einen CFR irgendwo bei rund 0,3.
Vllt möchtest du es selbst messen? Hier gehts zur Anleitung: CFR Messung und in den folgenden Seiten wird es nochmal näher erläutert. Einfach ein Stück lesen.
Du hast im Moment einen Hund, der fit ist, aber rein theoretisch liegt die Wahrscheinlichkeit das bei einer so kurzen Nase KEIN BOAS auftritt bei vllt. 60 % - 50 % (ganz genau kann man es nicht sagen, da in den Studien kein Mops 0,3 hatte)
Spinnen wir das weiter... im Wurf deiner Hündin sind also wahrscheinlich ungefähr die Hälfte der Welpen erkrankt oder werden im Erwachsenenalter noch erkranken und ihr Leben lang Qualen leiden.
Und darum ist es für mich (wie auch die meisten anderen wahrscheinlich) keine Jubelrufe Wert, wenn der Hund ein bisschen mehr Nase hat als normal. Natürlich ist es besser als der Standard Mops, ganz ohne Nase (bei dem fallen übrigens auch ganz selten nicht Erkrankte) aber die mittlere Wahrscheinlichkeit für BOAS (88 % - 90 %) ist einfach viel zu hoch.
Für mich ist BOAS aber auch egal in welcher Wahrscheinlichkeit einfach nicht akzeptabel. Und nochmal die Frage wie viele leidende Hunde sind ein "MEIN HUND KANN ABER RENNEN" Wert?
Ich möchte dich damit nicht verunglimpfen oder beleidigen, ich möchte dein Sichtfeld nur etwas vergrößern.
Gleichzeitig eignet sich die Studie übrigens hervorragend zum Spekulieren, warum den der Boxer und andere Rassen weniger Probleme haben. Die Wahrscheinlichkeiten sind nämlich durchaus nicht gleich und das ist sicherlich weiteren Einflussfaktoren zu verdanken, die noch untersucht werden müssen, wie Genickumfang, Übergewicht und evtl. auch Kastration etc.