An alle Beagle-Besitzer:Sind Beagle wirklich so schwierig???

  • Hallo,
    wir haben jetzt einen fast 19 Wochen alten Beagle, den wir sehr lieben.
    Da es aber unser erster Hund ist, haben wir keine Vergleichsmöglichkeiten mit Erziehung etc.
    Fast alle, incl. Tierärztin, sagen uns, dass Beagle für Anfänger besonders schwer zu erziehen sind. Stimmt das?
    Unser Butch hört im Moment ziemlich gut auf alle Kommandos, die wir ihm beigebracht haben. Er ist ein Kampf-Schmuser und wir sind ihm schon ziemlich verfallen.


    Welche Erfahrung habt Ihr mit Euren Beagles?

  • Hallo,
    nun es gibt hier beaglebsitzer die sicher was schreiben werden, ich habe aber auch nen laufhund zuhause, die sind in sehr vielen bereichen den beageln ähnlich,


    also mit 19 wochen ist der hund ja erst in der entwicklung, es kommen noch trotzphasen und der jagdinstinkt entwickelt sich auch erst zwischen den 4 und dem 6 monat (korrigiert mich wenn ich mich in den zeiten geirrt habe- bin mir nicht mehr 100 sicher weiss aber dass er etwas später dazukommt) hat dein beagle dann erfolg (schon das hetzten ist selbstbelohnend) kann er schwierig werden.


    Diese Hunde wurden wie andere laufhunde seither zum selbstständigen arbeiten gezüchtet und entscheiden daher auch sehr schnell selbst, beagle sind wegen ihrer verfressenheit unter umständen leichter zu konitionieren, als meine die leckerlies bei wildgeruch nicht mehr so spannend findet.


    Es sind sehr arbeitfreudige hunde, sie gehen auf, wenn mit ihnen auf fährte oder mindestens suchspiele gemacht werden, hab heute zwei gelegt und es gibt nichts schöneres als zu sehen wie dein hund in den arbeitsmodus umschaltet (auch wenns nur der dummy ist) und glücklich ist seine nase auch einsetzen zu können.


    Ja ein beagle ist unter umstäden schwieriger als eine andere rasse, aber ein super hund wenn man seinen arbeitswillen stillen kann.
    viele verselbstsändigen sich gern, d.h. sie laufen gern mal weg, da weiss man aber auch nicht ob die halter überhaupt versucht haben den hund richtig auszubilden, ich weiss aber wie schwierig es ist mit einem hund der starken jagdtrieb hat die abrufbarkeit einzutrainieren (wir kämpfen immer noch damit)


    aber wie gesagt ich kenne auch einige beagle die super abrufbar sind, die wurden aber auch gut ausgebildet, also alles sache des jeweiligem teams, sei dir also im klaren, dass dein süsser jagdtrieb entwickeln kann, es gibt bücher die präventionstraining beschreiben, kann dir aber nicht sagen ob die gut sind (hätte trotzdem sie damals bei meiner gern gelesen gehabt, da hätte ich vielleicht ein paar dinge verhindern können).


    Instinkte kann man aber nicht und darf man meiner meinung nach nicht vollkommen unterdrücken.
    Hoffe hab dir nicht zu viele selbstständigkeiten geschrieben, die du alle schon wusstest,
    Fotos büttte!!!


    lg annia

  • Hm ich hatte 2 Beagles und kann nur sagen, dass sie verfressen und dickköpfig sein können und der Jagdtrieb schwierig sein kann.


    Man muß schon besonders konsequent mit den kleinen Schlingeln sein, snst wickeln sie einen mit ihren Knopfaugen ruck zuck um den Finger ;)


    Ich denke auch ein Anfänger kann das beherrschen, aber er ist sicher kein einfach zu erziehender Hund auf ganzer Linie.


    P.S.: Übrigens waren die beiden Beagle Hund Nr 1 und Nr 2 ;)

  • Also die Leute die ich kenne, die bisher einen Beagle hatten kamen ALLE nicht damit klar. Allerdings muß ich dazu sagen, das es auch alles Leute waren die "einen kleinen" Hund haben wollten, weil "die sind ja einfacher", klar!
    Naja, und dann entscheidet man sich halt für einen Beagle, weil der ist ja nicht so groß und auch noch so süß.....etc, etc, .... Armer Hund kann ich da nur sagen. und dann wird sich hinerher beschwert, das der Hund nur weg läuft, nicht hört, usw.usw.


