Welchen Grund für Aggression hatte euer Hund?

  • Hallo!
    Es ist zwar mMn die falsche Kategorie, aber da es viele HH als Problem ansehen, ist dieses Unterforum vielleicht doch ganz passend.


    Angelehnt an diesen Thread
    https://www.dogforum.de/viewto…=0&postorder=asc&&start=0
    bin ich auf die Idee gekommen, einfach mal nachzufragen, wie die 'Beißereien' eurer Hunde eigentlich zustande gekommen sind?
    Welchen Beweggrund hatte eurer Hund, um auf den anderen loszugehen? Oder in welcher Form hat euer Hund das aggressive Verhalten des anderen provoziert? In welchen 'Schweregrad' würdet ihr die aufkommende Aggression in bestimmten Situationen einstufen?
    Wie lange habt ihr bei/nach den einzelnen Vorfällen gebraucht, um das Geschehene zu rekonstruieren, um euch einen Reim drauf zu machen?
    Bei mir dauert es mitunter ziemlich lange, bis ich das Verhalten durchblicke, manchmal Jahre, bis ich erkenne, dass mein Hund 'Recht hatte', und ich gar nicht sauer auf ihn hätte zu sein brauchen.
    Also - in welchen Situationen kommt es zu Konflikten zwischen euren Hunden, bzw. mit Fremden? Und wie/wann habt ihr es geschafft, eine Eskalation noch rechtzeitig abzuwenden?
    VLG

  • Ui, interessantes Thema:
    Also, große Beißerein habe ich nur drei hinter mir., 2 mit Blond/Mädchen, 1 mit Schwarz/Kastr. junge.
    Ich weiß bei Ronja, daß sie fremde Hunde nicht die Bohne interessiert und sie ihre Ruhe haben möchte. Sie beschnuffelt mal ganz gerne kurz, darf aber selbst nicht richtig beschnuppert werden, und schon gar nicht am Poppes.Also: femde, lebhafte und weibliche Hunde, gleiche Größe, mag sie einfach nicht. Sie sagt, geh weg. Manche gehen, manche sagen: von Dir laß ich mir mal gar nichts sagen und dann geht es los. Ich habe also beobachtet, daß, wenn es nicht nach ihrer Nase geht, sie wirklich sehr ungehalten wird bis hin zur zweimaligen ernsthaften Beißerei, wo zwei Mann gebraucht haben, den blonden Labrador in seine Auszeit zu bringen. Die Letze Aktion ist 1,5 Jahre her. Habe viel darüber nachgedacht und bin zu dem Entschluß gekommen, okay, sie ist halt so (und ich weiß auch, warum) und da ist meine Wenigkeit gefragt. Mit der Weile kann ich sehr gut abschätzen, wie Begegnungen verlaufen und kann sie auch beeinflussen. Da wundert sich so manch 2-Bein-Begegnung, aber ich bin da unbeeindruckt.
    Erik hat in seinem Leben erst eine Beißerei hinter sich gebracht, am Boden liegend, nicht aktiv, am liebsten sterbend. Gegner war doppel so groß und schwer wie er und ich hörte den Standardspruch: das klären die schon. Während ich mit meiner Freundin also Hunde sortiert haben, hat mein Freund mal nebenbei mit denen Sachen so geklärt...
    Erik trug eine Ohrenverletzung davon, es hat ihn aber an seiner Fröhlichkeit und Freundlichkeit zu Artgenossen nicht geschadet...

