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So - bin gespannt, was der Trainer noch an Tips hatte, nachdem er Dich gesehen hat im Umgang mit dem Hund... ;-) Ich lese weiter mit :-)
Vielen Dank nochmal! Viele deiner Tipps helfen in normalen Situationen bereits und er ist da echt lernwillig, aber im akuten Fall eben nicht und deshalb kam gestern die Trainerin und das war sehr aufschlussreich für uns! Nur kurz zu den Hundebegegnungen: Wir laufen selten frontal auf einen Hund zu - Flocki zieht und knurrt schon in die Richtung, wenn er irgendwo schräg gegenüber zwei Straßen weiter einen sichtet. Aber wir haben wohl die Erklärung woran das liegt und woher es kommt.
Die Trainerin kam und wurde so richtig richtig unfreundlich begrüßt von ihm (was in diesem Moment gut war, sie sollte ja das Problem direkt sehen) Ich habe ihn direkt an die Leine genommen und sollte ihn auch immer hinter mir halten als sie rein kam - da wurde das Problem schon ganz offensichtlich: Sie ist mit ihm in Kommunikation getreten und wo ein unsicherer Hund zurückgewichen wäre - geht Flocki komplett nach vorne auf Konfrontation. Sie war schon "beeindruckt" - trotz vieler Problemhunde wird sie wohl selten so dermaßen unfreundlich begrüßt.
Im Laufe der Stunde und des Gesprächs kamen aber viele Dinge heraus: Zum einen ist der werte Herr gewöhnt worden daran schalten und walten zu können wie er wollte bei den Vorbesitzern, so dass er eben dort schon dieses Verhalten hatte - aber es ist sicher nicht so stark aufgefallen, wenn man 10 Stunden außer Haus ist und zudem in einem Ort mit seeeehr wenig Anwohnern lebt und der Hund somit generell wenig Reizen ausgesetzt war.
Aber nun zu uns: Ich hatte den Fehler gemacht schnell Halsband statt Geschirr umzulegen, wodurch ich dann gehemmt war ihn ständig hinter mich zu ziehen. Sie sagte auch gleich, der Hund weiß gar nicht, was ich von ihm will. Lange Rede kurzer Sinn, ich komme am Besten direkt zum Fazit:
Tatsächlich kann er es auch gar nicht wissen, weil ich sehr oft den Weg des geringsten Wiederstands gehe: klar - zwei Kinder, Job, Haus, Mann... was nicht wichtig genug ist, wird eben mal durchgehen gelassen und nach dem dritten Mal wird er eben nicht mehr zurück an seinen Platz geschickt, weil anderes gerade wichtiger ist. Bei diesem Hund ist das aber eben fatal - er will alles kontrollieren, insbesondere mich - weil ich es zugelassen habe - und schlimmer: er will alles regeln. Wonach er die Personen aussucht, die für ihn eine Gefahr darstellen, steht gerade nicht an erster Stelle - sondern, dass er aufhören muss irgendetwas zu regeln. Ich denke ihre Einschätzung ist sehr richtig, denn tatsächlich ist er an Stellen, wo ich die Priorität voll darauf setzen kann, dass er still ist und an seinen Platz geht, wie bspw. im Büro, sehr schnell im lernen und begreift da sehr deutlich was ich will.
Schritt eins dafür ist eine neue Box für Zuhause (seine habe ich jetzt ja im Büro stehen). Diese positiv aufbauen und in Momenten, in denen ich managen muss während auch Kinder mal Zeit brauchen oder jemand klingelt, zu Besuch kommt dann auch schließen. Er muss (wie bereits hier schon geraten) lernen dort drin zur Ruhe zu finden und den Weg dorthin gehen wir gemeinsam. Auch müssen einzelne Schritte gegangen werden, damit die Kontrolle über mich aufhört. Dazu gehört u.a., dass er nicht mehr neben mit schlafen und wachen darf - weil er eben auch nachts anschlägt. Und natürlich auch das Spiel mit auf dem Platz bleiben (dann eben in der Box), Türen schließen usw. Das Training wird sie konkret dann mit uns absprechen, wenn ich buche (was ich gleich nach dieser Nachricht auch machen werde)
Wir haben Ziele definiert: Ich wünsche einen absolut zuverlässigen Rückruf sowie ein Loslassen seiner Kontrollfunktion und damit freundlicheren, bzw. zurückhaltenderen Umgang mit anderen Menschen und Hunden. Er muss aufhören mich zu beschützen, das ist mein Job.
Ich bin sehr optimistisch, dass wir das mit ihr zusammen schaffen können. Sie sagt: Wir können zumindest eine große Besserung erzielen :)
Tatsächlich habe ich schon heute nach dem Gespräch eine ganz andere Einstellung und sehe viele Dinge, die ich getan habe aus einem anderen Blickwinkel. Ich habe ihn sehr häufig unbewusst bestätigt in seinem Handeln...
So, das mal von uns! :) Wenn ihr noch Fragen dazu habt, fragt :) Ach und zur Rasse: Sie geht von einem Mix mit Dackel oder Shih Tzu aus - sieht zwar aus wie ein Malteser, aber die kurzen Beinchen deuten auf Mischling hin.