    In der WElpenschule ist auch ein älteres Ehepaar (mind. 60, eher Mitte 60) die haben einen 5 Mo. alten Beagle und ich kann nur sagen es ist der HORROR!!! Mir graut es jetzt schon wieder vor heute mittag wenn wieder WS ist....
    Den Hund interessiert es keinen Schlag, ob sein Herrchen ruft, zieht wie ein Irrer und stürzt sich auf die anderen Welpen ohne Rücksicht auf Verluste. Wenn nicht immer einer der Leitungen dazwischen gehen würde, gäbe es wahrscheinlich nie Ruhe. Gott sei Dank hat Wilma mittlerweile eine Größe die diesem Rabauken standhält....ganz davon abgesehn, das sie sich auch wehrt wenn es zu heftig wird.


    Aber ich denke, wenn man solch einem Hund genug bietet, sprich ihn seinen Neigungen nach beschäftigt und ihn auslastet, dann ist es doch sicherich ein super Hund. Leider ist es aber eben wie oben schon erwähnt so, das der Beagle auf Grund seinen trolligen Aussehens und der angenehmen Größe gerne genommen wird und sich VORHER nicht damit beschäftigt wird, wie man diesem Hund denn gerecht wird!

  • Guten Morgen,


    na dann melde ich mich mal zu Wort.


    Das Problem bei den Beagles ist, dass sich die Leute diesen Hund anschaffen ohn wirklich zu wissen worauf sie sich einlassen - der Beagle ist ein sehr hübscher Hund, sehr drollig, putzig mit den großen Ohren, sehr freundlich vom Charakter und bezaubert durch sein fröhliches Wesen jeden -


    aber: die Kehrseite der Medaille: Ein Beagle ist eine Bracke durch und durch (ich würde Dir empfehlen mal etwas über Bracken, deren Zucht und Entstehungsgeschichte/Verwendungszweck zu lesen), ein ausdauernder und passionierter Jäger, für den es nichts größeres gibt als genau dieser Beschäftigung nachzugehen.
    Zudem ist er ein Laufhund, der unglaublich viel Auslauf bracuht um seinen Bewegungsdrang zu stillen.
    Ein unausgelasteter Beagle wird ganz schnell ganz unerträglich - ein guter Spaziergang beginnt irgendwo bei 10 km :^^:


    Wie von Annia schon schön erklärt wurde der Beagle zur absolut selbstständigen Jagd gezüchtet - d.h. er jagt für seinen Hundeführer, aber nicht MIT ihm. Dementsprechend groß wählt ein Hund seinen eigenen Radius und ein Beagle wird immer wenn er die Chance bekommt, diese auch nutzen und jagen gehen...und das kann unter Umständen Stunden dauern..
    Und ein Beagle wird aufgrund dieser angezüchteten Eigenständigkeit auch immer versuchen seine Entscheidungen selber zu treffen ohne Rücksprache mit seinem Hundeführer - er entscheidet alleine und versucht dann mit aller Kraft seine Ideen umzusetzen.


    Soviel zum allgemeinen
    Dass Dein Beagle Dir mit 19 Wochen super gehorcht ist vollkommen normal - er ist noch ein Baby. Alles was einen Beagle wirklich ausmacht entwickelt sich erst mit der Zeit bzw wenn er in die Pubertät kommt - bei den meisten Beagles so mit 8-10 Monaten.


    Mein Bursche hier war ein super gehorsamer, kleiner Welpe, der alles wissbegierig in sich aufgesaugt hat und immer was neues lernen konnte. Bis Tag X, als Hündinnen interessant wurden, die erste Hasenspur seinen Weg kreuzte und sich das Beaglehirn eingeschaltet hat.


    Wenn man sehr viel Glück hat, erwischt man mal einen Beagle mit wenig Jagdtrieb, der relativ führig bleibt - aber glaube mir, DAS ist die absolute Ausnahme. im Normalfall entwickelt sich der putzige Welpe zu einem sturen, ausdauernden Jäger, der größtenteils immer und überall versuchen wird seinen Kopf durchzusetzen.


    Das wichtigste ist, dass ein Beagle eine Aufgabe hat.
    Du wirst ihn nicht mit Spaziergängen glücklich machen können, sondern er wird sich irgendwann langweilen..


    Ich selber habe ein extremes Exemplar hier, der selbst für einen Beagle wirklich sehr stur und ein Jäger durch und durch ist ohne Rücksicht auf Verluste. Daheim ein Lämmchen, weil sehr gut ausgelastet, draußen eine Wildsau.