  • Vielleicht sollte ich noch kurz (jaja, kurz...lach mich weg und verzeiht) sollte ich schildern, warum ich glaube, zu wissen, daß die Blonde so untypisch für Labbi ist, wie sie ist.
    Bis zu ihrem 5. Lebensmonat war dieser Hunde sehr, sehr krank und hochgradig ansteckend. Das hieß, absolute Isolation zu anderen Hunden. Wir wußten damals nicht, ob sie überlebt oder nicht. Naja, diese Zeit ohne Artgenossen und nur mit Frauchen und Herrchen ist eine nicht ganz gesunde Sozialisierung. Als sie dann grünes Licht für die "Welpenstunde" bekam, sind wir dann auch da hin. Nun, ich sehe es noch genau vor mir, an ihrem ersten Tag stürmten sofort vier Halbstarke auf sie und brachten sie so Boden und tobten sich auf ihr und an ihr auf. Nachdem die Trainerin über den Platz rief:"Wo sind die Herrschaften (man meinte damit Frauchen und Herrchen, plaudernd und entspannt, aber nicht reagierend), haben sie und ich die kleine Blonde, in Totenstarre verfallen, aus ihrer mißlichen Lage herausgebracht. Alleine nur diese Situation hat gepraägt. In den Folgestunden hat Ronja jedesmall nur kurz Hallo in die Runde "gerufen", sich abgesondert und mit der restlichen Welt, nur nicht mit Hunden, beschäftigt. Es dauerert, glaube ich, ungefähr 4 weitere Stunden, da unterlag sie einen bitterbösen Angriff (mit der Zeit die Junghundegruppe), erneut habe ich und die Trainerin sie aus der Situation herausgeholt, der andere Hunde wartete 20 Sekunden, nahm ihre Spur auf und griff ein zweites Mal an- Er griff an. Das war nicht mehr harmlos. Der gute durfte umgehend mit Anhang (also 2-Bein und mal wieder plaudernd mit der Umwelt) den Platz verlassen.
    Ich glaube, das sind die Schlüsselereignisse für die Hübsche. Im Endefffekt hat der Mensch sie vor weiterem bewahrt und darauf verlä´t sie sich noch heute. Rückblickend wird es ein Bild für mich....das ist jetzt 6 Jahre her. Ich habe sehr lange gebraucht, die Zusammenhänge zu erkennen, aber ich bin froh, sie überhaupt erkennen zu können. Jetzt ist vieles um einiges leichter, auch wenn das 2-Bein über mich sagt: die ist komisch, die schickt ihren Hund einfach weiter, der darf ja gar nicht spielen ...... :D :/ :shocked:

  • Als Lucy noch Junghund war, ist sie ein paar mal angegangen worden, warum, weiß ich nicht. Dass sie provoziert hat, kann ich mir kaum vorstellen, sie hat sich auch nie gewehrt. War aber immer viel Lärm um nichts, sprich, Lucy war nie verletzt.
    Lucy mag heute kaum noch Hunde auf Anhieb, was aber nicht unbedingt auf schlechte Erfahrungen im Junghundealter zurückzuführen ist. Sie zeigt fremden Hunden schon recht deutlich, dass sie keinen Kontakt wünscht, aber ohne "Körperkontakt". Ich denke, sie kann sehr gut einschätzen, was am besten zieht: völliges ignorieren oder aufplustern + ausweichen/sonstwas tun oder offenes Drohen (durchaus mit Zähnefletschen). Glaubt sie, es könnte zu einer Beißerei kommen oder der andere ist (mental) stärker, flüchtet sie, bzw. deeskaliert.
    Gut das war jetzt nicht die eigentliche Frage, aber ich finde es im Vergleich zu Grisu interessant: der kommt mit den meisten Hunden erst mal gut klar, hat durchaus Interesse, spielt auch mal, aber wenn ihm mal was nicht passt, explodiert er... Ein ganz anderer Hundetyp.


    Bei Grisu, mal sehen... am schlimmsten war es, als er so um 1 Jahr alt war. Er konnte fröhlich mit einem Hund spielen und im nächsten Moment dem anderen Hund im Fell hängen... Gründe: der andere Hund ist männlich und hat Lucy zu lange angeguckt. Oder: ein anderer Hund ist auf einem Flohmarkt von hinten knurrend auf Grisu drauf, Grisu fackelt keine Sekunde und startet den Gegenangriff (Lucy hätte erst mal einen halben Herzinfarkt bekommen...). Oder: der andere Hund näherte sich meinem Rucksack, mir, der Bank, auf der wir eben noch gesessen haben, der netten Frau, die Grisu gerade erst kennen gelernt hat (konnte wahlweise auch durchaus die Besitzerin des anderen Hundes sein...). Oh und 2 Rüden gibt es (DSH + DSH-Dobermann-Mix), die hasst er, was auf Gegenseitigkeit beruht. Die sind beide ähnlich drauf :roll:
    Mit dem DSH-Mix hat er sich mal so richtig ernsthaft in der Wolle gehabt, inkl. kleinerer Wunden. Alles andere war kurzes explodieren ohne Folgen.