    Ich habe mit ihm im Alter von 6 Monaten angefangen zu mantrailen, er hat jetzt ausgewachsen jeden Tag 2-4 Stunden Auslauf, wir gehen 1-2 mal im Monat in die Berge wo er 8 Stunden laufen kann, er durfte schon zur Hasenjagd, wir gehen weiterhin zur Hundeschule, machen Dummyarbeit draußen um die Nase zu beschäftigen, legen Trails auf den Spaziergängen und gehen jetzt auch wieder regelmäßig zum mantrailen ca. 2 mal die Woche abends...
    Und TROTZDEM reicht eine kleine Fuchsspur, Hasenspur, Rehfährte um diesen daheim sanften und lieben Kerl zu einem 20 kg Geschoss werden zu lassen, für den nur noch eines zählt: diese Spur bis zum bitteren Ende verfolgen.
    Wir kommen gut zurecht, ich kann ihn gut einschätzen, er ist ausgelastet und daher sehr gut zu handlen im Alltag und daheim ein absolutes Schätzchen - aber es hat Monate gedauert um mit dem Jäger draußen zurecht zu kommen und es gab einige haarsträubende Erlebnisse bis ich Nerven hatte wie Drahtseile..und man muss tatsächlich lernen damit zu leben, dass ein Beagle nie den Gehorsam eines z.B. Aussies haben wird und man niemals draußen vollkommen entspannt durch die Landschaft spazieren kann..


    Dennoch sind Beagles sehr sensible Hunde, bei denen man durch falsche Härte viel kaputt machen kann charakterlich - schaut man sich Beagles an, die "second hand" vermittelt werden, so ist die Hälfte nicht stubenrein und die andere Hälfte beisst...sehr traurig bei einem so gutmütigen Hund.


    Das nur ein kleiner Einblick von meiner Seite - wenn Du konkrete Fragen hast, nur her damit :D


    Ich hoffe Du hast Dir diese Anschaffung gut überlegt und bist bereit Dich mit einer Bracke auseinanderzusetzen - vielleicht hast Du ja Glück und Dein Beagle entwickelt keinen großen Jagdtrieb und ist charakterlich nicht der Souveränste und Stärkste - verlassen solltest Du Dich darauf aber nicht. Auch ich kenne mehr als genug Beagles, die NIE von der Leine dürfen, die fettgefüttert werden was zumindest den unbändigen Bewegungsdrang etwas eindämmt und die frustriert und unausgelastet ihr Dasein fristen. Übrigens ist die Todesursache Nr. 1 bei Beagles, dass sie überfahren werden - allein das sollte einem zu denken geben.


    Und ich kann Dir nur empfehlen, sobald als mögich ein Hobby für Euch zu suchen, wo das Beagletier lernt MIT Dir zu arbeiten und seine Nase ausgelastet wird.


    Ein Beagle ist ein Jagdhund, das ist tief verwurzelt, willst Du mit ihm zurecht kommen musst Du ihm wenn er nicht jagen darf, zumindest einen Ausgleich bieten.


    Harte Worte meinerseits, aber sehr ehrlich und von meinen Erfahrungen geprägt und den Beobachtungen und Erlebnissen anderer Beaglehalter die ich kennen lernen durfte. =)

  • Als ich mit Silky Agility angefangen habe, war in unserer Gruppe auch ein Beagle. Eine freundliche, bezaubernde Hündin, die sich entgegen allen Unkenrufen super führen läßt und großen Spaß am Agility hat. Im Frühjahr haben wir an den Hundstagen, das sind Anfängerturniere hier im Rhein-Main-Gebiet, teilgenommen und in einem Wettbewerb, haben der Beagle und sein Herrchen, den 2. Platz und meine Cockernase und ich den 3. Platz belegt. Das hat den Richter zu der Aussage verleitet, ein Beagle und ein Cocker auf dem 2. + 3. Platz, das ist ja mehr als ungewöhnlich. :kopfwand:


    Find ich jetzt nicht, es zeigt nur, daß man, wenn man sich mit seinem Hund ausreichend beschäftigt, auf ihn und sein Wesen eingeht und ihm ein ausgelastetes, schönes Leben bietet, auch solche Rassen bereit sind, mit zu arbeiten und nicht ihr eigenes Ding drehen.

  • habe leider auch keine tips - auch keinen eigenen beagle. aber auch bei uns im verein ist einer: pancho! der ist sooo stur :D selbst den anderen hunden gegenüber. es fehlt wirklich nur noch, dass dieser hund pfeift, wenn er "unschuldig" dahergetrabt kommt.


    und einfach haben es die halter auch nicht. stur wie bolle. selbst unser trainer weiss manchmal nicht, ob er jetzt lachen oder heulen soll. denn die halte lieben den hund (wie die meisten!) und tun sich schwer, ihn richtig konsequent und auch mal streng "anzugehen". können tut er alle geforderten kommandos - aber ausführen... =) nunja. auch "ausbüxen" findet er klasse. kommt zwar irgendwann immer wieder brav heim, aber das ist ja nun nicht sinn der übung.


    ich denke, ihr werdet mit dem hund immer eine spur strenger sein müssen. er ist halt ein jagdlich gezogener (meute-?)hund. aber lieb und goldig....

  • hi,
    übrigens, so ein hund ist auch etwas anders was die rangfolge angeht, er reiht sich nicht irgendwann ein sondern hinterfragt sie immer wieder,
    das heisst konsequenz muss ununterbrochen vorhanden sein, lässt dus kurz schleifen wird er es sofort ausnutzen (meine erfahrung). Fehler werden nicht so schnell verziehen.


    Auf der anderen seite sind es sensible tiere, die auf keinen fall mit Zwang -gewalt erzogen werden können, ein schärferes wort von mi reichtschon dass meine sich hinlegt, verhindert aber nicht dass sie es später nicht nochmal versucht. :kopfwand:


    Du musst einfach wissen worauf du dich eingelassen hast, und das dieser hund nicht einfach nebenher leben will, Familienhund zu sein reicht ihm nicht!
    er muss arbeiten. dann gehts auch einfacher mit dem erziehen, ja und agility liebte meine auch, bis auch dies ihr einfach etwas langweilig schien (hatte zumindest den eindruck) während der nasenarbeit versinkt sie in ihrer eigenen welt, da zählt nur sie selbst und die spur.


    annia

  • Hallo,


    also ... ich habe auch eine Beaglemaus und muß mich jetzt auch mal zu Wort melden. Ganz klar, der Beagle ist schon ein etwas anderer Hund. Er besitzt nicht den absoluten Gehorsam wie manch andere Rasse. Man muß sich viel mit einem Beagle beschäftigen und ihm einen Ausgleich / eine Aufgabe anbieten. Aber sollte man das nicht mit jedem Hund machen?


    Ich sehe einen Beagle nicht als problematischere Rasse als andere Rassen! Manche Leute sagen, Beagle wären stur. Ich sehe das anders. Mein Beagle braucht eben etwas länger, bis er mein Kommando versteht. Ich finde es nicht schlimm ihn auch ein zweites mal zu rufen und ihm Zeit zu geben zu reagieren!


    Dadurch dass ein Beagle so super verfressen ist, kann man unheimlich viel mit ihm arbeiten. Er lernt sehr schnell. Wichtig ist, dass man durch sein süßes Aussehen nicht auf die Erziehung verzichtet, weil dann hat man tatsächlich ein Problem. Es gibt nichts schlimmeres, als einen Hund zu haben, der nicht auf seinen Namen reagiert.


    Ich lasse meinen Beagle täglich ohne Leine laufen und er hört. Sicher, würde ein Hase vor uns aufspringen, wäre auch mein Beagle im Wald verschwunden. Daher habe ich mittlerweile ein gut geschultes Auge entwickelt und gehe immer vorrausschauend spazieren! Gegen den Jagdtrieb kann man nur wenig ausrichten, schließlich wurden die Kollegen über 500 Jahre dazu gezüchtet, Hasen etc. zu hetzen. Warum sollten unsere Beagle nach so langer Zeit einfach von heute auf morgen damit aufhören? Ich habe immer ein paar Leckerchen in der Tasche, um meinen Beagle nach erfolgreichem herankommen zu belohnen.


    Ich würde Euch empfehlen, sucht Euch eine tolle Beschäftigung für Euch und Euren Vierbeiner. Gebt ihm eine Aufgabe. Ich war mit meinem Beagle bereits ab dem Welpenalter auf einem Hundeplatz und habe dort recht schnell Hundesport kennen und lieben gelernt. Mein Beagle läuft erfolgreich seit Jahren in der A3 im Agility. In diesem Jahr haben wir an den WM-Qualis teilgenommen und es sogar bis ins Finale nach Dortmund geschafft. Ich glaube, dass ist noch keinem Beagle gelungen.


    Du sieht, es ist alles möglich! Ich wünsche Dir ganz viel Spaß mit Deiner Maus und laß Dich nicht verunsichern. Jede Rasse hat Vor- aber auch Nachteile. Beagle sind absolut liebenswerte Zeitgenossen. Wenn Du Dich ein wenig anstrengst und Zeit in ihn investierst, bekommst Du dies doppelt und dreifach von ihm zurück.


    Viele Grüße
    Astrid mit Beagle Barny
    http://www.barnaby.de

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