    Mittlerweile ist Grisu 3,5 Jahre alt und ein gutes Stück gelassener geworden. Und vor allem erkenne ich es mittlerweile, wenn er kurz davor ist (habe nun auch etwa 2 Sekunden Zeit zu reagieren, statt ehemals 0,2 Sekunden :hust: ). Er dreht mittlerweile meist von selbst ab, was ich lobe, lange habe ich ihn aktiv weggeschickt. Anders als bei Lucy ist sein "Drohen" mehr ein ganz leichtes starr werden und "der Blick". Obwohl, ich glaube, es ist kein Drohen, Grisu will ja die Auseinandersetzung nicht verhindern...

  • Meine wurde einige Monate lang von einer Hündin tierisch angegiftet und auch angegangen, nämlich in den Arsch gebissen. Meine ist immer ausgewichen.
    Dann kam der Tag, da hat sie die Hündin zurückgebissen, in den Allerwertesten.
    Und schwupp, war die Keilerei im Gange.


    Danach wollten sie sich immer wieder gerne aufeinander stürzen - ließen sich aber stimmlich abhalten. Beide HH haben ihren Hund am anderen vorbei gelotst. (Stand heute weiterhin unverändert: Sie keilen sich nur nicht, weil wir es verbieten.)


    Seit Joy das erste Mal "richtig" zugebissen hat, hat sie die nächstbeste Gelegenheit noch mal genutzt:
    Ihr lief eine Hündin frech in den Weg, wollte schnuppern erzwingen. Joy ließ sie stehen - und biss ihr im Vorbeigehen in den Allerwertesten.
    Ließ sich wiederum stimmlich sofort zum Weitergehen abkommandieren.


    Beide Male gab es keine (sichtbaren) Verletzungen.


    Eine dritte Situation gab es bei einem gemeinsamen DF-Treffen.


    Joy deseskaliert sehr lange, aber wenn das keine Wirkung zeigt, lässt sie sich anscheinend "nicht die Butter vom Brot nehmen".
    ich hab den Eindruck, dass sie so eine Straßenkämpferseite in sich hat und irgendwann schlicht keinen Spaß mehr versteht.


    Insgesamt aber gut händelbar!


    Joy wurde selbst auch gebissen, ohne dass ich es gemerkt hab! Sie hatte anschließend wochenlang Tackerwunden, die nur langsam verheilten.
    Seitdem such ich sie immer ab, wenn irgendeine Schnapperei im Gange war.

  • Hallo!!!
    Interessantes Thema! Also bei meiner Huskymixhündin reicht als Grund dafür sich mit anderen Hunden zu prügeln die Abwesenheit von (mindestens) einem funktionierenden Hoden. Sie hält sich seit nunmehr 11 Jahren, konsequent und fast ausnahmslos für die unanfechtbare Königin aller Hündinnen (und vermutlich auch der ganzen Welt ';)'. Merkwürdigerweise versteht sie sich mit Huskyhündinnen supi - da wird sich gegen Mäuse verbündet und gemeinsam an ein und demselbsen Loch gebuddelt ':irre:'
    Zum Glück hat sie mittlerweile auch der Nicht-Husky-Hündin einer Freundin die Gefolgschaft gewährt und dieser wird hin und wieder sogar die Ehre eines kleinen Laufspiels zu Teil.
    Für mich bedeutete das neben Training und ':motz:' vor allem meine Sinne zu schulen sowie Adleraugen zu entwickeln, um - wenn Hunde nahen - auch auf große Distanz frühzeitig zu erkennen, ob sich unterhalb des Bauches ein Schnipi befindet und ob weiter hinten noch alles in seinem Urzustand ist...ich habe dies bis heute perfektioniert (':D')
    Bei meinem Rüden gestaltet sich das alles doch wesentlich einfacher. Von sich aus fängt er eigentlich keinen Zoff an - nur Besteigen findet er ziemlich unverschämt, das kann durchaus Grund genug für Streit sein - es sei denn, es handelt sich beim Besteiger um SEINE Rüdin...die wird eher gemäßigt und beschwichtigt denn in ihre Schranken gewiesen....der kleine Mann ist echt diplomatisch...
    Ja,ja so sind se...

  • Tja... unser "Grund" hieß Struppi!


    Ein Fox wie er im Buche stand ...mit einem Herrchen... nun ja...
    Struppis Papa ging gerne auf seiner Abendrunde ohne Leine.
    Struppi auch... halt nur nicht dorthin wo Herrchen wollte :???:


    Struppi war ein wenig ... gelinde gesagt ... Größenwahnsinnig :/


    Abendrunde mit angeleintem Bär:


    Von weitem höre ich in der nächtlichen Stille :
    Struppi... Struppi ... STRUPPI.... STRUPPPPIIII….


    Es sauste an, ich ließ die Leine fallen und wir hatten
    eine recht heftige, laute Rauferei nach dessen Ende der Bär dem
    lieben, auf dem Rücken liegenden, Struppi die Pfote auf die
    Brust drückte.


    Leider hatte Struppi noch drei Mal die Gelegenheit diese
    Erfahrung zu machen... immer der gleiche Ausgang der
    Geschichte...er war wohl etwas masochistisch veranlagt :roll:


    Keiner der beiden Hunde hat im übrigen Schaden genommen.


    Meine Erfahrung beim Bär war immer, dass er der Konfrontation
    lieber aus dem Weg ging. War er freilaufend auf dem Weg zum
    vermeintlichen Feind, hat er sich tatsächlich immer durch eine
    scharfe Ansprache wieder zurückbewegte.


    Verprügelt wurde er auch...


    gleiches Schema wie oben aber diesmal wars ein Schnauzer
    der auf dem Bär stand ... so what...


    Ein einziges Mal hat er wirklich Schaden genommen ( wenn auch
    Gottseidank nur ne fiese Schramme am Auge).
    Da hat sich ein 6 Monate alter Leonberger aus völlig unersichtlichem
    Grund auf den im Platz liegenden Hund gestürzt und zugepackt...
    Vor einem Spaziergang mit der Hundetruppe beim Problemtrainer.
    Obwohl der Leo nur in Pension bei diesem Trainer war und
    eigentlich völlig unproblematisch....Selbst der Trainer war geschockt.


    Bei Hündinnen bin ich vorsichtiger. In der Nachbarschaft haben wir
    derzeit eine Schäferhündin die bereits 4 mal heftig Rüden und
    andere Hündinnen angegangen ist... allesamt nette, verträgliche
    Hunde.


    Liebe Grüße
    Susanne

  • Lee und Mix-Hündin.. Futterneid und "ich weiß nichtw as der Grund war".. Ich hab Lee geschickt um einen Beagle, nen Aussiewelpen und Pepper zurück zu holen. Andere Hündin ging los und hat sie gepackt.
    So sah sie danach aus


    :hust:



    Die andere echt böse Beisserei war vor einer Woche. Sunny (Hündin meiner Tante) und DK-Hündin. Beide können sich nicht ausstehen, beide provozieren den anderen. Bisher wurde jede Zickerei unterbrochen mit Worten etc.
    Am Sonntag standen sie sich gegenüber und (so leid es mir tut), das lief wie im Lehrbuch ab und man hat gesehen, dass es gleich knallt. Hat es dann auch :hust:
    Nach dem trennen ging es zum TA, beide Hunde haten zig Löcher und Wunden unter der Haut (ich weiß nicht wie man das nennt.. die Haut hat sich vom Fleisch (?) gelöst)..


    Die anderen Beissereien (von Hunden die ich kenne/kannte) hab ich nie mitbekommen, aber die gingen teilweise bis zum Tod eines Hundes *sfz*

  • Also einer meiner Dackeln, der inzwischen gestorben ist, wurde plötzlich sehr aggressiv - nicht nur mit anderen Tieren, sondern auch mit Menschen. SOgar mit uns. Er beißte, knurrte, spielte nicht mehr usw. Er war damal schon 10 Jahren alt.
    Erst nach vielen Monaten haben wir erfahren, dass der arme Kaspar eigentlich Augenprobleme hatte. Er hatte Katarakte, so dass seine Sehkraft immer schlechter wurde. Er ist einer
    Augen Laserbehandlung untergegangen und nachdem er seine Sehkraft wieder gewonnen hat, haben wir eine deutliche Besserung seines Verhaltens sehen können.
    Leider hat er nur noch sieben Monate nach der OP gelebt.

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